Alpen-Tour 2014

Österreich, 09.08. - 30.08.2014

 

Osthurn

Von Salzburg aus fahren wir zurück nach Deutschland. Hier sind die Straßen erheblich günstiger. Dann geht es direkt auf Bad Reichenhall zu. Erster Halt ist bei Osthurn an einem Zusammenfluss eines Berghaches in die Saalach. Von hier gibt es Wandermöglichkeiten z.B. zum Römersattel im militärischen Sperrgebiet. Leider gibt es auch viel Regen.

 

 

 

Filzensattel

Auf dem Weg nach Süden stoppen wir am Filzensattel. Bei mäßigem Wetter wandern wir auf den Gabühel. Zur Stärkung, oder besser zur Aufheiterung, gibt es Heidelbeeren und Himbeeren am Wegesrand, die uns immer wieder zum Anhalten nötigen. Wieder gesellt sich Regen hinzu, so dass es am nächsten Tag gleich weiter geht.

 

Rauristal

Das Rauristal ist weniger bekannt. Das mag daher rühren, dass es hier keine Skilifte gibt, was ich sehr begrüße. Dafür gibt es zahlreiche Wanderwege. Die Auswahl an Park- oder Stellplätzen gestaltet sich nicht schwierig.

Das letzte Stück Straße ins Tal hinauf ist eine Mautstarße an deren Anfang und Ende sich je ein großer Parkplatz befindet. Es ist jedoch ein toller Wanderweg angelegt, so dass man diese 4,5km auch schon auf eigenen Rappen zurücklegen kann. Im eigentlichen Nationalpark gibt es viele bewirtschaftete Hütten zwischen denen man wählen kann, wenn man eine Stärkung braucht oder sich einfach nur erholen will.

An einem Goldwaschplatz kann man sein Glück versuchen, wird vermutlich aber mehr Zeit und Geld investieren, als man an Goldstaub aus dem bereits hunderte male durchsiebten Kies heraus bekommt.

Eine andere Attraktion ist der Urwald mit seinen über 80 kleinen Tümpeln. Ein Pfad mit vielen anschaulichen Informationstafeln machen den Weg kurzweilig und lehrreich. Allerdings trifft man ebenso häufig auf Touristen.

Als wir gerade aus dem Wald herauskommen, beginnt es zu regnen und wir sputen uns die letzten Minuten durch das Nass zur Durchgangshütte, wo wir uns stärken. Ein Knabe spielt traditionelle Musik auf einer Zieharmoniker. Leider zieht immer schlechteres Wetter auf und so gehen wir in strömendem Regen los. Trotzdem fällt die Wahl auf den Weg entlang der Filzenalm und durch den Wald. Hier haben sich kleine Rinnsale in reißerische Bäche verwandelt, die mehr als knöcheltief sind und über die es natürlich keine Brücken gibt, denn wenn es nicht regnet, nimmt man sie kaum wahr. Im Schutze der Regenkleidung bahnen wir uns den Weg. Touristen gibt es hier jetzt keine mehr, was mir sehr entgegen kommt.

 

Dorfgastein

Wenn man bei dem vielen Regen schon naß wird, dann kann man dies auch im Schwimmbad oder der Sauna tun. In Dorfgastein werden wir im Solarbad fündig. Es ist angenehm ruhig und es sind ausschließlich Einheimische anwesend. Zwischen den Schauern unternehmen wir kleinere Wanderungen und Spaziergänge. Im Ort gibt es Möglichkeiten der Versorgung mit lokalen Spezialitäten und Lebensmitteln.

 

 

 

Friedburg, Neukirchen

Auf der Friedburg in Neukirchen treffe ich mich mit Robert zum Mountainbiken. Vor zwei Wochen hatten hier schwere Unwetter die Flüsse über die Ufer treten lassen. Selbst das Militär ist bei den Aufräumarbeiten involviert. Forststraßen sidn gesperrt. Uns stört jedoch der anhaltende Regen. Einen ganzen Tag warten wir ab und geben schließlich unsere Pläne auf. Nach so viel Regen sind die Trails eh nicht befahrbar. Viel zu gefährlich!

Der Gastwirt erinnerte sich jedoch sehrwohl an mich, denn vergangenes Jahr war ich schon mal mit Antares hier. Er wollte wissen was ich inzwischen so erlebt habe und wo mich meine Reise nach der Jungfernfahrt hingeführt hatte.

 

Enzingerboden

Das Wetter bessert sich. Ich fahre zum Enzingerboden. Heute komme ich nach vielen Wochen mal wieder in eine Polizeikontrolle. Man fragt mich nach der Sondererlaubnis am Sonntag fahren zu dürfen, doch als ich dem Polizisten davon überzeuge dass es sich bei Antares um ein Wohnmobil handelt, darf ich natürlich weiter fahren.

Zum Enzingerboden geht es durch unzählige Serpentinen. Obwohl sich genau genommen durchgezählt sind. Nach Kehre 13 ist der Enzingerboden erreicht. Von hier aus unternehme ich eine Wandertour hinauf bis zum Kalser Törl und über den Tauernmoossee, mit Blick auf den Großglockner, zurück. Ich bin ca. neun Stunden unterwegs und lege geschätzte 1.500Hm zurück. Meine Füße lassen es mich wissen.

Am kommenden Tag nehme ich das MTB und fahre zum Schwarzkarlsee und zum Rötenkarl hinauf. Von letzterem entdecke ich eine tolle Abfahrt über einen Wanderweg. Das müsste fahrbar sein. Also entschließe ich mich den Pfad unterhalb der ÖBB Seilbahn in Richtung Tal zu nehmen. Ein super Trail. Allerdings sehr naß vom vielen Regen. Steine und quer liegende Holzpfähle sind gefährliche Hindernisse. Aber vorsichtig übe ich mich mal wieder an einem richtigen Trail und komme mit einem breiten Grinsen heil unten an. Genial!

 

Hintersee

Es hat sich wieder zugezogen und Wolken beeinträchtigen die Sicht. Am Hintersee treffen sich die Touristen. Insbesondere im arabischen Raum hat der hiesige Tourismusverband Werbung für die Region gemacht. Ich fühle mich an meine Afrika Reise erinnert. Es bleibt Zeit zum Entspannen.

Am nächsten Tag wollte ich von hier aus zur St. Pöltener Hütte aufsteigen. Doch Nebel, Wolken und Regen machen mir einen Strich durch die Rechnung. Somit beschließe ich am Nachmittag weiter zu fahren. Vielleicht ist auf der Südseite des Alpenhauptkammes besseres Wetter.

 

Matreier Tauernhaus

Auf dem Weg durch den Felbertauerntunnel habe ich eine Zeit lang klare Sicht. Auf der Gegenfahrbahn ist ein Tourist mit seinem Wohnwagen im Tunnel liegengeblieben. Ein Alptraum! Somit war der Tunnel zumindest aus Richtung Süden vorerst gesperrt. Hinter der Mautstelle am Südportal führt eine 180°-Kurve auf die einspurige Ausweichstraße, die vergangenes Jahr nach einem großen Erdrutsch, der die Felbertauernstraße mitriss, als temporäre Lösung angelegt wurde. Im Tal liegt das Matreier Tauerhaus mit einem großen Parkplatz.

Vorbereitet auf einen kleinen Wanderausflug entscheider ich mich am ersten Wegkreuz anders und steige jetzt von dieser Seite zur St. Pöltener Hütte auf. Die Tour ist mit 4-5h angegeben und ich bin erst spät losgekommen. Egal. Ich treffe nur auf wenige Wanderer unterwegs. Jedoch niemand kommt von der St. Pöltener Hütte oder hat diese als Ziel. Als ich bei 2563m die Messelingscharte überquere und von nun an mir einen Weg durch Neuschnee suchen muss, ahne ich warum. Mit dem schweren nassen Schnee bedeckt ist der Weg und sind verdeckte Steine nur schwer zu erkennen und so stolpere ich vor mich hin. Einmal verlieren meine Bergstiefel gar den Halt und ich teste den Schnee mit vollem Körpereinsatz. Ich bin froh dass eine frische Tierfährte auch genau auf dem Weg entlang führt. Die Tiere wissen genau wo der Weg verläuft und finden diesen auch bei Schnee. Für mich eine gute Hilfe. Kniffelig wird es auf dem letzten Stück, welches über einen mit Stahlseil versicherten Steig führt. Aus dem Hinterseeer Tal schieben dichte Wolken hinauf, sodass ich kaum noch etwas sehen kann. Umso mehr erfreut es mich als ich endlich die Hütte vor mir liegen sehe. Hier gibt es Kaspressknödelsuppe zur Stärkung, bevor es über den Panoramaweg wieder hinunter ins Tal geht. Leider ist das Panarama durch Wolken heute etwas eingeschränkt.

Auch am darauf folgenden tag ist es regnerisch, weshalb ich ledigich über Aussergschlöss und Innergschlöss am Venedigerhaus vorbei bis zum Talschluss gehe. Dort beginnt es auch gleich wie auf Bestellung zu regnen. Die Pläne für die Weiterfahrt nehmen jetzt konkretere Formen an.

 

Staller Sattel, Defereggental / Antholzertal

Wie man mich kennt, habe ich meine Route über den Staller Sattel nach Italien gut vorausgeplant. Bereits bei der Planung war mir aufgefallen, dass die Straße nach dem Grenzübergang auf der Karte schmaler dargestellt war, als auf der österreichischen Seite. Daher war ich auch nicht völlig verwundert, als bereits an der Einfahrt ins Defereggental ein Hinweisschild auf die Fahrzeug-Limitierung auf <3,5t, <3m Höhe und <15m Länge ab der Grenze zu Italien hinwies. Nach einer Gedenkminute fahre ich trotzdem weiter, denn vor der Grenze gibt es den Obersee mit guten Park- und Wandermöglichkeiten.

Da es regnet ist wenig Ausflugsverkehr auf der schmalen Serpentinenstraße, auf der sonst Porsche-Fahrer ihre Boliden ausführen. Auf dem Parkplatz kann ich mir, zumindest für heute, einen Platz aussuchen. Das ändert sich erst am kommenden Tag, der mit strahlend blauem Himmel beginnt und zu einer Wandertour einlädt. Kurz nachdem ich losgegangen war, beginnt es mit Graupelschauer zu regnen. Also wieder mal der Griff zur Regenkleidung. Doch schon nach einer halben Stunde war wieder T-Shirt Wetter. Der Weg führt mich zum Antholzer See, den ich aus längst vergangenen Tagen kenne, als ich einst meine Liebe zu den Bergen entdeckte.

Von hier aus ist die Passstraße in jede Fahrtrichtung für 15 Minuten pro Stunde geöffnet. So ist sichergestellt, dass es zu keinen Blockaden auf der sehr schmalen Straße kommt. Einen Tunnel oder Lawinengallerie wegen der 3m Höhenbegrenzung konnte ich vom Wanderweg aus zwar nicht erkennen, ausprobieren wollte ich es allerdings auch nicht.

Nachts ist es ziemlich kalt geworden, sodass Antares am kommenden Morgen recht lange 'geweckt' werden wollte und sich dann auch nur mit einer großen weißen Wolke anlassen lies. Zum Glück geht es ersteinmal bergab.

 

Hopfgarten

Auf dem Weg gen Süden fahre ich wieder im Defereggental hinab. Bei Hopfgarten gibt es einen etwas versteckten Stellplatz im Grünen neben dem Fluss. Hier finde ich Ruhe zum Relaxen, ganz ohne Touristen.

 

Lienz / Nassfeld

Aus dem Defereggental kommend, folge ich der Ilse nach Lienz. Am Ortseingang trohnt das Museum Schloss Bruck auf einer Anhöhung. Ich emtschließe kurzerhand einen Stopp einzulegen und erkunde die Gegend. Wie gewohnt artet der Spaziergang, welcher mit einem Besuch der öffentlichen Fledermausausstellung beginnt, in eine Bergtour aus. Schließlich komme ich auf der Moosalm an, wo sich alle erdenklicher touristischen Einrichtungen befinden. Vom Klettergarten über Streichelzoo bis zum Osttirodler, einer Sommerrodelbahn, die bis ins Tal führt. Obwohl es noch früh am Tag ist, hat die Seilbahn bereits hunderte von Touristen auf den Berg gebracht.

An einer Quelle tanke ich frisches Wasser nach, bevor ich im örtlichen Supermarkt auch die anderen Vorräte auffülle. Dann fahre ich in nördlicher Richtung den Berg hinauf. Dort erwarte ich einen Platz mit grandioser Aussicht. Die Straße ist steil. 10%-15% Steigung lassen uns nur langsam an Höhe gewinnen. Ein Hinweisschild deutet darauf hin, dass dies eine Mautstraße ist, aber es gibt noch keine Mautstelle. Diese erreiche ich erst, als ich fast oben bin. Für die letzten ca. 2km werden 44€ Maut verlangt. Ich streike. Das Umdrehen auf der schmalen Straße ohne echte Wendemöglichkeit wird zu einer Herausforderung.

Eine Alternative am selben Berg verwerfe ich, als ich wieder im Tal angekommen war. Antares hat für heute genug gelitten. Daher setzen wir unsere Fahrt fort. Doch nach einer gemächlichen Fahrt im Tal folgt der nächste Pass hinauf auf die Gailberghöhe. Hier befindet sich ein wirklich schöner Wohnmobilstellplatz, welcher zum hiesigen Hotel gehört. Leider direkt an der vielbefahrenen Straße, so dass wir weiter fahren. Es geht ins beschauliche Gailtal. Kleine Straßen und Orte prägen das Landschaftsbild zwischen den mit Wolken verhangenen Bergen.

Nochmal geht es einen Pass hinauf Richtung Nassfeld. Auf halbem Weg liegt der Bodensee, der zwar kleiner als das deutsche Pendant ist, jedoch eindrucksvoller auf mich wirkt. Es wird bereits dunkel und so bringt Antares mich die letzten Kilometer hinauf nach Nassfeld, einem in Wolken versunkenen Ski-Ort.

Zum zweiten Mal wird die Weiterreise von Österreich nach Italien durch Verkehrsschilder untersagt. Im Tal wurde zwar darauf hingewiesen, jedoch mit anderen Fakten und Antares hätte locker weiter fahren dürfen. An der Grenze oben am Pass steht jedoch etwas anderes. Ich soll wohl hier bleiben, was jedoch nicht die schlechteste Option ist, denn das Wetter bessert sich und so unternehme ich erstmal einige Touren. Dabei genieße ich es, Holländern am Berg das 'Servus' beizubringen oder mit Spanischen Radfahrern über die Pyrenäen zu plaudern.

Route Aktion Strecke
[km]
Brutto-Zeit
[hh:mm]
∆h
[m]
hmax
[m]
Gartnerkofel Wandern 13,3 5:50 919 2199
Rosskofel Wandern 18,1 6:43 1177 2240
Kombination Mountainbike 30,2 7:13 1357 1890