Elfenbeinküste 2014

Abidjan, 24.10. - 03.11.2014

Abidjan

Ein Kurzurlaub an die Elfenbeinküste um Elke zu besuchen, während Antares auf der Seereise nach Uruguay ist. Der Flug ist schnell gebucht und drei Tage später geht es zum Flughafen. Dort will man mich nicht einchecken, da ich kein Visum habe. Also fliege ich erstmal bis Istanbul, in der Hoffnung dort ein Visum organisieren zu können. Leider ohne Erfolg. Doch mit etwas Glück komme ich auch so in den Flieger und Elke erledigt den Rest mit den lokalen Behörden am Flugahfen in Abidjan. So komme ich nach langer Anspannung am späten Abend in Abidjan an.

Sofort kommen die Erinnerungen an meine Afrika-Reise wieder hoch. Es ist alles so gewohnt. Die Hütten und Häuser, die Menschen sowie der Verkehr und das Klima. Aus dem Appartment eröffnet sich ein toller Blick über die Stadt. Den Ruf des Muizins der nahe gelegenen Moschee immer gut zu hören. Jetzt heißt es erstmal ein wenig entspannen bevor wir die erste Reise angehen.

 

Yamoussoukro

Am Sonntag machen wir uns morgens auf den Weg nach Yamousoukro. Dort gibt es nach unserem Wissen die zweitgrößte Kathedrale nach dem Petersdom in Rom. Die Fahrt führt über eine der wenigen Autobahnen des Landes. Wir wohnen im von Elke so bezeicneten 'James Bond Hotel'. Dem einzigen Hotel der gehobenen Klasse im eigentlich kleinen Ort. In der 14ten Etage befindet sich ein Restaurant und Cafe, wo wir etwas trinken. Am Eingang bewachen mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten den Eingang, denn es scheint gerade eine schützenswerte Persönlichkeit hier zu speisen. Der Ausblick ist sehr eingetrübt und nur im Dunst können wir die Kathedrale sowie die Grand Mosque erkennen. Es folgen diverse tropisch Regenschauer. Beim Besuch der Kathedrale werden meine Paß-Daten erfasst und ich zahle einen Eintritt einmal für Tourisen und einmal für Einheimische. Die Kathedrale an sich ist sehr modern. Erst in den 60ern erbaut. Durch ihre Größe beeindruckend aber keinen besonderen Flair.

Wir fahren in den Ort, besuchen die Grand Mosque und gehen zum Essen in ein Lokal. Dann fahren wir zum Hotel zurück.

Am nächsten Tag genießen wir den Pool, wo wir uns beide relativ schnell einen Sonnenbrand holen. Dann steht die Rückreise an. Nach einigen Kilometern fällt der Fahrerin auf, dass der Tank bereits bis zum Reservebereich geleert ist. Die nächste Tankstelle ist aber erst in Abidjan. Also fahren wir in den nächsten Ort, in der Hoffnung eine Tankstelle zu finden. Letztlich tanken wir an einem Stand, wo Benzin Liter-weise in Flaschen verkauft wird. Mit 10 Litern sollten wir es bis Abidjan schaffen und so ist es auch.

 

 

 

 

 

 

 

 

Grand Lahou / Parc National d' Azigny

Die Reiseleitung hat gut vorgearbeitet. Zurück in Abidjan entschließen wir uns in den Nationalpark bei Grand Lahou zu fahren. Der Ort ist weitaus weniger touristisch entwickelt und bei unserer Ankunft mache ich mir Sorge um unsere Unterkunft. Nach einger Suche finden wir ein Schild, dem wir folgen. Etwas abseits über eine holprige Piste und zwischen Hütten hindurch kommen wir an eine kleine Hotelanlege, die sich hinter einem großen Stahltor verbirgt. Hier sieht es den Umständen entsprechend ganz einladend aus und meine Skepsis schwindet.

Elke ruft einen Bekannten an, der mit ihrem Nachbarn an einem Buch über den Park gearbeitet hat. Er wird uns am kommenden Tag mit dem Boot durch den Park begleiten. Mit dem Auto fahren wir noch bis zum Ende der Starße ans Meer und obwohl es hier kaum Touristen gibt, werden wir von einigen unangenehmen Leuten belagert. Aber es gibt auch nette Plätze. Von solch einem sehen wir einen Schimpansen, der als letzter seiner Art auf der gegenüber liegenden Insel wohnt. Alle Artgenossen wurden bereits getötet. Traurig.

Am folgenden Tag geht es dann früh morgens zu einem privaten Anleger, von dem aus wir mit einem kleinen Alu-Boot durch die Bucht und dann durch den Kanal Richtung Osten fahren. Dichte Wasserpflanzen versperren häufiger den Weg. Mit Geschick und Geduld manövriert uns unser Guide hindurch. Wir legen bei einem kleinen Ort am Ufer an und besuchen zuerst den Chef des Dorfes um uns vorzustellen und um Erlaubnis zu bitten sein Dorf besuchen zu dürfen. Auf dem Weg zum Strand werden wir dann von einem tropischen Schauer überrascht und suchen Unterschlupf in einer Hütte in der ein Ofen steht der zum Brotbacken dient. Her harren wir aus bis der Schauer vorüber ist.

Nach einer weiteren Wanderung kehren wir zum Boot zurück und fahren weiter. Ein weiterer Ort auf einer schmalen Landzunge wird besucht. Rechts uns links im Abstand von vielleicht 50m Wasser. Dazwischen einfachste Fischerhütten. Touristen kennt man hier kaum, denn die Anfahrt ist nicht einfach und eine Straße gibt es hier nicht. Die Menschen leben vom Fischfang und sind uns gegenüber recht aufgeschlossen.

Allerdings verweilen wir nicht lange, sondern machen uns auf den Rückweg. Dabei halten wir an einem anderen Ort, wo unser Guide, wie schon in jedem anderen Ort zuvor, etwas zum Essen mitbekommt. Vermutlich weil er hier großen Eindruck hinterlässt mit Touristen im Schlepptau. Wieder folgt der obligatorische Besuch des Dorf-Vorstehers, der uns gestattet am Strand zu chillen.

Wir liegen im Sand unter den Palmen, als Kinder Kokosnüsse neben uns in den Sand schmeißen. Sie köpfen sie und bieten und ihren Saft an. Anschließend öffnen sie die Kokosnüsse und reichen uns einen Spatel um das weiche Fleisch auszuschaben. Wir verzichten dafür auf unsere Kekse, die zwischen den zirka 20 Kindern aufzuteilen sind. Dann bekommen wir noch akrobatische Klettereinlagen zu sehen, als sie weitere Kokosnüsse von den Palmen holen. Natürlich posen sie auch gerne für ein Gemeinschaftsfoto vor unserer Kamera. Es ist eine tolle Athmosphäre. Auch wieder einmal sehr bewegend.

Als wird wieder an Land sind, besichtigen wir noch die lokale Kirche und machen uns auf den Heimweg. Wir fahren zügig, um vor Einbruch der Dunkelheit in Abidjan anzukommen. Die Autobahnauffahrt ist das schlechtestet Stück Straße, was man mit einfachen Autos nur schwer befahren kann ohne aufzusetzen. Wahnsinn! Was hier der Verkehrsberuhigung zu dienen scheint, nennen wir in Deutschland Beschleunigungsstreifen. Es wird gerade dunkel, als wir zu Hause ankommen und am Straßenrand noch frisches Obst für das Abendbrot kaufen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grand Bassam

Der nächste Ausflug soll in DEN Touristenort der Region führen, wo Elke bereits ein Hotel gebucht hat. Aufgrund eines Tips fahren wir vor Grand Bassam von der Küstenstraße ab und folgen einer Piste parallel zum Strand. An einer von einer Französin geführten Hotelanlage machen wir halt. Die Lokation gefällt uns beiden gut. Klein aber fein. Es gibt auch noch ein freies Zimmer für eine Nacht. Also stornieren wir das Hotel und bleiben hier. Wir glauben eine gute Entscheidung.

Der Pool ist mit Salzwasser gefüllt. Süßwassr ist hier teuer aund im Meer kann man aufgrund der starken Strömung nicht baden. So ist der Pool der Ort für den Nachmittag, ergänzt um einen Strandspaziergang entlang des weiten Strandes. Das Abendessen wird im Strandrestaurant serviert. Leider sorgt der frische Wind schnell für kaltes Essen. Nur die Mücken kann auch der Wind nicht vertreiben.

Am nächsten Morgen gibt es ein leckeres französisches Frühstück auf der Veranda mit Blick auf die Lagune Richtung landesinnere. Wir bitten uns doch zwei Liegen hier her zu stellen und verbringen so den Vormittag am ruhigen Ufer der Lagune unter Palmen liegend.

 

Als uns der Hunger zum Aufbruch drängt, fahren wir nach Grand Bassam. In einem Restaurant essen wir, bevor wir zu einem Spaziergang in den Ort aufbrechen. Heute wird ein Schutzpatron gefeiert und tausende Menschen sind auf den Straßen. Die Polizei riegelt die Straßen ab und Helfen geben jedem der eintritt einen Spritzer Desinfektionsmittel in die Hand um sich vor Ebola zu schützen. Allerdings haben die Menschen aximal ein T-Shirt und kurze Hosen oder Kleider an. Im Gedränge ist Körperkontakt nicht zu vermeiden. Wir bestaunen die Menge und das Spektakel. Als der Abend anbricht machen wir uns auf den Heimweg um nicht in Dunkelheit fahren zu müssen. Doch die tausende von Menschen die jetzt noch zum Fest strömen und die vielen Autos bringen den Verkehr zu erliegen. Auch die Küstenstraße zurück nach Abidjan ist überlastet und in afrikanischer Manier wird dem Stau damit begegnet, dass man links neben der Starße oder über den Seitenstreifen fährt. An Engstellen erzwingt man sich die Vorfahrt und wer nachgibt, bleibt auf der Strecke. Die Rückfahrt zieht sich hin...

Zum Abschluß statten wir Julie noch einen zweiten Besuch im Zoo ab und gehen zum Essen das Gartenlokal, wo wir schon vor einer Woche waren. Ein toller Ort. Dann ghet es auf zum Flughafen. Obwohl wir zeitig dort ankommen, wird meine Name bereits aufgerufen als ich aus der Security Kontrolle komme. Der Flieger hebt eine halbe Stunde früher ab.