Australien 2009 / 2010

Sydney, Melbourne, Adelaide, Alice Springs, Brisbane, Hamilton Island 12.12.2009 - 23.01.2010

Samstag, 12. Dezember 2009

Am Samstag geht es los. Mit dem Bus und der S-Bahn zum Bahnhof und mit dem ICE zum Flughafen nach Frankfurt. Hier erwartet uns eine lange Warteschlange, da erst kurz zuvor eine Räumung des Check-In-Bereiches aufgehoben wurde, welcher wegen eines zurückgelassenen Koffers veranlasst wurde.

Gegen 23:20 Uhr hebt die Boeing 747 dann endlich ab und wir fliegen schon nach kurzer Zeit in den Sonnenaufgang hinein. Somit ist der erste Tag bzw. die erste Nacht bereits vorbei. In Singapur müssen wir das Flugzeug während des Auftankens verlassen und schlendern durch den Flughafen. Hier sehen wir unsere erste Abfertigung eines Airbus A380 der Singapur Airlines. Ein wahres ‚Monster‘ dieser Flieger. Als nach dem Boarding dann endlich das Gepäck eines nicht erschienenen Passagiers ausgeladen wurde, geht es weiter nach Sydney, wo wir am Montag exakt in Time landen.

Montag, 14.12.2009 - Sydney

Nun stellt sich die Frage ob mein Gepäck auch mitgekommen ist. Doch dann fährt meine Tasche auf dem Gepäckband um die Ecke und wir sind erleichtert.

Da wir auf dem Imigration Dokument angegeben hatten, dass wir ‚Food‘ dabei haben, werden wir in eine gesonderte Kontrolle geleitet, die von ca. 8 – 10 Zollbeamten bewacht wird. Dafür war niemand vor uns und wir waren vor allen anderen in Australien. Lediglich die getrockneten Früchte die wir im Flieger bekommen hatten, landeten in der Tonne.

Am Blumenladen bitten wir um eine Schere um unser Gepäck von den Kabelbinder-Sicherungen zu befreien. Dann noch schnell ein paar AU$ am ATM besorgen und dann zum Zug. Nur wenige Haltestellen und wir kommen an der Wynyard Station Sydney Downtown an. Das Hotel Travelodge liegt gleich nebenan, jedoch ist unser Zimmer noch nicht bezugsfertig.

Nach einem Marsch kreuz und quer durch das Zentrum von Sydney kommen wir zum Circular Quay, wo wir uns mit einem Cafe to Go versorgen und eine erste Rast einlegen. Von hier aus besuchen wir das Opernhaus und gehen weiter zum Botanischen Garten. Dabei werden wir immer wieder von leichtem Regen begleitet. Attraktionen sind die vielen Fledermäuse, welche in den Bäumen hängen und manchmal auch umherfliegen und einige Kakadus.

Hotelzimmer. Duschen. Ausruhen.

Gegen 19:00 Uhr gehen wir in die Rocks. Beim Italiener finden wir einen sehr gemütlichen Platz im Hinterhof und genießen Pizza und Wein. Anschließend gehen wir auf die Harbour Bridge, von wo aus wir den Blick auf die beleuchtete Stadt genießen. Bei kaltem und windigem Wetter gehen wir zurück ins Hotel und versuchen uns an die Zeitumstellung zu gewöhnen.

Dienstag, 15.12.2009 - Sydney

Früh werden wir wach. Zum Frühstücken gehen wir ins „The Rocks“ nahe dem Circular Quay. Wir entscheiden uns für ein Tagsticket zu 17 $ und fahren mit der Fähre nach Garden Island. Dies ist ein Marine Park mit Museum. Da ringsherum noch ein aktiver Marine-Stützpunkt ist, kommen Zivilisten nur mit der Fähre dort hin. Wir fahren weiter nach Watson Bay von wo aus wir den Blick auf die Tasman Sea genießen. Angeblich startet hier auch regelmäßig das Sydney – Hobart Rennen. Heute sehen wir in der Bucht von Sydney nur einige Rennyachten. Keiner wagt sich heraus auf die offene See.

Mit dem Katamaran geht es zurück zum Circular Quay. Der Bootverkehr ist so rege, dass der Kapitän sogar für einige Segelyachten anhalten muss. Mit dem nächsten Motorcat namens „River cat“ fahren wir, wie mit dem Bus, bis zum Olympic Park Sydney. Ein Bus nimmt uns mit bis zum ANZ Stadium, Acer Arena und weiteren Olympia Einrichtungen. Die Anlage ist so weitläufig, dass wir es nicht schaffen, uns alles anzusehen. Mit dem Zug geht es dann über Central Station wieder zur Wynyard Station und zum Hotel zurück.

Nach einem ausgiebigen Nickerchen gehen wir zum Circular Quay um zu sehen, ob noch eine Fähre zum Darling Harbour fährt. Leider fährt die letzte Fähre schon kurz darauf zurück, so dass wir uns dazu entschließen im Italien Village zu denieren. Mit Blick auf den Hafen und die Oper genießen wir unseren Cesar Salat und lassen den Abend bei einem Cappuccino ausklingen. Auf dem Rückweg erledigen wir unsere Briefpost und bestellen im Hotel unser Frühstück für morgen vor.

Mittwoch, 16.12.2009 - Katoomba

Der Wind auf dem Catamaran gestern hat mir eine böse Erkältung beschert. Ohren, Kopf und Nacken tun weh. Dafür brauchten wir zum Frühstück heute nur mit dem Aufzug in den Ground Floor fahren. Jedoch konnte das Buffet qualitativ nicht mit dem Frühstück vom Vortag mithalten. Unsere Begleitung beim Frühstück ist eine deutsche Reisegruppe.

Schließlich hoffen wir, bald das natürliche Australien  zu entdecken. Also Tasche packen und auf zu Maui...

Unweit von der U-Bahnstation Mascot befindet sich die Vermietstation von Maui, Britz und Back Packer. Zur Überraschung bietet man uns einen kostenlosen Upgrade auf einen Mercedes Sprinter mit Dusche und WC an. Dieses Model bietet sehr viel mehr Raum und Bewegungsfreiheit als der vorgesehene Spirit2 Camper. Allerdings ist er auch länger und die Parkplatzsuche wird sich zu einer Mammutaufgabe gestalten. Dafür entschädigen andere Extras, wie ein ausziehbarer Grill am Fahrzeug. Nach einer DVD Einweisung und einer weiteren persönlichen Begehung des Campers fahren wir los.

Die Empfehlung ist, nicht den kürzesten Weg, sondern den einfacheren über den Motorway zu nehmen. Also M3, M5 und dann M4 Richtung Katoomba. An der Auffahrt zur M5 lernen wir dann gleich aktives Einfädeln im Linksverkehr, denn auf dem Motorway hatte es einen Unfall gegeben und es staute sich alles zusammen.

Mit jedem Kilometer wird die Gegend ländlicher. Von drei auf zwei und schließlich auf eine Spur. Doch das Auto lässt sich sehr gut fahren und zum Parken bezeichne ich unseren Camper einfach als Bus. So ist unser erster Stopp an den Wentworth Falls. Der erste Blick in die so atemberaubende Landschaft der Blue Mountains. Unser Blick schweift über einen riesigen Canyon, steil abfallende Felswände und einen spektakulären Wasserfall. Über den Undercliff Walk wandern wir auf halber Höhe an einer solchen Felswand entlang und gelangen zum oberen Brechpunkt des Wasserfalls. Die vielen weiteren Treppenstufen zum Talbecken ersparen wir uns, da sich die Temperatur bei 34°C eingestellt hat.

Nun ist es nicht mehr weit bis Katoomba, unserem heutigen Etappenziel. Nach einem ersten Verpflegungsstopp am Coles Supermarkt warten hier die berühmten Three Sisters auf uns. Über einen Wanderweg, entlang der oberen Cliff-Kante, erreichen wir in ca. 45 Minuten den touristisch so perfekt erschlossenen Echo Point. Zum Glück haben die zahlreichen Geschäfte und Souvenier Shops bereits geschlossen. So ist die Anzahl der Besucher erträglich.

Die Attraktion der Three Sisters liegt leuchtend in der Abendsonne. Zahlreiche Fotos entstehen.

So langsam knurrt der Magen und wir gehen zum Camper zurück um  den Barbecue Grill auszuprobieren. In der Abenddämmerung gibt es leckeres Grillfleisch mit Salat. Leider gab es im Supermarkt keinen Wein zu kaufen. Das muss sich morgen ändern.

Donnerstag, 17.12.2009

Gegen 4:00 Uhr werden wir wach, doch es ist noch stockdunkel draußen, also weiter schlafen. Gegen halb sieben stehen wir auf und bereiten unser Frühstück vor. Es ist sehr windig, so dass man alles sicher befestigen muss, damit es nicht vom Tisch gefegt wird. Die australische Kaffeewahl hat sich schnell als unrichtig erwiesen.

So langsam erwacht der Campingplatz und wir machen unsere Pläne für den heutigen Tag. Es geht zu den Jenolan Caves. Schon die Hinfahrt mit dem Fahrzeug erfolgt durch eine riesige Höhle, die durch einen engen aber befahrbaren Tunnel eine Verbindung mit der dahinter liegenden Talseite herstellt. Dort befinden sich einige Häuser und das Tour Guide Office.

Auf dem Parkplatz entdeckt Susanne eine handgroße Spinne auf einem parkenden Auto. Solch eine große Spinne haben wir beide noch nie gesehen. Auch nicht im Zoo. Allerdings erzählt uns ein deutscher Motorradfahrer, der inzwischen ein Jahr in Australien unterwegs ist und ausschließlich Bush-Camping mit dem Zelt macht, dass er noch nie einen Scorpion oder eine Schlange zu Gesicht bekommen hat. Das wiederum verschafft vorerst etwas Erleichterung bei Susanne.

Es stehen mehr als zehn geführte Höhlentouren zur Auswahl. Natürlich keine kostenlos. Wir buchen die Tour zur Lucas Cave um 11:30 Uhr. Als Bonus gibt es eine Self Guided Tour, die uns eine Stunde Wartezeit vertreibt. Dann treffen wir uns mit ca. 50 Besuchern an der Lucas Cave. Es sind definitiv zu viele Personen für solch eine Tour. Aber wir sehen eineinhalb Stunden lang schöne Höhlen und unterirdische Kunstwerke, die zum Teil sehr reizvoll mit Licht in Szene gesetzt wurden.

Als wir aus den Caves kommen erschlägt uns einmal mehr die Hitze. Nach einem kurzen Imbiss fahren wir über eine steile Serpentinenstraße aus dem Tal. Das Auto, ein Mercedes 311 CDI, hat mächtig mit seiner Ladung zu kämpfen. Den Abstecher zu den Kanangra Walls Wasserfällen müssen wir ausfallen lassen, da die Strecke von 30km laut Kartenmaterial und Tourbeschreibung nur für 4WD Fahrzeuge geeignet ist und wir mit diesem Fahrzeug auf unbefestigten Wegen eh nicht fahren dürfen. Also fahren wir weiter gen Süden nach Goulburn. In Goulburn tanken wir auf und entscheiden nach langer Diskussion dass wir über den Highway 31 weiter bis nach Gundagai fahren. Dort kommen wir kurz vor dem Dunkelwerden an. Auf einem Lookout wollen wir übernachten, aber auf der obersten Spitze des Berges ohne Windschutz, heute keine gute Idee. Also fahren wir wieder runter und finden einen powered Campsite für 20 $. Das macht die Entscheidung leicht. Überraschender Weise sind die hiesigen Einrichtungen auch erheblich sauberer als in Katoomba.

Freitag, 18.12.2009

Gemütlich starten wir nach einer regnerischen Nacht in den noch kühlen Tag. Zum Outdoor-Frühstück muss ich Susanne erst noch überreden, doch dann sitzen wir draußen am Tisch und frönen unserer ersten Kalorienaufnahme des Tages.

Geweckt wurden wir schon früh durch eine Vielzahl von Kakadus, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Campingplatz ihre Heimat haben. Sie fliegen einzeln, im Paar oder in ganzen Schwärmen umher und machen einen ungeheuren Lärm.

Nach dem Frühstück geht es auf in Richtung Tumut. Von dort über die 18 nach Yarrangobilly. Hier befinden sich weitere Caves, die wir aber nicht mehr anschauen. Dafür interessieren wir uns für Thermalquellen. Die Straße dorthin ist als Einbahnstraße ausgeschildert und führt über eine geschotterte Serpentinenstraße 5 km lang ins Tal. Dort sind wir fast für uns allein. So kann ich ein ungestörtes Naturbad im 27°C warmen Wasser des Natur-Pools nehmen. Es ist eine traumhafte Idylle. Anschließend folgt der doch etwas beschwerliche Anstieg zurück zum Parkplatz. Nun folgt die Rückfahrt zur Hauptstraße. Über 7 km unbefestigte und durch den Regen aufgeweichte Sand-Schotterpiste quält sich unser Camper den Berg hinauf. Als wir an eine sandige Passage kommen drehen die Antriebsräder durch. Der Schwung hilft uns über die Passage hinweg. Mit Anspannung geht es weiter und endlich ist das grüne Schild der Hauptstraße zu sehen. Nun geht es wieder mit Tempo voran.

Mit hoher Geschwindigkeit geht es auch an dem Schild vorbei, welches auf die letzte Tankstelle vor dem Nationalpark hindeutete. Leider gibt es auf der folgenden Serpentinenstraße keine Möglichkeit zu wenden. Also kurven wir den Berg hinauf um nach ca. 6 km in einer Spitzkehre zu wenden. Zurück in Talbingo suchen wir die Tankstelle auf, die Diesel nur an LKWs zu verkaufen scheint. Mit dem überdimensionalen Tankrüssel betanke ich den kleinen Transporter. Naja, ist noch mal gut gegangen.

Der nächste Ort auf der Karte ist Kiandra. Dass wir ihn passieren, bemerken wir nicht einmal. Keine Häuser, lediglich eine kleine Museumsstätte mit einem Stempel und etwas Stahl zeugen von der Zeit des Goldrauschs, in der Kiandra eine bedeutendere Rolle hatte, als heute.

Direkt hinter Kiandra beginnt die Mautstraße durch die Snowy Mountains. Das Mauthäuschen ist verlassen und die Jalousien verschlossen. Man soll doch bitte in Khancoban, dem Ort am anderen Ende der Straße, bezahlen. Wir stellen uns die Frage, warum die Snowy Mountains so heißen. Weil sie im Winter Schneefall haben oder weil auch heute die Bäume so weiß aussehen. Ein Australier erklärt uns später, dass Buschbrände die Bäume haben absterben lassen, wonach sie ihre Rinde verloren und daher jetzt so weiß aussehen. Aus der Ferne hat das den Anschein, als wenn die Bäume voller Schnee wären. Bei 20°C jedoch nicht wirklich realistisch.

Mit einem Motorrad oder Sportwagen wäre es eine wunderschöne Strecke durch die Berge. Mit einem über 3 Tonnen schweren und überlangen Fahrzeug jedoch eine echte Aufgabe. Trotz seltenem Gegenverkehr muss man an jeder Kurve auf einen entgegenkommenden Truck gefasst sein. So kommen wir, auch durch zahlreiche Fotostopps, nur langsam voran.

In den Snowy Mountains liegen zahlreiche Staudämme, die für diese Region und die darüber hinaus wichtigen Wasserkraftwerke mit Wasser versorgen. Manchmal führt die Straße über einen Damm. Dann wird es richtig spaßig, mit viel Wasser auf der einen und viel Tiefe auf der anderen Seite. Nicht wenige Australier nutzen diese Seen auch für Wassersportzwecke und fahren daher mit ihren getrailerten Motorbooten durch die Berge der Snowy Mountains.

Als wir in Khancoban ankommen, wollen wir das Ticket für den Nationalpark lösen. Jedoch nennt man uns hier einen neuen Preis, (16 $) wobei die Übernachtungen im Nationalpark bereits enthalten seien. Nun gut. Noch mal Tanken und weiter geht‘s. Wir fahren weiter durch die absolut ruhigen Berge bis Tom Groggin. Hier befindet sich ein Camp Site an dem wir von mehreren Kängurus begrüßt werden. Auch unseren Bekannten mit dem Motorrad aus Bielefeld treffen wir hier wieder an. Wir beschließen zu bleiben und heizen den Grill an. Schnitzel und Kasgrainer sowie Salat kommen aufs Buffet. Eines der Kängurus  schleicht sich langsam an unseren Tisch heran. Es war so lustig anzusehen und so schnell konnten wir auch gar nicht reagieren, da steckte es schon die Schnauze in unsere Salatschüssel.

Nach dem Essen erkunden wir den weitläufigen Campsite und sehen dort hunderte von Kängurus. Eine laut zirpende Grille (oder ähnliches) lässt sich nicht ausmachen, obwohl sie nach Ortung des ohrenbetäubenden Lärms genau vor meiner Nase auf dem Boden sitzen musste. Nach 10 Minuten gebe ich die Suche auf. Schnell wird es frisch und wir gehen zu Bett.

Samstag, 19.12.2009

Die Nacht war bitter kalt und wir haben ziemlich gefroren. Die Wiesen sind mit Tau verhangen. Mit etwas Mühe überzeuge ich Susanne draußen zu Frühstücken. Die Sonne hilft mir mit ihren ersten wärmenden Strahlen dabei. Dann fahren wir in Richtung Thredbo, dem Sölden Australiens. Hier regiert der Wintersport. Doch auch jetzt im Sommer sind die Lifte in Betrieb und bringen Wanderer auf die Gipfel. Von dort aus kann man in 4-5 Stunden (Return) den höchsten Berg Australiens, den Mt. Kosciuszko besteigen. Anstrengend ist das nicht, denn es ist ein leichter Anstieg über einen seichten Bergrücken. Wir fahren jedoch weiter und wollen heute noch einige Kilometer bis zur Küste zurücklegen. In Jindabyne machen wir kurz Halt. Hier zweigt der Barry Way ab, den ich gern hätte fahren wollen. Jedoch ist er teilweise unbefestigt und somit ungeeignet für unseren großen Camper. Außerdem ist es laut Vertragsbedingungen verboten, mit einem Zweiradantrieb unbefestigte Straßen, die es noch häufig gibt, zu befahren.

In Jindabyne befindet sich auch ein Denkmal, welches an den polnischen Entdecker Sir Paul Edmund Strzelecki erinnert, der 1839 bis 1845 NSW und Victory sowie Tasmanien erkundete. Er war es auch, der dem höchsten Berg seinen Namen nach dem polnischen Führer und Patrioten Tadeusz Kosciuszko gab.

Weiter geht es über Cann River und die A1 mit Abstecher über die C107 zum Cape Conran am Meer. Bei Cann River riecht es nach Waldbrand, denn diese wüten unweit von hier im Hinterland.Ein Stück weiter entlang der Küste erreichen wir Lakes Entrance. Hier quartieren wir uns auf einem ganz frisch renovierten Holiday Park ein. Dank moderner Ausstattung können wir auf dem gesamten Campingplatz WLAN nutzen und mit der Heimat in Verbindung treten. Abends grillen wir uns ganz landestypisch Kängurufleisch. Allerdings sind wir von dem strengen Geschmack nicht voll überzeugt.

 

Sonntag, 20.12.2009 – Lakes Entrance to Wilsons Promontory

Heute früh steht noch ein wenig Reisebericht schreiben auf dem Programm bevor wir los fahren. Susanne macht derweilen ihre ersten Erfahrungen mit dem Leeren der Campingtoilette an der Dump-Station.

Die Fahrt führt uns nach Wilsons Promontory, einer 60 km südwärts gelegenen Landzunge. Bereits 30  km vor dem Ort Tidal River befindet sich die Eingangskontrolle zum Naturschutzpark. Tidal River ist ein Ort, der ausschließlich aus einem Holiday Park mit 480 Sites besteht. Der uns zugewiesene Platz 215 gefällt uns nicht, da er von Bäumen und Büschen Wombatumringt ist und somit nur Schattenflächen besitzt. Daher stellen wir uns auf Platz 220 und buchen anschließend im Office entsprechend um.

SonnenuntergangAbends unternehmen wir noch einen kurzer Walk zum nördlichen Cape und zum Lookout. Auf dem Weg zum Cape läuft uns ungestört von den Touristen ein Wombat über den Weg. Nach einem kurzen Fotoshooting verschwindet er im dichten Gebüsch. Vom Lookout aus bestaunen wir den Sonnenuntergang. Am Horizont fährt die Silhouette eines großen Frachtschiffes durch die Abendsonne und spiel Schattentheater.

Montag, 21.12.2009 – Wilsons Promontory

Wir unternehmen eine Wanderung zur Oberon Bay, vorbei am Norman Point und der Little Overon Bay. Bis zur Little Oberon Bay laufen zahlreiche Gäste des Camp Sies. Eine Stunde weiter, an der Oberon Bay, treffen wir fast keine Menschen mehr. Ein älteres Ehepaar läuft den gleichen Weg wie wir über den Telegraph Track zurück zum Varpark und dann zum Tidal River hinunter. Eine Frau zeltet mit ihrem Sohn auf dem Camp Site an der Oberon Bay. Es gibt hier nicht einmal fließendes Wasser. (Nicht aus der Leitung aber auch nicht aus einem Fluss).

Als wir unsere Rast auf dem Camp Site der Oberon Bay beendet haben, gehen wir den 4WD Track zum Telegraph Track. Das Laufen auf dem sandigen Boden zehrt an den Kräften. Es sind 3.4 km bis wir den Telegraph Track erreichen, welcher etwas besser befestigt ist. Von hier aus sind es 6.5 km bis zum Car Park. Die Gegend ist weiterhin eintönig und führt durch die einst einem Buschbrand zum Opfer gefallene Landschaft.

Die letzten Kilometer werden noch einmal zur Herausforderung. Als uns die Sonne schon eingeheizt hatte, quälen wir uns schweißgebadet den Hügel zum Pass und Parkplatz hinauf.

Leider stellen wir erst am Parkplatz fest, dass der ersehnte Bus heute nicht verkehrt. Also laufen oder trampen. Das erste Pärchen will uns auch mitnehmen, hat jedoch nur Platz für eine Person. So bitte ich Susanne mit zu fahren. Nur widerwillig steigt sie in das Auto ein. Ich beginne den Fußmarsch von weiteren 4 km zurück zum Tidal River Camp Site. Zum Glück nehmen mich die nächsten Rückkehrer mit, die auch nur noch einen Platz im Auto frei haben. Somit sind wir gegen 17:00 Uhr wieder am Camper zurück.

Telegraph TrackNun stellt sich die Frage, ob wir noch in der Abenddämmerung zum Airstrip vorfahren wollen. Ca. 15 km in Richtung Eingang des Nationalparks befindet sich das Rollfeld von Wilsons Promontory, wo abends gut Tiere zu beobachten sind. Nach kurzer Verschnaufpause fahren wir los. Erst fällt es schwer, den richtigen Ort zu finden, denn ausgeschildert ist er nicht. Lediglich die Beschreibung der Lady aus dem Office führt uns den Weg. Doch dann haben wir den richtigen Eingang gefunden. Wir stellen den Wagen ab und gehen durch das Absperrgatter. Und schon sehen wir die ersten Kängurus in der Ferne. Im Gras und den Büschen neben dem Fahrweg sind leicht die Tierpfade zu erkennen. Ich folge ihnen und entdecke im Buschland die Erdlöcher, welche wohl hiesigen Wombats gehören dürften. Zurück auf dem Flugfeld posen bereits einige Kängurus für das Foto-Shooting um die Wette. Eines hat sogar ein Junges im Beutel und bleibt extrem gelassen. Überall liegen Knochen von Tieren umher. Es scheinen hier entweder auch andere Tiere zu jagen oder verendete Tiere sind der Grund für die umherliegenden Knochen. Nach ein paar Fotos lassen wir die Tiere weiter grasen. Die Vögel hingegen sind scheu und machen es mir sehr schwer, ein paar brauchbare Fotos zu schießen.

Als wir zum Fahrzeug zurückkehren, haben sich dort auch schon einige Touristen eingefunden, die die sich hier aufhaltenden Kängurus ablichten. Wir fahren mit den besseren Fotos im Gepäck zurück nach Tidal River. Auf dem Außengrill kochen wir uns ein leckeres Nudelgericht um unsere Kraftreserven wieder aufzufüllen.

Es ist bereits dunkel als ein Wombat neben uns auftaucht und entlang der Campsite Absperrung durch die Nacht streift. Er ist so schnell verschwunden wie er erschienen war. Nachts wackelt plötzlich das Auto so stark, dass ich wach werde. Auch Susanne hat es bemerkt. Leider können wir nicht exakt ausmachen, was es ist. Jedoch gehe ich von einem Wombat aus, welcher zwischen Trittbrett am Heck und dem Zaun durchgelaufen ist, wie sein Artgenosse am Abend. Beschädigungen am Fahrzeug sind am Morgen nicht festzustellen.

Dienstag, 22.12.2009 - Philip Island

Nach dem Aufstehen gibt es Frühstück in Gesellschaft von Lorries und einem blauen Vogel. Als wir abfahren ist es schon halb elf. Es wird jeden Tag später oder auch entspannter. Durch den Nationalpark und über Nebenstraßen  fahren wir nach Philip Island. In San Remo legen wir einen Stopp ein und sehen hier, dass der Standard merklich gestiegen ist. Alles ist schön hergerichtet und die Häuser übersteigen wohl den australischen Durchschnitt. Über eine Brücke gelangen wir dann auf die Insel.

Unser erstes Ziel auf Philip Island ist die Koala Station. Auf einem Boardwalk kann man den Koalas in den Bäumen Auge in Auge gegenüber stehen. Die meiste Zeit verbringen sie schlafend, so verbringen sie etwa 20 Stunden am Tag. Die restlichen 4 Stunden dienen dazu, die Eukalyptus-Bäume um ihre Blätter zu erleichtern. Ca. 500 Gramm frisst jeder Koala pro Tag. Um die Bäume zu schützen werden den Tieren regelmäßig frische Zweige in den Bäumen zur Verfügung gestellt. Diese mampfen sie dann in den wenigen Stunden weg.

Auf dem weiteren Rundgang im Park treffen wir noch ein paar Vögel und Kängurus an, sind aber grundsätzlich ein wenig enttäuscht von der Darbietung. Hoffentlich wird die Pinguin Parade am Abend spannender.

In Cowes halten wir nach einem Camp Site Ausschau. In der Visitor Information hatte man uns gesagt, dass die Plätze um diese Jahreszeit ohne Vorausbuchung kaum freie Stellplätze hätten. Doch auf dem Bumerang Camp Site sind noch zahlreiche Stellflächen für „nur“ 27 $ zu haben. Von hier aus sind es 10 Minuten Fußweg bis zum Strand. Der Weg führt durch die Flaniermeile mit Geschäften, Bars und Restaurants. Cowes scheint das Ibiza Australiens zu sein.

Nach einem Kurzbesuch am Strand kehren wir zurück zum Wohnmobil um die Spareribs auf den Grill zu legen. Jedoch ist das etwas schwierig, da nur die äußere Seite der Spareribs so recht auf das heiße Grillblech passen wollen. Aber mit der Zeit wird das Fleisch durchweg gar.

Nach dem Essen fahren wir hinaus zu The Nobbies & Seal Rock, wo zahlreiche Vögel nisten und Pinguine leben. Auf eingezäunten Holzwegen kann man durch die Landschaft wandern und die Tiere aus nächster Nähe erleben. Zum Abschluss des heutigen Tages fahren wir anschließend zur Pinguin Parade. Hierbei wird von großen Tribünen aus beobachtet, wie die nur bis zu 33 cm großen Pinguine in der Abenddämmerung vom Jagen aus dem Meer an den Strand kommen und dann ihre Nester mit Partner und Küken im Hinterland aufsuchen. Leider ist das Fotografieren und Filmen zum Schutz der Tiere untersagt.

Durch den Seewind ist es kalt geworden und wir fahren gegen 22:00 Uhr zurück zum Bumerang Campingplatz nach Cowes.

Mittwoch, 23.12.2009 - Melbourne

Es ist kurz vor Weihnachten und somit stehen die Einkäufe vor den Feiertagen an. Zum Glück liegt unweit des Campingplatzes ein Coles Supermarket. Die ersten Kunden befinden sich hier im Weihnachts-Einkaufsstress. Wir bunkern für wenigstens 3 Tage. Obwohl ich glaube dass die Supermärkte am 26.12. wieder geöffnet haben. Aber so lange wie wir Platz im Kühlschrank haben, ist es recht so. Dann geht es los.

Der erste Stopp ist ein kurzer ungeplanter Abstecher zu den Red Rocks. Allerdings sind hier neben einem ruhigen Sandstrand lediglich einige wenige rötliche Steine zu sehen, die bei Flut wohl möglich auch noch überschwemmt sind. Also fahren wir gleich weiter zum Grand Prix Parcours von Melbourne, welcher sich auf Phillip Island befindet. Das Visitor Center ist täglich geöffnet und führt Touren durch das Control Center und über die Strecke durch. Leider kommen wir für die morgendliche Führung eine halbe Stunde zu spät an. Somit fahren wir gleich weiter in Richtung Melbourne.

Noch immer ist unser Ziel in der Millionen Metropole Melbourne nicht abschließend bestimmt. Ich möchte die Fahrt mit dem Camper durch Melbourne gern vermeiden, also suchen wir einen Campingplatz mit Anschluss öffentlicher Verkehrsmittel aus. Die Entscheidung fällt auf den Big4 Campingplatz im Stadtteil Coburg im Norden der Stadt.

Nachdem wir Phillip Island verlassen haben, biegen wir in San Remo erneut ab, denn zur Mittagszeit findet hier die Pelikanfütterung mit dem Fisch statt, den der Fischhändler heute nicht verkaufen konnte. Das stellt sicher, dass es stets frischen Fisch in den Schnabel und eine weitere Touristenattraktion  gibt. Der Kleinfisch wird mit Handschuhen ins Wasser gehalten und bietet den lokalen Rochen einen Festschmaus. Erstaunlich, dass sie sich so nah ans Ufer wagen und sich in freier Wildbahn so leicht füttern lassen.

Schon ca. 40 km vor Melbourne beginnt der Großstadtrummel mit Shoppingzentren und Mc-Donalds  und KFCs im taktvollen Einklang an jeder größeren Kreuzung. Neu für mich und absolut witzig finde ich die U-Turn Ampeln. Sowas gibt es in Europa leider noch nicht. Wäre eine echte Bereicherung. Generell schreiben die Australier die Verkehrsschilder meist aus. Symbole wie in Europa verwenden sie anscheinend nicht. Außer natürlich für Wombats und Kängurus. Als wir durch das Viertel der IT Firmen fahren, erreicht das Thermometer mehr als 41°C. Auf Phillip Island sind wir bei 27°C losgefahren.

In Coburg erreichen wir nach einer kleinen Irrfahrt wegen einer gesperrten Zufahrtsstraße den Big4 Campingplatz. Der Site sieht ganz gut aus, liegt jedoch weit ab vom Zentrum und der letzte Bus fährt schon abends gegen 19:15 Uhr. Das entspricht nicht unseren Vorstellungen. Also muss ein neuer Plan her.

Volle Kraft voraus! Wir peilen vom Norden her die süd-westliche Ausfahrt aus Melbourne an. Erst kommen wir noch gut voran, doch dann geraten wir in einen Stau und fahren in eine  Seitenstraße für einen Imbiss. Anschließend kommen wir hier auch wieder ganz gut voran. Ein paar Kilometer weiter befinden wir uns im Zentrum und finden einen passenden Side-Parking Slot. Von hier aus erkunden wir die Stadt zu Fuß. Zuerst betreten wir die St. Andrews Cathedral. Gefühlte 20°C kühler und um ein Vielfaches leiser. Eine Chor-Gruppe bereitet ihren Weihnachtsauftritt vor. Daher müssen wir die Kirche auch schon wieder verlassen. Außer einer ersten Chorprobe können wir leider nicht länger lauschen. Wir werden durch den Hinterausgang hinausgeleitet und stehen im eingezäunten Garten. Alle Tore sind verschlossen. Wir stutzen, doch durch den Garten und den zur Kirche gehörenden Parkplatz kommen wir „frei“.

Am Yarra River finden wir eine schön angelegte Parkanlage mit Grün und Kneipen vor. Nebenan das Museum. Hier laufen die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest auf Hochtouren. Uns führt der Weg durch die lebendigen Shopping-Streets zurück zum Auto. Wir machen uns auf, Melbourne zu verlassen. Vom Zentrum aus geht es auf die M1 in Richtung Westen. Über die große Hafenbrücke erreichen wir die Westseite des Hafenbeckens. Dann ist es noch eine halbe Stunde bis Werribee. Fast am Strand und sehr einfach, aber für 25 $ können wir uns auf unser tägliches BBQ freuen und endlich mal Wäsche waschen. Dann bleibt noch etwas Zeit zum Lesen und für den Reisebericht. Es ist immer noch sehr warm draußen, so dass wir drinnen die Klimaanlage bemühen, jedoch deuten die Wolken schon auf eine baldige Abkühlung hin.

Donnerstag, 24.12.2009 – Werribee – Port Campbell

Sheoak FallsWeiter geht es an der Küstenstraße. In einem Ort laufen uns zwei Hunde vors Auto und wir testen mal das Verhalten des Fahrzeugs bei einer Vollbremsung. Aber alles geht gut.

Das Wetter läßt uns im Regen stehen. Trotzdem wollen wir einen kleinen Abstecher zu den naheliegenden Wasserfällen unternehmen.

Wir erreichen den Otway Nationalpark mit seinem Leuchtturm. Auf der Zufahrt entdecken wir einen kleinen Koalabären am Straßenrand und halten unweit in einer Zufahrt im Wald an. Als wir zurückkehren, sehen wir unseren ersten freilebenden Koala. Er scheint noch recht jung zu sein und lässt sich nur widerwillig ablichten. Als wir zum Auto zurückkehren, sehen wir noch zahlreiche weitere Koalas in den großen Eukalyptusbäumen. Weitere Autos stoppen um sich die Tiere anzusehen. Als wir auf dem Waldweg in fast jedem Baum einen Koala entdecken, sind wir von den Tieren stärker beeindruckt, als sie von uns. Das macht einen viel größeren Eindruck auf uns, als die Koala Station auf Phillip Island und gibt uns die beruhigende Gewissheit, dass es in freier Wildbahn auch noch zahlreiche Koalas gibt.

Als wir an dem Leuchtturm auf Cape Otway ankommen, ist es bereits spät und wir hätten für eine Besteigung und Besichtigung noch ganze 19 Minuten. Dafür möchten wir keine 16,50 $ ausgeben und beschließen einen kleinen Buschwalk zu unternehmen, bevor wir - back on road again – in Richtung Westen weiterfahren.

 

 

Gibsons Steps.

Great Ocean RoadUnser Etappenziel für heute ist Princetown bei den 12 Aposteln. Es ist schon spät und sehr windig, als wir an dem Park der 12 Apostel ankommen. Der Zugang erinnert uns an die Pancake Rocks in Punakaiki, NZ. Zum Glück sind wegen des schlechten Wetters nicht so viele Menschen hier und wir können mehr oder weniger in Ruhe die Felsgiganten bestaunen.

Nun stellt sich die Frage wo wir übernachten wollen. Ein erster Versuch, zurück nach Princetown zu fahren wird am Zielort als unangemessen verworfen. Wir fahren nach Port Champbel, wo ein schöner Camp Site zwar schon geschlossen hat, wir uns aber einen Stellplatz aussuchen und unser Weihnachtsessen (Spaghetti mit Scampi) zubereiten. Anmelden wollen wir uns morgen. 

Freitag, 25.12.2009 - Loch Ard Gorge, Blowhole

Heute Morgen müssen wir gleichzeitig ein- und aus-checken, da das Office gestern Abend nicht mehr besetzt war. Für 45 $ ist dies unser bisher teuerster Campsite in Australien.

Gegen 10:00 Uhr kommen wir los und fahren auf der Great Ocean Road zurück bis zum Loch Ard Gorge. Die Sonne scheint, nach dem verregneten Tag gestern, wieder und der Wind hat auf dem Meer hohe Wellen aufgetürmt, die für eine gigantische Brandung sorgen.

Wir verbringen ca. 3 Stunden an den vier Orten Loch Ard Gorge, The Arch, London Bridge und The Grotto. Die Brandung lässt die Gischt bis über die Klippen hinaus in die Höhe schnellen. Es ist ein beeindruckendes Naturschauspiel von dem ich nicht genug bekommen kann. Allerdings hatte ich wegen des geplanten kurzen Fotostopps keinen Hut mitgenommen, was sich recht bald mit einem Sonnenbrand rächen sollte.

 

 

 

Damit schließen wir die Great Ocean Road ab und fahren bis Warrnambool, wo wir über die B178 und C216 Richtung Norden in die Grampians abbiegen. Hier ragen wieder hohe Berge empor und dichter Wald aus Eukalyptusbäumen nimmt uns auf. Heutiges Etappenziel ist der Camp Ground Borough Huts auf dem noch reichliche Sites frei sind.

Zum Abendessen grillen wir uns einen „Basa“ Fisch mit selbst gemachter Avocado Paste. Hier ist wieder richtiges Camping angesagt. Unsere Nachbarn entzünden ein Feuer, welches uns den Abenteuergeruch ins Schlafgemach treibt. Neben einem Riesenkänguru sorgen einige Kakadus für abendliche Stimmung, indem sie uns ihre melodischen Gesänge vorspielen. Dann:– Endlich mal etwas Ruhe.

 

 

 

Samstag, 26.12.2009

Vom Camp Site Borough Huts aus fahren wir zum Lake Bellfield und weiter bis zu dessen Staudamm. Dieser wurde schon 1966 fertiggestellt, sieht jedoch noch wie neu aus. Auch der Uferbewuchs läßt darauf schließen, dass der See noch nie voll gewesen ist, denn alle Bäume an der Uferböschung sind mehrere Jahre alt und voller Leben. Lediglich die im flachen Gewässer stehenden Bäume sind rot-braun und abgestorben.

Der Ort Halls Gap, in dem wir unser Camping Permit für die kommende Nacht kaufen, ist ein reiner Touristenort mit einer Ausstellung über die Aborigine Kultur im Bramuk National Park und Culture Center. Nach einem kurzen Rundgang fahren wir zum ersten der uns empfohlenen Sites, dem Wonderland Carpark von wo aus ein 2,5h (return) Walk zum Pinnacle hinauf führt. Durch den Grand Canyon mit bizarren Felsformationen klettern wir die 280 Hm hinauf zum Pinnacle Lookout. Von hier aus haben wir eine atemberaubende Sicht zum Horizont. Die Felsen fallen steil und tief ab. Allerdings ist die Empfehlung auch an einige hundert anderer Touristen rausgegangen, denn der Platz hier oben ist ebenso wie der Pfad hier rauf völlig überlaufen. Als Rückweg entscheiden wir uns daher für den längeren jedoch sehr viel ruhigeren Weg durch den Regenwald.

Wieder am Car Park angekommen, fahren wir zum nächsten Spot Namens Boroka Lookout. Von hier aus überblickt man den kompletten östlichen Teil der Grampians und die dahinter liegende Ebene bis zum Horizont. Die Besuchermassen gehen zurück, sind aber trotzdem noch gewaltig, da man mit dem Auto fast bis auf die Aussichtsplattform fahren kann. Obwohl es schon später Nachmittag ist, wollen wir den Sonnenuntergang nicht mehr abwarten, sondern fahren zum Reed Lookout und den Balconies. Die Aussicht ist nun nichts Besonderes mehr und die Balconies enttäuschen nach einem 1 km langen Marsch sogar. Also steuern wir unseren Camp Site Smith Mill an. Beim ersten Versuch fahren wir glatt vorbei und müssen bis zum Lake Wartook vor fahren, um wenden zu können. Der Camp Site ist bereits recht voll und wir quetschen uns auf einen freien Car Park.

Wir haben einen Bärenhunger und freuen uns auf das BBQ mit Würstchen und Salat. Dann genießen wir eine Flasche australischen Rotwein und lassen den Tag ausklingen.

Sonntag, 27.12.2009

Obwohl der Camp Ground voll belegt ist, herrscht eine angenehme Ruhe als wir aufstehen und frühstücken. So „einsam“ in der Wildnis zu campen ist doch der erholsamste Urlaub den man erleben kann. Weit weg von jedem Ort oder dem nächsten Haus.

Unweit vom Smith Mill Camp Ground liegen die MacKenzie Wasserfälle, die wir uns heute früh zu-erst ansehen wollen. Ein gut ausgebauter Treppensteig führt uns hinunter zur Base der Wasserfälle. Leider steht die Sonne direkt darüber, so dass der Wasserfall noch im Gegenlicht erscheint. Ein Besuch am Vorabend wäre also doch empfehlenswert gewesen. Nunja, trotzdem schön.

Bevor die Besucherströme hier einfallen, fahren wir weiter und stoppen bei Zumstein wieder. Unmittelbar neben der Straße befindet sich eine Rest Area und über den Bach die drei von der Familie Zumstein Anfang der 1900er aufgebauten Hütten, die als Feriendomizil dienten, als das Geschäft mit den importierten Bienenstöcken nicht mehr einträglich war. Die drei Häuser sind noch heute im ursprünglichen Zustand zu besichtigen. Obwohl die Fenster und Türen mit Gittern versehen wurden, haben es einige Vandalen geschafft sich Zugang zu den Räumen zu verschaffen und sich in unschöner Weise zu verewigen.

Auf dem Parkplatz steht die wohl bisher einsamste Telefonzelle die ich in Australien gesehen habe. Vielleicht wird sie regelmäßig von den zwei Kängurus genutzt, die sich davon machen, als wir den Bach überqueren und dann unsere Fahrt fortsetzen.

Jetzt liegt noch der historische Ort der Aborigines zur Besichtigung an, dann hätten wir zu unserer eigenen Verwunderung alle vom Ranger empfohlenen Sites of Interest auf unserer Route in den Grampians gesehen. Wir verlassen bereits den Park und verpassen gar im ersten Anlauf die Abzweigung der einzigen sealed Road weit und breit. Zum Glück ist hier kaum Verkehr und so fahren wir mit dem üblichen Warnton im Rückwärtsgang zurück und biegen auf die Seitenstraße ein. Nach ca. 3 km wird die Straße zu einer unsealed Road oder besser gesagt zu einer Buckelpiste. Eigentlich ist uns die Fahrt mit diesem Camper über solche Strecken nicht gestattet. Wenn man jedoch die Mietbedingungen entsprechend auslegt und vorsichtig fährt, passt das schon. Allerdings sind wir bei Ankunft am Ngamadjidj Shelter enttäuscht, über das was es hier zu sehen gibt. Mit einem 3 Meter hohen Zaun ist ein Felsüberhang abgesperrt, auf dem ein paar weiße „Manschkos“ zu sehen sind.

Also zurück über die Piste und auf in Richtung Adelaide. Es liegen etwa 450 km vor uns und die Fahrt durch die weite Landschaft wirkt schnell ermüdend. Insbesondere in der Mittagshitze leidet die Konzentration. Doch wir wollen heute noch so weit wie möglich in Richtung Adelaide kommen. Murray Bridge, ca. 70 km vor Adelaide, peilen wir an. Unterwegs passieren wir jedoch die Grenze von Victoria nach South Australia. Hier ist das Transportieren von Früchten, Pflanzen und Gemüse untersagt. Also halten wir auf einem der letzten Rastplätze vor der Grenze und essen die übrig gebliebenen Kiwis, Möhren und etwas Salat. Der Rest muss leider in die Tonne. Dann fahren wir weiter und bemerken nicht einmal, dass wir die Landesgrenze passieren.

Als wir gerade den Tankstopp abgeschlossen,  Wasser und Öl geprüft, sowie die Scheiben gereinigt hatten, fällt uns auf, dass wir wohl keine ganze Tankfüllung bis zur Abgabe des Fahrzeugs in Adelaide mehr benötigen. Es wird wohl eine halbe Tankfüllung übrig bleiben. - Da fährt man immer schön sparsam und verschenkt zum Schluss eine halbe Tankfüllung an Maui.

Kurz vor Murray Bridge kommt uns auf dem Freeway, der hier aus zwei weit auseinander liegenden Fahrspuren,  mit dazwischen liegendem Baumbewuchs, je Richtung besteht, ein Falschfahrer entgegen. Mit Lichthupe macht er auf sich aufmerksam und warnt die Fahrzeuge auf der Überholspur neben mir. Mit einem Ausweichmanöver ins Grüne vermeidet der Falschfahrer schließlich Schlimmeres.

Das Interessanteste in Murray Bridge ist die Brücke über den Murray, welcher das viertgrößte Flusssssystem der Welt bildet. Auf dem FlussFluss selbst sind Sportboote mit sattem Achtzylinder-Sound unterwegs. Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt es hier keine, somit ist Wassersport und Spaß garantiert. Auf dem Festivalgelände scheint auch ein Rennen stattzufinden. Allerdings hören wir hier lediglich die Motoren knattern, als wir auf dem Long Island Caravan Park angekommen sind. Auf dem ersten Platz werden wir von Millionen Ameisen begrüßt, als wir auf einer ihrer Straßen geparkt hatten. Wir entschuldigen uns und ziehen weiter, doch hier sind die Verwandten zu Hause. Diese sind jedoch in der Minderheit und wir arrangieren uns.

Der abendliche Versuch eines Spazierganges verläuft enttäuschend. Die Marina ist verschlossen, die Zufahrtstraße ist wenig beleuchtet und ohne nennenswerte Merkmale. Also zurück und Gute Nacht.

Montag, 28.12.2009 - Adelaide

Nach rund einer Stunde Fahrzeit kommen wir nach Adelaide. Es ist Public Holiday und somit sind die Geschäfte geschlossen. Aber auch der Verkehr ist entsprechend gering, was uns entgegen kommt. Am Flussufer findet das Polart Festival statt. Mehrere Trachtengruppen sind bunt gekleidet und posen auf einer Treppe vor der Art Gallery für ein Gruppenfoto in der Sonne. Später führen sie Tänze auf der eigens aufgebauten Tribüne auf. Es ist ein großes Spektakel.#

Wir erweitern unseren kulturellen Horizont im Museum of South Australia. Hier ist es klimatisiert und angenehm kühl. Doch wir wollen auch noch etwas von der Stadt sehen. So setzen wir unseren Rundgang durch das überschaubare Zentrum fort und steuern anschließend auf den Big4 Holiday Park am West Beach zu. Dort bekommen wir den letzten freien Platz inkl. 10% Maui-Rabatt für 39,60 AU$. Das BIG4 Adelaide Shores Caravan Resort ist der bislang beste Holiday Park den wir in Australien gesehen haben. Er hält in der Ausstattung wohl mit europäischen Campingplätzen mit. Für unseren Caravan haben wir sogar einen ebenen, gepflasterten Platz.

Den Nachmittag verbringen wir am Meer. Nach einem erfrischenden Wasser- und einem Sonnenbad entspannen wir am herrlichen Sandstrand.

 

 

Dienstag, 29.12.2009

Vor der Rückgabe des Campers steht uns die große Pack- und Räumaktion bevor. Frühstück und ein kurzer Chat mit dem Nachbarn aus UK, der aus dem australischen Norden kommt und in den letzten dreieinhalb Wochen 8.000 km zurückgelegt hat. Allerdings ist er den Stuart Highway gefahren und nicht die Offroad Strecke, die wir geplant haben. Die letzten Wohnmobil Aktionen erfolgen am Dump Point und dann geht es mit Security Code 435513# durch die Ausfahrtschranke vom edlen BIG4 Holiday Park zum Maui Office, direkt gegenüber dem Adelaide International Airport. Unser 4WD, ein Toyota Land Cruiser V8 4.5 Liter steht schon bereit. Der Sound des Motors wird uns mit der Fütterung von  ca. 18 Liter /100 km die nächsten 16 Tage verwöhnen.

Nachdem wir den lästigen Papierkram erledigt haben und alle Sachen umgeladen sind, stellen wir fest, dass es in dem verhältnismäßig kleinen Fahrzeug in den nächsten Tagen eng wird. Kein Vergleich zu dem doch großen Mercedes Sprinter,  der uns in den letzten Tagen viel Raum geboten hat. Die Rückgabe verlief erstaunlich gelassen, denn eine Inspektion gab es nicht. Diese werden sie wohl „offline“ nachholen. Für den neuen Wagen konnte Susanne noch einen neuen Toaster und Wasserkocher rausschlagen. Auch zwei gute Camping-Stühle bekamen wir im Rahmen unseres All-inklusive Paketes dazu. Dafür haben wir die bereitgestellten Schlafsäcke und Kopfkissen aus Platzmangel gern in Adelaide zurück gelassen.

Mit einer sehr guten Kühlbox von ca. 37 Liter Fassungsvermögen und 180 Liter Diesel an Bord klappern wir vom Hof. Susanne möchte im nahe gelegenen Outlet Center Flip-Flops und ein Kleid kaufen. Also machen wir einen kurzen Abstecher zum Outlet Center....
Endlich sind die wichtigsten  Sachen gegen Bargeld eingetauscht.  Dann kaufen wir im Woolworth noch ein paar Lebensmittel für unseren kleinen Kühlschrank ein, denn im Outback sind Lebensmittel extrem teuer. Alle Fächer und Kisten im Auto werden aufgefüllt.

Auf der Ausfallstraße A13 machen wir einen weiteren Stopp um DVD-RW‘s und Wein sowie Bier zu kaufen, da es Alkohol im Supermarkt nicht gibt und die Datenmenge an Bildern nun mal endlich ordentlich archiviert werden Muss. Dann geht es los, Richtung Norden. Die Sonne steht bereits wieder tief am Horizont und brennt auf den Beifahrer herab, der sich bitter beschwert.

Die Autos werden weniger, die Straßen ruppiger. Um kurz nach 18:00 Uhr erreichen wir Jamestown, einen kleinen verschlafenen Ort, wo wir für 22 AU$ auf dem lokalen Holiday Park einchecken. Hier lernen wir Don kennen, der gerade aus Richtung Alice Springs kommend auf dem Weg nach Hause ist. Don ist ungefähr die gleiche Strecke gefahren, die wir vor uns haben. Don bestätigt, was wir schon vom Maui Office erfahren hatten, dass nämlich einige Passagen der Strecke wegen der Regenfälle unpassierbar und gesperrt sind. Nach einem gemeinsamen Glas Wein und zahlreichen Mückenstichen klettern  wir zum ersten Mal in unser 4WD Hochbett.

Mittwoch, 30.12.2009

Erstaunlich früh werde ich wach und kann durch das Fliegennetz den Sonnenaufgang beobachten. Nix wie los. Aufstehen und frühstücken. Don schenkt uns zum Abschied noch eine sehr gute Straßenkarte über die Flinders Range vom RAA, dem australischen ADAC. Dann fahren wir los. Unterwegs legen wir zahlreiche Foto-Stopps ein. Zügig erreichen wir Hawker, wo wir uns noch einmal über das Wetter- und die Straßenverhältnisse erkundigen. Alles sieht gut aus. Das erste Mal nachtanken und dann weiter nach Wilpena.

Wilpena ist lediglich ein Tourist Office sowie ein Campsite und ein Resort. Begeistert von den spektakulären Fotos im Office buchen wir für den nächsten Morgen einen Rundflug über die Flinders Range. Am Nachmittag, so erklärt uns der Pilot, sind die Turbulenzen stärker und die Sicht ist schlechter. Also morgen früh. Den Eintritt in den Park (8 AU$) haben wir am Eingang zum Park an der Self –Registration Stelle bezahlt. Für den Campsite müssen wir noch einmal vor Ort 10 AU$ pro Nacht und Auto bezahlen.

So fahren wir los in die Flinders Range. Die beschriebenen Wandertouren ziehen wir bei rund 40°C nicht ernsthaft in Betracht. Von der Hauptstraße abzweigend geht es auf einer Piste vorbei an YanYanna Hut, Bunyeroo Valley, Razorback mit einem tollen Ausblick, Twin Gums zur Brachina Gorge, die eine bis zu 600 Mio. Jahre Erderstehung schildert. Jede Bergkette an der wir uns vorbei hangeln, stammt aus einer anderen Epoche. Die Felsformationen und Farben wechseln sich ab. Am Ende der Straße ist ein Lookout, der einen herrlichen Blick über die westliche Flanke der Flinders Range erlaubt. Anschließend fahren wir zurück und unternehmen noch einen Abstecher zur verlassenen Aroona Hut und der unweit davon befindlichen Ruine eines alten unterkellerten Hauses. Das Vorfinden von Wasser, leider heute Fehlanzeige. Dafür haben wir heute wild lebende Emus gesehen.

Uns zieht es weiter zum weiter östlich gelegenen Campsite Trezona. Neben einem weiteren Camper sind wir fast alleine hier. Begleitet von zig lästigen Fliegen. Wir kochen uns Nudeln Carbonara und ruhen dabei aus, wie wir Kängurus beobachten.

Donnerstag, 31.12.2009

Früh ist die Nacht zu Ende. Wir werden mit den Tieren wach  und stehen zeitig auf, da für den heutigen Tag unser Rundflug über die Flinders Ranch bevorsteht. Nach einem knappen Frühstück fahren wir zurück nach Wilpena Airstrip. Einen kurzen Abstecher zur XXX Ruine legen wir dennoch ein, obwohl außer einem gemauerten Kamin nicht mehr viel zu sehen.

Um 9:00 Uhr starten wir pünktlich mit einer Super Eagle zu einem 30-minütigen Rundflug über den Wilpena Pound. Von oben sehen wir noch einmal die gestern gefahrene Strecke aus der Vogelperspektive. Wegen der Tragflächenträger ist es schwierig, gute Fotos zu machen. Dennoch gelingen einige  brauchbare Bilder.

Nach der Rückkehr widmen wir uns einem zweiten Frühstück in Wilpena. Hier tanken wir Diesel nach und kaufen im Shop ein paar Kleinigkeiten ein. Dann geht es über eine Teerstraße in die Stadt Blinmen. Unterwegs stoppen wir für die „Great Wall of China“, eine Gesteinsformation, die sich durch Erdverschiebungen ergeben hat und sich nun wie eine Mauer über die Berge der Flinders Range zieht.

Der Ort Blinmen besteht hauptsächlich aus einem Cafe und einem General Store, in dem wir uns ein Eis gönnen. Zudem ein Hotel und eine sehr in die Jahre gekommene Backpacker Unterkunft. Somit war die Stadtbesichtigung schnell erledigt. Wir fahren noch zur Blinmen Mine. Dort wurde bis Anfang des 19. Jahrhunderts noch Eisen und Kupfer abgebaut.

 Es wird immer heißer und wir steigen schnell wieder ins Auto, um die Vorteile der Klimaanlage zu nutzen. Ein kleiner bunter Vogel amüsiert sich am Außenspiegel Er fliegt um den Spiegel herum, schaut hinein und setzt sich wieder oben auf den Spiegel.

Die Weiterfahrt führt uns über eine mal mehr und mal weniger ausgebaute Piste. Nach ca. 62 km biegen wir rechts in Richtung Chambers Gorge ab. Von jetzt an  wird es eine richtige 4WD Strecke – mit Wasser-und  Flussbettüberquerung. Hügel rauf und runter bei felsigem Untergrund, das macht mal wirklich Spaß! Vor dem letzten Teil verlässt uns allerdings der Mut an einer steilen Flussbett-Kante.Wir überlassen den Australiern hier den Vortritt und machen erst einmal Pause. Dabei entdecken wir zum ersten Mal auf unserer Reise grüne und blaue Wellensittiche. Die Bäume sind voll von den kleinen Vögeln. Natürlich sind auch einige Galah und Kakadus zu sehen. Das Bushcamp findet unsere Zustimmung für den heutigen Abend nicht und wir machen uns auf den langen Weg nach Arkaroola. Immerhin liegen noch 97km Schotterpiste vor uns. Zum Teil aber auch mit 80 km/h befahrbar.

Als wir in Arkaroola ankommen, ist die Reception bereits geschlossen, denn es ist Silvester. In der BBQ Area wird der Grill bestückt und wir fragen nach einem Campsite. Auf einer Anhöhe kurz hinter dem Resort gibt es zahlreiche Stellplätze mit Strom und Sanitäreinrichtungen. Das kalte Wasser hat ca. 30°C. Von wegen Eisschwimmen an Silvester.

Wir sind zu müde um zum BBQ vorzugehen. Wir braten uns zwei Würstchen mit Salat und Mais. Wobei der Mais die Reise nicht überlebt hat und schon säuerlich schmeckt. Als die Fliegen gehen und die Mücken kommen, gehen wir zu Bett. Es ist noch immer sehr warm in dem Zelt-ähnlichen Hubdach des Bush-Campers und die Mücken fühlen sich auch hier wohl.

Prost Neujahr…

Freitag, 01.01.2010

Nach einer wechselhaften Nacht mit viel ??Wolken und ohne jeden Wind beginnt der Tag bedeckt. Das schützt uns erst einmal vor der heißen Morgensonne. Doch nur einen Augenblick später sind alle Wolken verschwunden und wir suchen zum Frühstück schon den ersten Schatten auf.

In der Reception sagen wir Happy New Year und erkundigen uns nach den besten 4WD Strecken in der Umgebung, da wir einen ganzen Tag hier verbringen und erst morgen weiterziehen wollen. Drei Touren werden uns empfohlen. Die erste führt uns zum Wasserloch. Unterwegs sehen wir ein Paar der so seltenen Adler und am Wasserloch sind unzählige Libellen in blau und rot zu Hause. Die Spuren verraten, dass das Wasserloch regelmäßig von diversen Tieren besucht wird. Leider haben sie sich bereits wieder in den Schatten zurückgezogen.

Nach unserer Rückkehr am Camp Site ist es bereits Mittag. Wir wollen noch zu den Hot Pools fahren und dann ein Bad im Pool in Arkaroola nehmen. Die 4WD Strecke beginnt zirka 6 km von Arkaroola entfernt. Allerdings ist sie wesentlich anspruchsvoller als die bisher gefahrenen Strecken. Auf der Zufahrt zu einer Gold-Fundstelle kommen wir in den Grenzbereich des Toyota. An einem Dip setzen wir mit dem Heck auf. Dumm nur, dass wir dieselbe Strecke auch zurück müssen. Mit selbigen Schmerzen kommen wir auch wieder heraus – Erleichterung! Die weitere Strecke hat aber noch weitere spannende Abschnitte parat. So kommen wir an einem steilen Anstieg auf der Anhöhe an und sehen nicht wie steil die Straße gleich vor uns wieder abfällt. Wir fahren erst mal ins Leere-Bodenlose.

Starke Regenfälle haben hier die Tracks durch Auswaschungen erheblich in Mitleidenschaft gezogen. An einer Stelle ist ein Stück des Tracks so weit ausgewaschen, dass sich der Abhang in den Fahrweg gefressen hat. Langsam passieren wir diese Stelle und rollen den mit Geröll beladenen Abhang hinunter. Ich denke schon jetzt an den Rückweg…

Nach erheblicher Fahrzeit kommen wir am Water Hole an. Hier haben wir ungefähr ein Drittel der einfachen Strecke zurückgelegt. Der Schlamm am Wasserloch stinkt nicht gerade angenehm. Doch für die Tierwelt ist dieser Ort lebenswichtig.

Plötzlich höre ich ein Grollen. Als ich über den Berggipfel schaue sehe ich eine dunkle Gewitterfront heraufziehen. Mir wird klar, dass es Zeit wird ans Umkehren zu denken, denn nach einem Gewitterschauer wird die Rückfahrt mehr als ein Abenteuer. Kurz vor der Hauptstraße erreichen uns die ersten Regentropen. Allerdings nicht so viel wie erwartet. Doch es zieht sich weiter zu. Am Resort trinken wir erst einmal etwas und erledigen die Hausarbeit mit Wäsche waschen und Reisebericht schreiben. Dabei wechseln sich Sonne, Blitz und Donner mit dunklen Wolken ab. Es regnet zunächst nur wenig doch später gibt es dann noch den angedeuteten Platzregen. Wir flüchten unter ein schützendes Dach in der BBQ Area. Als es aufhellt genießen wir unser Abendessen und gehen dann schlafen. Der Himmel klart nur langsam wieder auf und zeigt bald seinen Vollmond der schließlich den ganzen Platz hell ausleuchtet.

Samstag, 02.01.2010

Der Morgen ist es windig und der Himmel mit Wolken verhangen. Daher ist keine Eile mit dem Frühstücken geboten. Ganz in Ruhe starten wir in den Tag. Wir nehmen uns sogar noch die Zeit im Resort online zu gehen um ein Lebenszeichen abzusetzen.

Nach einem Chat mit der Hausdame des Resorts erfahren wir, dass die Straße nach Arkaroola letzte Nacht wegen des Regens gesperrt war. Aber heute Morgen sollte sie wieder passierbar sein.

Wir sind nicht die Ersten, die das ausprobieren, denn bereits im ersten Matschloch sind diverse Reifenspuren zu sehen. Die Überflutungen haben quer zur Fahrtrichtung ihre Ablagerungen auf der Straße hinterlassen. Zum Teil ist die Straße auch erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden. Floodways, Passagen an denen die Straße dem Wasser in einer Senke den Vortritt lässt, sind ausgewaschen und mit Erdreich überschwemmt oder die Böschung ist gänzlich weggespült worden. Am Straßenrand sind zahlreiche Feuchtbiotope entstanden, die der Tierwelt eine wahre Freude bereiten. Für 4WD Fahrer sind die Wasserlöcher eine spaßige Herausforderung und sorgen beim Fahrzeug für den entsprechenden Offroad Look.

Als wir Aborigine Land im Gammon Ranges Nationalpark erreichen, kommen wir in den Ort Iga Warta. Die touristischen Höhepunkte halten sich jedoch in Grenzen, obwohl uns der Reiseführer einen Stopp empfohlen hatte. Wir genießen jetzt wieder die asphaltierte Straße durch den Ort, der seit dem Gewitter vor 12 Stunden keinen Strom mehr hat.

Die folgende Piste ist in gutem Zustand, so dass man mit bis zu 100 km/h durchs Land fegen kann. Trotzdem werde ich über einen Abschnitt der Strecke dicht von einem lokalen Service-Fahrzeug hinter mir begleitet. Wahrscheinlich wäre der gern noch schneller gefahren um möglichst bald wieder zu Hause zu sein.

In Copley angekommen fahren wir die 5 km südlich nach Leigh Creek, einer Retorten Stadt als Ersatz für die 1980 dem nahegelegenen Kohlebergbau zum Opfer gefallenen Ortschaft. Allerdings ist hier am Samstagnachmittag nicht mehr viel los und die Shops haben bereits geschlossen. Man schickt uns nach Maree, wo ggf. noch der lokale Supermarkt auf hat.

Hinter Lyndhurst wird aus der Teerstraße wieder australische Piste. Jedoch geht es primär geradeaus. Nur an der Miene machen wir einen kurzen Abstecher und schauen uns den Tagebau sowie zwei ausgemusterte Maschinen an. In Maree sind wir erstaunt, wie leer ein Ort sein kann. Wir treffen kaum Menschen an. Die Haupt-Attraktionen sind die nach der Stilllegung der Gahn Eisenbahnlinie Ende 1980 wohl die abgestellten Lokomotiven. Der „riesige“ Bahnsteig erstreckt sich fast durch den gesamten Ort. Das örtliche Hotel scheint auf eine Fußball WM zu warten und das Hospital ist wohl eher für die Flying Doctors als Anlaufstelle gedacht. Jedoch gibt es zwei Caravan Parks. Der erste spricht uns nicht sonderlich an, obwohl es hier (teilweise) frischen Rasen gibt. Auf dem Zweiten gibt es kaum Schatten und definitiv keine weiteren Gäste. Hier bleiben wir und finden zur Verwunderung sehr ansprechende Waschräume vor. Auf den Strom für 5 AU$ verzichten wir heute.

Nach einem  geschmacklosen Tütengericht relaxen wir bei einem Glas Wein und genießen unser Leben unter den in Arkaroola erworbenen Fliegen-Netzen. Die Anzahl der Fliegen nimmt mit jedem Kilometer in Richtung Rotes Zentrum zu.

Sonntag, 03.01.2010

Die Sonne brennt schon früh auf unser Zeltdach und draußen warten schon die Fliegen auf uns und unser Frühstück. Den Gefallen tun wir ihnen nicht und fahren ohne Frühstück los, in der Hoffnung,, irgendwo ein schattiges Plätzchen, ohne Fliegen, zu finden.

Bis William Creek sind es 202 km. Zahlreiche Attraktionen wie Ruinen alter Bahnstationen und kleine Water Holes mit der Ansammlung zahlreicher Vögel liegen rechts und links unseres Weges.

So allein wir die Nacht auf dem Caravan Park verbracht hatten, so allein sind wir heute früh auf der Straße. Die Sehenswürdigkeiten heißen schnell „xxx Railway Station Ruin“ und nach einigen Besichtigungen fahren wir auch schon mal an einer Haltestelle der alten Gahn Eisenbahnlinie vorbei. Zum Glück sind wir an der Railway Station rausgefahren, denn hier gibt es mehrere große Wasserflächen mit unzähligen Vögeln, die uns mit lautem Gekreische willkommen heißen und ihres Gleichen vor uns, den „Eindringlingen“ warnen. Neben dem alten Wasserspeicher sprudelt noch heute ein Brunnen, dessen Wasser jedoch in dicken Kunststoffleitungen – vermutlich zur nächsten Farm – abgeleitet wird. In der Ruine haben sich leider wie so häufig zahlreiche Besucher mit ihrem Namen verewigt. Einheimische oder auch Reisende scheinen hier häufiger mal eine Party abzuhalten, denn Feuerstellen und zerbrochene Glasflaschen gibt es zu Hauf.

In William Creek sind dann plötzlich zahlreiche 4WD Fahrzeuge anzutreffen, obwohl es im Wesentlichen nur drei Zufahrtstraßen zu diesem Ort gibt, in dem derzeit angeblich fünf Menschen leben. Die Informationstafel zu den Straßenzuständen zeigt immer noch „closed“ für den Odnadatta Track an. Wir besuchen den Pub des William Creek Hotels, in dem sich alle Reisenden einfinden. Hier erklärt uns Bruce, dass die Straße nach Odnadatta seit heute Morgen wieder befahren werden kann. Der Wasserstand am Peak Creek ist so weit zurückgegangen, dass man ihn nun mit einem Geländewagen durchfahren kann. Allerdings sind viele Teile der Straße stark in Mitleidenschaft gezogen. Die größten Furchen wurden bereits mit roten Fahnen markiert, so dass man wenigstens einige Hinweise auf die Gefahrenstellen hat.

Die Straße war seit Weihnachten nach einem Regenschauer gesperrt und ist seit heute erst wieder mit einem 4WD befahrbar. Die Reparaturarbeiten werden sicherlich Wochen dauern. Wir fahren, mehr zufällig, mit drei Fahrzeugen gleichzeitig los. Das gibt ein wenig Sicherheit.

Nachdem der erste Streckenabschnitt noch intakt war, häufen sich allmählich die quer durch die Fahrbahn verlaufenden Furchen. Wenn man sie nicht sieht scheppert es ganz gut im Auto. Sollte man bei den tieferen Löchern nicht im ersten oder zweiten Gang fahren, würde es wohl das Auto zerlegen. An eine Nachtfahrt ist hier ganz sicher nicht zu denken. Richtig spannend wird die Durchfahrung des Peak Creek, welchen Bruce bereits erwähnt hatte. Ein FlussFluss wie die Isar bei mittlerem Wasserstand. Das Wasser schwappt bis auf die Motorhaube. Tiefer darf es jetzt nicht mehr werden! Holper, holper und dann erreichen wir die Ausfahrt aus dem Strom. Noch durch den Uferschlamm und wir haben es geschafft. Wir sind erleichtert.

Auf dem Abschnitt gibt es zahlreiche weitere Ruinen von Railway Stations und verfallene Railway Brücken über die zahlreichen Creeks. Als wir an die bekannte XXX Brücke kommen, welche die größte Brücke auf der Strecke ist, versperrt uns beim Abstecher zum Aussichtspunkt ein Creek mit viel Schlamm die Weiterfahrt. Also laufen wir die letzten 200m zur Brücke. Doch bevor wir dort ankommen, sind wir von den Mücken zerstochen und können die Aussicht nicht wie gewünscht genießen. Schnell steigen wir den Damm zur Brücke hinauf und schießen ein paar Fotos. Der FlussFluss und das Wasserloch mit Wasser gefüllt, was zur Folge hat, dass es unzählige Mücken gibt. Diese Mücken lösen gerade die Fliegen als die meistgehassten Tiere dieser Gegend ab.

Die FlussFlussdurchfahrt erfolgt diesmal auf einem langgezogenen Betonstück. Somit ist das Wasser nicht so tief und somit sollte es keine Überraschungen mit Untiefen geben. Wir erreichen sicher das andere Ufer. Die Sonne steht schon tief und die Farben des Outbacks kommen jetzt so richtig zur Geltung. Allerdings sieht man auf der Straße jetzt auch nicht mehr so viele Details und so rasen wir mit 80 km/h in eine Sanddüne, die über die Straße wandert. Sie war nicht so hoch und daher auch nicht so leicht zu erkennen, denn der Untergrund besteht grundsätzlich nur aus Erde, Sand und Steinen, aber die Sanddüne hatte den gleichen Effekt wie eine Vollbremsung und wir schlindern erst einmal unkontrolliert dahin. Dann einen kleinen Gang einlegen und aus dem Sand manövrieren. Schon geht die Fahrt weiter.

Als wir in Odnadatta ankommen, kehren wir in das Pink Roadhouse (www.pinkroadhouse.com.au) ein. Hier bekommen wir einen Platz im Caravan Park und dürfen den Pool benutzen. Das Wasser im Pool ist salzig. So scheint es aus dem Untergrund zu kommen. Aufgrund des nahegelegenen Creek gibt es hier wieder unzählige Mücken. Unmittelbar nach dem Bad ist Mücken Gegenwehr gefragt. Vor dem Einschlafen ist allerdings noch das Auto von Mücken zu befreien, was zu ca. 40 Opfern führt und uns fast eine halbe Stunde Schlaf kostet.

Montag, 04.01.2010

Mit Deet beginnt auch der heutige Tag. Nur so lässt sich das Frühstück genießen. Achtung dass man keine Fliegen im Müsli hat. Müsli ist schließlich Fleisch-freie Kost.

Painted Desert Road gesperrt. Luft auf 35 und 38 PSI gesenkt.

Tiefe Löcher in der Strasse. Zwei mal eingetaucht. Gut dass der Luftdruck reduziert war. Wesentlich angenehmeres Fahren.

Zweimal Flussbett durchfahren.

Vögel fotografiert.

Kein Auto entgegen gekommen oder passiert.

Marla ist fast nur eine Tankstelle, Supermarkt, Restaurant und Bar in einem Gebäude. Tanken und Luft auffüllen. Einkaufen. Bacon/Egg Burger essen.

Echse auf der Fahrbahn, umgekehrt erst kurz bevor ich beidseitig über sie drüber gefahren wäre. Weiß nicht, ob sie es geschafft hat.

Stuart Highway nach Kalgura. Auto mit Trailer hat dritten Platten seit Marla. Bieten Hilfe an. Braucht 13“ Holden Reifen. Ist aber nicht vorrätig.

Großer Caravan Park - auch mit anderen Gästen. J

Erster Road Train mit drei Tank-Aufliegern. Hält lediglich zum Reifen-Check.

Dienstag, 05.01.2010

Im Northern Theritory gilt keine Sommerzeit, wodurch es eine Stunde früher hell wird. Wir stehen zeitig auf und bereiten die Abfahrt vor. Es bleibt angenehm kühl, da die Sonne durch leichte Bewölkung verdeckt wird. Heute fahren wir die zweite Etappe auf dem Stuart Highway. Nach rund einer Stunde geht es für weitere 240 km auf den Lesseter Highway bis Yulara. Ein Ort, der wohl eigens für Uluru- (Ayers Rock) Besucher erbaut wurde. Die lange Straße führt auch lediglich zu dem Resort mit Campingplatz, Hospital, Police & Fire Rescue, Supermarkt und erstklassigen Hotels sowie zum Nationalpark, der für den einfachen 3-Tages-Pass 25 AU$ p.P. kostet.

Erst sind wir ein wenig skeptisch, doch desto länger wir uns dem Uluru annähern, ihn mit dem Auto und zu Fuß umrunden, desto interessanter ist der Fels. Die Oberfläche schält sich langsam wie eine Zwiebel ab. Ansonsten ist sie erstaunlich eben. Nur wo größere Felsbrocken aus dem Berg gebrochen sind, kommen Höhlen, Löcher und kunstvolle Gebilde zum Vorschein. Einige sind heilige Stätten der Ureinwohner und daher nicht für die Fotografie freigegeben.

An einem Wasserloch sind einige Wandmalereien der Aborigine zu sehen. Ihr Alter konnte bislang nicht ermittelt werden. Das Besteigen des Uluru ist stark eingeschränkt worden, da bereits 35 Menschen beim Versuch der Besteigung ums Leben gekommen sind. Aus Respekt zu den Ureinwohnern, für die dies eine heilige Stätte mit geschichtlichem Hintergrund ist, sollte man sowieso auf eine Besteigung verzichten.

Ich bin über die Güte der Straße um den Uluru erstaunt. Die Infrastruktur ist besser als auf so manchem Highway. Allerdings sieht man erst abends wenn die Sonne unter geht, wie viele Menschen hier täglich im Pkw oder Bus den Park besuchen. Allein am Ayers Rock waren unzählige Menschen auf dem Auto-Parkplatz versammelt um den Uluru bei untergehender Sonne in der erwartungsvollen Farbenpracht zu sehen. Obwohl es den ganzen Tag über wolkig war, kam abends noch die Sonne durch und ließ den Uluru in perfektem Licht erstrahlen. Anschließend ergaben sich farbenprächtige Bilder von Wolkenformationen am Himmel.

Dann schiebt sich eine Blechlawine aus dem Nationalpark, der eine Stunde nach Sonnenuntergang seine Tore schließt. Am Caravan Park gibt es dann noch ein spätes Abendessen und am nächsten Morgen in der Früh geht es zu den Olgas.

Mittwoch, 06.01.2010

Um 4:30 Uhr klingelt der Wecker, als wir uns gerade in der engen Koje noch einmal umdrehen wollen. Doch für den Sunrise bei den Olgas ist eine Anreise von einer Stunde einzuplanen. Rund 40 km in den Park und dann zu den Dünenlaufen. Sonnenaufgang ist heute gegen 6:00 Uhr. Allerdings werden wir enttäuscht, denn es sind zu viele dichte Wolken am Himmel um dieses Erlebnis wahr werden zu lassen. Enttäuscht ziehen wir mit den anderen Frühaufstehern wieder ab. Am Camper Van genießen wir zunächst einmal ein Müsli-Frühstück um dann magentechnisch versorgt zum Valley of the Wind zu fahren. Auf einem 7,6 km langen Rundweg kann man einen Teil der Olgas durchwandern. An heißen Tagen wird dieser Track ab 11:00 Uhr gesperrt, um Hitzeopfern vorzubeugen. Heute wohl weniger ein Problem, denn es bleibt bedeckt und erträglich. Nichts desto trotz kommen wir auf dieser Tour durch das Felsmassiv, welches sich schon ein wenig vom Uluru unterscheidet gut ins Schwitzen.  Die zu absolvierenden Höhenmeter sind überschaubar. Auf dem hinteren Teilabschnitt hat man einen herrlichen Blick in die Weite der nord-östlich liegenden Ebene. Als wir kurz vor dem Car Park sind, kreuzen Kamele oder besser gesagt Dromedare unseren Weg.

Wir sind zu erschöpft und müde, als dass wir jetzt noch 300 km einschläfernde Highway-Kilometer fahren wollen. Also begeben wir uns zurück zum Resort, wo wir im Shop stöbern und einen Burger essen. Dann beginnt erneut die Stellplatzsuche auf dem Caravan Park. A Nachdem wir uns eingerichtet haben, dient der Nachmittag der Erholung.

Als ich die Wäsche aus der Laundry holen will, quert ein Waran oder Leguan meinen Weg. Er misst ca. 60 cm. Nach kurzem gegenseitigem Bestaunen ziehen wir beide wieder unseres Weges. Leider hatte ich nur einen Wäschebeutel und keinen Fotoapparat dabei, schade.

Der wohl traurigste Moment der Reise ist als ich erfahre, dass mein Opa heute verstorben ist. Somit ist die Motivation für die Reise erstmal dahin und wir überlegen nach Hause zu fliegen....

Wir fahren mit dem Bus noch zur BBQ Bar und trinken bei Live Musik noch ein paar Victoria Bitter und Susanne einen Weißwein. Eine Chicken Hot Satay Pizza befriedigt unsere letzten Hungergefühle. Mit einem der letzten Shuttel-Busse  geht es dann zurück zum Campingplatz.

Donnerstag, 07.01.2010

Heute Morgen regnet es leicht. Genau so viel, dass es ungemütlich wird, draußen zu frühstücken. So geht heute alles etwas schneller von statten und wir fahren zeitig los. Am Supermarkt kaufen wir noch Getränke, Salat sowie ein paar Kleinigkeiten ein. Dann starten wir unsere heutige Fahrt auf dem Lasseter Highway gen Osten. Mir schweifen die Gedanken durch den Kopf und die Trauer um Opa überwältigt mich. In Curtin Springs halten wir und überlegen, ob wir abbrechen und heimfliegen sollen. Entweder Alice Springs oder Kings Canyon. Geradeaus oder links abbiegen. – Die Entscheidung fällt schwer, doch schließlich wollen wir bleiben.

Die Wolkendecke wird dichter und dunkler. Der Wind nimmt zu. Bereits vor unserer Ankunft in Kathleen Springs am Luritja Highway nach Kings Canyon fällt der erste Regen. Trotzdem starten wir mit Regenjacke gewappnet den short Walk zu den Kathleen Springs. Dort angekommen beginnt es jedoch heftig zu regnen und wir werden schön nass. Zurück am Auto und trockengelegt fahren wir zum Kings Canyon Resort ohne zum Kings Canyon selbst zu fahren. Das wollen wir später oder morgen bei hoffentlich besserem Wetter nachholen.

Am Resort angekommen buchen wir einen Stellplatz. Die Wetteraussichten für heute und morgen sagen Schauer und Gewitter voraus und schon der nächste Schauer lässt nicht lange auf sich warten. Wir ziehen über den Hecktüren das kleine Stück des Sonnensegels in einen Keder ein. Da jedoch die Stützstangen fehlen, ist das Ganze nur ein unbefriedigender Behelf. Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt angekommen. Susanne wird aktiv und erkundet den Campingplatz auf der Suche nach einer Kitchen.

Freitag, 08.01.2010

Die ganze Nacht hindurch hat es geregnet und sowohl an der Hecktür als auch über das Pop-Top-Zeltdach ist Wasser in das Fahrzeug eingedrungen. Unsere Sachen sind klamm bis nass. Der Versuch draußen zu frühstücken misslingt gleich nachdem der Tisch eingedeckt war. Also Frühstück im Auto.

Anschließend beraten wir uns mit einem anderen Paar aus Hamburg, wie die Tour fortgesetzt werden kann, denn nach dem Regen der letzten Stunden scheint eine Weiterfahrt auf dem Mirenee Loop Track nicht ratsam. An der Tankstelle weist ein Schild darauf hin, dass der Rack offen sei. Ich frage nach und bekomme eine gegenteilige Aussage. Für weitere Details solle ich mich noch an der Reception erkundigen. Allerdings ergab auch hier die erwartete Antwort: „Road is closed“. Auch die Ernst Gilles Road ist nach dem Regenschauer zur Benutzung nicht  empfohlen. Das bedeutet für uns den Umweg über den Highway nach Alice Springs.

Auf dem Weg machen wir noch einen Abstecher in den Kings Canyon, den wir am Vortag ausgelassen hatten. Schon auf dem Weg zum Car Park müssen wir heute Morgen zweimal eine überflutete Straße passieren. Am Kings Canyon angekommen, betrachten wir zunächst einmal die Leute, die gerade vom Walk zurückkommen. Zum Schluss müssen sie den FlussFluss durchwaten, der sonst kaum Wasser führt. Wir tauschen darauf hin unsere Wanderschuhe gegen Sandalen und starten den Walk, ohne es zu merken, in umgekehrter Richtung. Das Durchwaten des Flusses ist dabei kein Problem, denn das Wasser reicht lediglich bis zum Knie. Jedoch nieselt es immer wieder und der Weg ist nass. Die aufziehenden Wolken deuten auf mehr „Nass“ hin. Eine entgegenkommende Rangerin warnt uns davor, den Track komplett rückwärts zu gehen, da der Abstieg am anderen Ende bei diesen Witterungsverhältnissen zu gefährlich sei. Also steigen wir hinauf und genießen den Blick auf den Wasserfall im Canyon bevor wir denselben Weg wieder hinabsteigen.

Gerade als wir am Car Park ankommen, beginnt es erneut zu regnen. Gutes Timing! Wir machen uns auf den Weg nach Alice Springs. Als wir an der Ernest Gilles Road vorbei kommen, halten wir an und lesen ein Schild, welches besagt, dass diese Straße lediglich bei trockenem Wetter zu befahren ist. Bereits der Mann an der Reception hatte uns gesagt, dass der Palmer River, einer der größten Flüsse der Region, die Gilles Road kreuzt und nach dem Regen ein unpassierbares Hindernis sein könnte. Wir fahren weiter über die Red Center Road und den Lasseter Highway zum Stuart Highway. Weitere Regenschauer begleiten uns.

Die Hinweise auf die nächsten Sehenswürdigkeiten werden unserer Reiselektüre entnommen und in die Routenplanung eingebaut. Erstes Ziel sind die Meteoritenkrater zirka 11 km über die Ernst Gilles Road, vom Stuart Highway aus. Allrad zuschalten und dann auf die Piste so weit möglich. Schon bald kommt die erste Flussquerung, die wir locker meistern. Am anderen Ufer treffen wir einen Aborigine mit einer Reifenpanne an seinem Pkw. Hilfe sei schon unterwegs, sagte er. Ermutigt durch seine Fahrt mit einem Pkw setzen wir unsere Fahrt auf der aufgeweichten Straße fort. Selbst mit Allrad fährt es sich im Schlamm wie auf Eis. Lediglich Gegenlenken hilft hier nicht viel. Aber Spaß macht es mir ungemein. Als wir nach 11 km an die Abzweigung zu den Meteoritenkratern kommen, besagt das Straßenschild noch weitere 5 km. Jedoch ist auf dieser Straße nach dem letzten Regen noch niemand gefahren. Die Passage an der ersten großen Wasserpfütze vorbei, lässt den 8-Zylinder seine ganze Kraft ausspielen. Wir entscheiden uns dafür umzukehren, da ein weiterer Regenschauer unsere Rückkehr in einer Bergungsaktion enden würde.

Das Auto hat nun endlich seinen rötlichen Touch. Mein vielgeliebtes Offroad Feeling hat eingesetzt. So in der Tarnfarbe kommen wir heil wieder am Stuart Highway an, auf dem wir nun bei weiteren Regenschauern in Richtung Alice Springs fahren. Die anderen Attraktionen wären ebenfalls über Gravel-Road zu erreichen gewesen, die aber zum Teil auch schon gesperrt sind.

Wir kommen in Alice Springs an und  entscheiden  uns für den BIG4 Holiday Park. Dann beginnt ein starker Regenschauer, den wir aus der überdachten Kitchen Area mit Unmut bestaunen. Das Wasser auf dem Campingplatz steigt so schnell an, dass wir bereits nach wenigen Minuten knöcheltief im Wasser stehen. Diese Regenschauer halten die ganze Nacht über an.

Samstag, 09.01.2010

Auch heute Morgen ist einiges im Camper Van nass. Der noch weiterhin anhaltende Regen hat für ein nasses Bett und Polster gesorgt. Frühstück gibt es in der überdachten Küche des Campingplatzes. Heute wollen wir uns die Stadt ansehen und auf jeden Fall eine weitere Nacht hier abwarten.

Als wir in die Stadt fahren wollen, ist bereits die erste Straße gesperrt. Der Todd River hat einen Wasserstand, wie man ihn hier extrem selten sieht. Es hat in den letzten zwei Tagen so viel Niederschlag gegeben, wie sonst in einem ganzen Jahr. Alle Einwohner von Alice Springs scheinen zum Flussufer geeilt zu sein, um sich dieses Schauspiel anzusehen. Der meist trockene Todd River hat fasst die Ausmaße unseres Rheins angenommen. Es ist ein riesen Spektakel.

Die Fußgängerzone ist relativ leer und ruhig. Die Shopping-Resultate fallen mager aus. Wir zünden noch eine Kerze in der Kirche an und besteigen den Anzac Hill. Schließlich kommt auch schon die Sonne wieder raus.  Von hier oben hat man einen schönen Überblick über die Stadt.

Anschließend besuchen wir das Visitor Center der Royal Flying Doctor Services und daraufhin die School of the Air. Dann geht es zu einem Park in dem die renovierte Telegraph Station zu besichtigen ist. Diese liegt nahe dem Todd River und so entscheiden wir uns für einen Walk auf einen nahegelegenen Hügel, statt weiterer Indoor Besichtigungen. Von hier oben sind schöne Wolkenformationen und sogar einige Kängurus zu sehen.

Wir fahren zum Holiday Park zurück und sind erfreut, als wir sehen, dass der Pegelstand des Todd River zurück geht. Somit planen wir morgen in die West Macdonnell Ranges weiter zu fahren.

Nach dem Abendessen treffen wir eine Mutter mit Kind, die ebenfalls zur gleichen Zeit wie wir am Kings Canyon waren. Sie sind jedoch erst heute Morgen zurückgefahren und mussten 5 ½ Stunden an dem ersten Floodway warten, bis sie die Straße passieren konnten. Gut, dass wir nicht auch eine Nacht länger dort geblieben sind.

Sonntag, 10.01.2010

Die letzten drei Tage wollen wir in den West Macdonnells verbringen und brechen nun auf in Richtung Glen Helen. Die ersten Floodways passieren wir noch mühelos im dritten Gang. Dann müssen wir plötzlich anhalten, da ein Bagger die Straße an einem Floodway von angeschwemmtem Material befreit. Anschließend lässt er uns vorbei und ein Konvoi von einigen Fahrzeugen setzt sich in Bewegung. Nur einige Kurven weiter hält der vorausfahrende Wagen erneut. Wir sind am Hugh River angekommen. Auf beiden Seiten des Flusses stehen Fahrzeuge, einige untersuchen bereits, durch den FlussFluss watend, die Beschaffenheit der Furt. Denn eine Regel besagt, wenn man den FlussFluss nicht durchwaten kann, kann man ihn auch nicht mit dem Auto queren. Außerdem muss man auf eingeschwemmte Baumstämme oder Steine sowie weichen Sand im Wasser achten. Ein Camper aus Deutschland sitzt mit seinem Wohnmobil bereits seit 50 Stunden fest und hat dadurch seinen Heimflug verpasst. Ein Aussie prüft den FlussFluss und sagt mir die andere Seite sei okay, lediglich am hiesigen Ufer gäbe es einige weiche Sandbänke. Zurück an seinem Fahrzeug quert er dann erfolgreich den Fluss und schildert mir dann, wie es gehen könnte. Allerdings hat er, für den Sand vorteilhaft, breitere Reifen als ich. Doch dann kommt auch schon der Bagger angebraust um die Floodway zu räumen. Die zwei Stunden warten wir nun auch noch, denn ein Fahrzeugverlust oder ein Steckenbleiben wäre jetzt schwer zu erklären. Das Spektakel belustigt zunehmend mehr Reisende. Auch ein Reisebus hält und die Fahrgäste bestaunen den reißenden Strom. Allerdings kann der Reisebus auch nach Räumung der Straße den FlussFluss nicht passieren. Ebenso ergeht es den Motorradfahrern. Sie kehren um.

Als der Bagger die Straße freigeräumt hat, nimmt ein Farmer das Wohnmobil ans Abschleppseil und zieht es durch den FlussFluss. Alleine hätte der Sprinter mit seinen Aufbauten das wohl kaum geschafft. Das Kalb, das der Farmer auf der Ladefläche hatte, hat die Aktion auch gut überstanden. Auch wir nehmen nun Anlauf und rollen auf die Fluten zu. Das Wasser steigt fast bis zur Motorhaube hinauf. Doch alles geht gut und wir können unsere Fahrt fortsetzen.

Das erste Ziel an dem wir anhalten ist ein Wasserloch. Hier könnte man sogar baden gehen. Jedoch ist das Wasser nur durch sumpfige Uferböschungen zu erreichen und der dort schwimmende Schaum ist nicht gerade einladend.  Eine Dusche gibt es hier leider auch nicht. Somit verzichten wir zunächst auf das Bad und fahren zum nächsten Gorge. Hier ist jedoch noch weniger zu sehen, da das Wasser bis an die Felswände steht und man nicht in den hinteren Teil der Gorge gelangt.

Da unser Tankvorrat sparsam bemessen ist, wollen wir erst mal nach Glen Helen weiter fahren, um dort noch ein wenig für die Rückreise nachzutanken. Direkt am Glen Helen Resort verläuft der Finke River. Zuerst dachte ich noch wir müssten ihn passieren um zum Resort und zur Diesel tanke zu gelangen. Erleichtert erklärt mir jedoch ein Aussie, dass das Resort an der letzten Abzweigung liegt. In der Mitte des Finke River, der weit mehr Wasser führt als der Hugh River, steht ein KEA Camper auf einer Sandbank. Er hat sich dort beim Versuch der Flussdurchquerung im Sand festgefahren. Helfer sind herbeigeeilt und unterstützen ihn bei der Bergung. Ein Farmer fährt mit seinem Geländewagen rückwärts bis zu dem Havarierten vor um ihn mit einem Abschleppseil aus dem Flussbett zu ziehen. Eine Hilfsbereitschaft, die man hier in Australien, insbesondere im Outback, immer wieder antrifft. Die Aktion gelingt und die Touristen sind zwar blass um die Nase aber erleichtert. Sie waren heute Morgen in Kings Canyon gestartet und haben den Mirenee Loop Track genommen, den wir aufgrund des Regens ausgelassen hatten. Auch bis hier her war die Tour, zwei Tage nach dem Regen, nicht ohne sagten sie.

Eine Mitarbeiterin des Glen Helen Resort, die an der Bergungsaktion ebenfalls beteiligt war, sagt uns, dass von Osten weiterer Regen kommt und der Fluss schon bald wieder anschwellen wird. In Alice Springs soll es bereits wieder begonnen haben zu regnen. Ein Blick zum Horizont lässt ihre Aussage schnell glaubwürdig erscheinen, denn dort ziehen bereits wieder dunkle Regenwolken auf.

Wir fahren zum Resort, tanken, essen und trinken eine Kleinigkeit und machen uns dann traurig, nicht mehr zur Gorge gegangen zu sein, wieder auf den Weg nach Alice Spings, denn wenn das Wasser im Hugh River wieder steigt, werden wir wo möglich ein paar Stunden auf das Sinken des Pegels warten müssen. Somit beeilen wir uns mit der Rückfahrt. Die Farben der Wolken und der Berge beeindrucken auf furchteinflößende Art und Weise.

Als wir an den ersten größeren Floodway kommen, fahren wir wie heute Morgen einfach hinein. Doch der Wasserstand hat bereits signifikant zugenommen und das Auto wird von den Wassermassen langsam auf die andere Straßenseite nach rechts versetzt. Ich trete aufs Gaspedal, doch die acht Zylinder vermögen kaum mehr Leistung gegen die Wassermassen zu erbringen. Wir halten beide den Atem an und schieben uns langsam durch das Wasser. Auf der anderen Seite, im flacheren Wasser, kann ich wieder steuern und korrigiere die Fahrtrichtung nach der Straßenführung. So kommen wir mit Glück wieder aus dem Wasser heraus. Allerdings haben wir den größeren Hugh River jetzt noch vor uns.... Kurz bevor wir dann am Hugh River ankommen, sprechen wir einen Entgegenkommenden an, der uns bestätigt, dass der Hugh River noch passierbar sei. Ich warne ihn noch vor dem vor ihm liegenden Fluss und wir fahren beide weiter. Am Hugh River angekommen sieht es so aus wie heute Morgen, doch das täuscht. Als wir ihn queren, geht der Vortrieb kontinuierlich zurück. Das Wasser läuft auf die Motorhaube. Runter schalten in den ersten Gang und durchhalten. Zum Glück hat der Hugh River keine so starke Strömung und wir erreichen unversehrt das rettende Ufer.

Nun haben wir die kniffeligen Passagen für heute hinter uns gebracht. So fahren wir noch einen Abstecher in Richtung Herrmannsburg. Leider ist die Offroad-Strecke in die wir eingebogen sind nach zirka 3 km gesperrt, da sie entlang des Hugh Rivers führt und deshalb wohl nicht passierbar ist.

Die Zufahrt zu den Stanley Chasms ist bereits am Highway gesperrt. Zum Simpsons Gap kann man jedoch fahren. Allerdings ist die Aussicht nicht besonders beeindruckend, da das Gap größtenteils mit Wasser gefüllt ist und man lediglich einen Blick in die Gorge hat. Zur Entschädigung sichten wir auf der anderen Seite des Wassers Black-Footed Rock Wallabies. Diese sind sehr selten und leben u.a. hier.

Montag, 11.01.2010

Für heute fehlt uns ein wenig der Plan. Als Ausgleich zu den West Macdonnells fahren wir heute in die East Macdonnells. Allerdings sind auch hier die ersten beiden Attraktionen (Aboriginee Zeichnungen) nur schwimmend zu erreichen. Dann ist die Straße als „geschlossen“ beschildert. Da das Wasser zumindest an diesem Floodway nur noch wenige Zentimeter hoch ist, fahren wir trotzdem weiter. Die Straße ist entsprechend wenig befahren. Wir kommen zum Corroboree Rock, welcher eine heilige Stätte für die Aboriginees darstellt. In nur 20 Minuten wandern wir auf dem angelegten Track um das Wahrzeichen. Dann fahren wir auf einer Gravel Road um einen Camp Site für die Nacht auszumachen. Jedoch ist die Zufahrt an einer Flussquerung so hoch versandet, dass ein sicheres Durchkommen ungewiss ist. Auch wenn es zuvor schon ein Auto zuvor versucht und anscheinend bis zum anderen Ufer geschafft hat, lassen wir den Versuch bleiben und kehren um. Stattdessen wollen wir einen andere 4WD Strecke probieren, über die es heißt, dass sie sehr schwierig zu fahren sei. Der Weg führt uns in ein trockenes Flussbett, in dem wir nicht mehr wenden können. Die Steine und das Geröll sind eine echte Herausforderung für Fahrzeug und Besatzung. Dann kommt eine breitere Stelle, die wir zum Wenden nutzen und brechen diese Challenge ab. Unser Weg führt uns zur Abzweigung nach Arlthanga. An der Seite steht ein kleiner Road Train und ein Schild weist darauf hin, dass diese Strecke von eben solchen befahren wird. Kann also nicht so schlimm sein, also los. Und tatsächlich beginnt die Route mit einer breiten und gut ausgebauten Piste. Doch die erste Auswaschung und Sanddüne lassen nicht lange auf sich warten. Der 33 km lange Weg nach Arlthanga ist durch den Regen stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Jetzt finden die 4WD Spezialisten hier eine vorzügliche Strecke mit abwechslungsreichen Passagen. Als wir an einem im Jahr 2002 verlassenen Hotel und Campground ankommen, sieht dies noch recht gut aus. Wir finden leere Bierflaschen mit Haltbarkeitsdatum von 2011. J Es gibt auch ein Visitor Center hier draußen. Wir sind erstaunt, als wir die Ausstellung betreten. Hier gibt es richtig viel zu sehen. Auch ein Video, welches die Geschichte der einst so hoffnungsträchtigen Gold-Region erzählt, kann on demand gestartet werden. Mit einer lokalen Karte aus dem Center machen wir uns auf den Weg zu den Historic Sites. Jedoch hindert ein mit Schlamm versehenes Flussufer unser Weiterkommen. Also versuchen wir es über die Hauptstraße. Hier gelangen wir bis zum Lyla Flower und der folgenden Abzweigung nach Bary XXX. Hier kehren wir um, es ist schon später Nachmittag und Campen ist hier nicht gestattet. In einer guten Stunde sind wir zurück auf der geteerten Straße. Nach weiteren 8 km erreichen wir das Ross River Resort, auf dem wir die Nacht verbringen wollen. Jedoch hat auch hier der Fluss die Zufahrt zum Campground weggespült, die jetzt erst wieder hergestellt werden muss. Daher ist der Campground geschlossen. Wir fahren enttäuscht nach Alice Springs zurück und planen unseren letzten Tag im Outback, bevor wir Alice Springs mit dem Flieger verlassen.

Dienstag, 12.01.2010

Nach einem entspannten Frühstück fahren wir zum Bahnhof, da wir soeben einen Zug haben einfahren hören. Leider ist es nicht der Ghan, den wir uns so gerne einmal angesehen hätten. Er hat in unserer Reiseplanung leider keinen Platz mehr gefunden. Also fahren wir weiter zu Maui um die Rückgabe des Mietwagens für den nächsten Morgen zu besprechen. Wir wurden gebeten,  die Formalitäten am Nachmittag zu klären und noch einmal eine grobe Wagenwäsche vorzunehmen.

Also fahren wir weiter zu Standleys Chasm, eine Art Klamm für deren Besuch man uns auch noch 8 AU$ pro Person abverlangt. Die Besichtigung ist nicht sonderlich spektakulär. Lediglich die Besonderheit, dass zur Mittagszeit, wenn die Sonne mittig über der Klamm steht, die einzige Zeit ist, dass annähernd die ganze Klamm im Sonnenlicht erstrahlt. Der Rückweg führt wieder über den durch die heftigen Regenfälle in Mitleidenschaft gezogenen Weg durch und neben dem Bachlauf entlang. Anschließend gönnen wir uns noch ein Eis und fahren zurück nach Alice Springs.

Hier waschen wir das Auto, so dass aus orange wieder weiß wird. Bei Maui besprechen wir dann die Fahrzeugrückgabe und bestellen ein Taxi für den nächsten Morgen.

Den Nachmittag verbringen wir am Pool im Holiday Park und packen schließlich unsere Sachen zusammen. Wir freuen uns jetzt auf den nächsten Abschnitt der Reise.

Mittwoch, 13.01.2010

Nun heißt es den Wagen aufzuräumen und den Rest einzupacken. Die übrigen Lebensmittel und was sonst noch brauchbar ist, verschenken wir an zwei deutsche Studienabsolventen. Die freuen sich, da ihr Reisebudget bereits weit überschritten ist. Dann haben wir alles beisammen und fahren zum Airport. Es ist kaum jemand in der Flughafenhalle und so können wir in wenigen Minuten einchecken. Wir bekommen sogar für beide Flüge, nach Melbourne und weiter nach Brisbane, Plätze am Emergency Exit. Somit haben wir viel Beinfreiheit während der Flüge.

Ich fahre wie abgesprochen um 9:45 Uhr zu Maui zurück um den Wagen abzugeben. Julia, mit der wir am Vortag alles besprochen hatten, sowie das Handling des zweiten leeren Tanks, des fehlenden Gestänges für das Sonnensegel, der Undichtigkeit bei Regen, etc. geklärt hatten, ist mit anderen Kunden beschäftigt. Somit muss ich diese Punkte noch einmal mit ihrer Chefin durchsprechen. Sie zeigt sich großzügig und übernimmt bereitwillig die Kosten für unser Taxi zum Flughafen. Zusätzlich wird auf Kulanz eine Entschädigung auf die Unannehmlichkeiten geleistet. Das hatte ich nicht erwartet. Nun fahre ich entspannt mit dem Fahrservice zum Flughafen und bin frühzeitig zum Boarding wieder dort.

Wir fliegen von Alice Springs über Melbourne nach Brisbane, wo wir auf Grund der mehrfachen Zeitverschiebung erst am späten Nachmittag ankommen. Anders als in Europa wird den Passagieren auf den Emergency Exit Sitzen eine dedizierte Einweisung durch das Flugpersonal gegeben. Das erhöht das Sicherheitsgefühl erheblich und sollte als Beispiel für andere Airlines dienen.

Nach der Ankunft in Brisbane fahren wir mit dem Zug in die Stadt. An der Travel Exchange Station XXX Street steigen wir aus. Von hier aus sind es nur fünf bis zehn Minuten Fußweg zum Ibis Hotel, in dem wir heute übernachten werden. Das Return Ticket für den Zug kostet 56 AU$ für zwei Personen. Ähnlich teuer war es bereits in Sydney, wo wir auf dem Weg zur Maui eine Station vor dem Flughafen ausgestiegen waren und lediglich ein paar Dollar gezahlt hatten. Die letzte Station zum Flughafen ist dann extrem teuer. Naja.

Abends spazieren wir noch entlang des Brisbane Rivers und essen im Restaurant Decks im Garten. Hier gibt es auch eine schön angelegte Lagune in der man bis abends spät baden gehen kann. Natürlich überwacht von einem Live Guard. Rings herum gibt es hier wie fast überall üblich BBQ Grills mit Tisch und Bänken. Das alles ist kostenlos nutzbar und befindet sich in einem sehr ordentlichen Zustand. In Deutschland wäre so etwas nicht denkbar. Dazu wären die Menschen gar nicht diszipliniert genug.

An dem im Park gelegenen Riesenrad sehen wir die bislang größten Lissards. Sie lassen es sich in den Grünanlagen und den zahlreich angelegten Biotopen gut gehen. Für die Einheimischen scheint deren Anwesenheit keine Besonderheit zu sein und somit finden die Tiere überwiegend die Aufmerksamkeit der Touristen.

Donnerstag, 14.01.2010

Wir wollen auswärts frühstücken. Als wir jedoch durch die Innenstadt spazieren um zur Riverside zu gelangen, stoppen wir an den ersten geöffneten Shops um nach ein paar Beach Clothes Ausschau zu halten, die wir für die Whitsundays noch gebrauchen könnten. Somit wird es fast Mittag, bis wir unsere Einkäufe erledigt haben und für den Badeurlaub gut eingekleidet sind.

Frühstück gibt es dann am Brisbane River im Train Groove. Gleich nebenan beginnt der Botanische Garten. Hier herrschen schon wieder tropische Klimaverhältnisse, so dass unser Fußmarsch recht schnell beschwerlich wird. Bevor wir dann die Weiterreise nach Proserpine antreten, ruhen wir noch ein wenig aus..

Unser Gepäck haben wir im Hotel untergestellt und holen es auf dem Weg zum Zug dort ab. Am Flughafen sind wir etwas überrascht, als wir erfahren, dass die Quantas Flugnummer von JetStar durchgeführt wird und wir auch dort einchecken müssen. Das ist im Grunde nicht schlimm, ermahnt uns aber schon jetzt daran, beim Rückflug auf zeitiges Handling des Gepäcks zu achten, wenn  ein Durchchecken von Hamilton Island nach Frankfurt nicht möglich sein würde.

Mit einem Airbus A320 geht es nach Proserpine, einem schnuckeligen kleinen Flughafen. Das Gepäck wird vom Flugzeug aus gleich bis auf den Flughafen-Vorplatz geschleppt, wo es sich jeder vom Wagen holt und in Bus oder Taxi zur Weiterfahrt verlädt. Für je 15 AU$ fahren wir mit einem Sammeltaxi zum Coral Sea Hotel in Airlie Beach. Das Hotel ist super schön gelegen und hat eine ansprechende Atmosphäre. Gern würden wir hier mehr Zeit verbringen, doch schon morgen geht es weiter zum Segeln.

Wir nutzen den Pool zum Schwimmen und Erfrischen bevor wir uns auf den kurzen Weg ins Zentrum machen, wo es Restaurants und Bars in Hülle und Fülle gibt. Der Ort ist primär auf Backpacker eingestellt und bietet entsprechendes Unterhaltungsprogramm in dazugehöriger Lautstärke an. Alles in Allem jedoch eine lustige Partymeile. In einem Pub mit Livemusik lassen wir den Abend mit Bier und Wein ausklingen.

Freitag, 15.01.2010

Heute gibt es ein entspanntes Frühstück mit Blick über den Pool auf die See. Herrlich, wenn da nicht die aufziehenden Regenwolken wären.... Wir sind gerade im zurück im Zimmer, als das Telefon läutet. Die Segel-Agentur ruft an um zu erfragen, bis wann wir einchecken können, da wir am Vortag noch nicht im Ort waren.

 Leider können wir nur eine kleine Tasche mit an Bord nehmen und müssen somit einen Großteil unseres Gepäcks für die nächsten zwei Tage am Hotel deponieren. Wir gehen zum Einchecken in den Ort und holen unsere Boardingpasses ab. Um 14:30 Uhr sollen wir zum Boarding an der Able Point Marina sein. In regelmäßigen Abständen ergießen sich inzwischen Schauer über die Whitsunday Coast und lassen unsere Stimmung sinken. Auch die Shopping-Versuche in den ansässigen Shops lassen schnell nach und somit müssen wir schmerzlich die Zeit  vergeuden bis wir dann endlich zur Marina aufbrechen.

An der Marina ist gerade Action mit Police und Ambulance sowie Marina Aufsicht, da ein Gast vom Boot aus in das Hafenbecken gesprungen war und bei Niedrigwasser Bekanntschaft mit dem felsigen Untergrund gemacht hatte. Nun sucht man noch nach einer vermeidlich zweiten Person, doch glücklicherweise ist diese wohl nicht gesprungen. Der Gast eines Ausflugschiffes ist gut betrunken und seine Mitreisenden haben sich vorsorglich schon einmal aus dem Staub gemacht um Abstand zu gewinnen. Auch Polizei und Rettungskräfte lassen ihn nach eingehender Untersuchung und Befragung allein an der Marina zurück, wo er noch einige Zeit lang benommen hin und her läuft. – Unglaublich!

Vor dem Boadring muss jeder eine seitenlange Verzichtserklärung unterschreiben, in der er den Veranstalter von jeglicher Verantwortung frei stellt. Das ist schon extrem krass und wir zögern, ob wir dieses Papier überhaupt unterschreiben sollen. Doch letztendlich tun wir es. Das Briefing führt Trisch durch, die gleichzeitig auch als Dive-Instructor und Köchin an Board fungiert. Skipper ist Paula, eine erfahrene Tauchlehrerin und Seglerin, die das Revier genauso gut kennt wie sie das Segeln beherrscht. Kaum an Board legen wir auch schon ab. Zu spät um sich noch mit Medikamenten gegen Seasickness zu versorgen.

 

Kabine achtern Backboard. Segeln los und motoren dann bei Regen und schlechter Sicht durch die See. Ankerplatz für die Nacht. Viel und gutes Essen von Trisch zubereitet.

Gehen frühzeitig zu Bett.

Samstag, 16.01.2010

Am nächsten morgen gibt es bereits um 7:00 Uhr Frühstück. Das Wetter ist wechselhaft mit Schauern und Sonne sowie vielen Wolken. Wir motoren zu Whiteheavens Beach und besuchen zuerst den Lookout, bevor wir zum Strand auf der anderen Inselseite wandern.

Ballspielen. Wellen spielen.

Weiterfahrt. Seekrank. Ankern in ruhigerem Wasser. Kann nichts essen. Dann erster Tauchgang. Sicht ist schlecht. Susanne bricht den Tauchgang ab. Trisch, Marc und ich.

Move on. 2nd Dive.

Move on for night mooring. Wetter besser.

Sonntag, 17.01.2010

Susanne hatte ihren ersten Tauchgang im Salzwasser.

Suchen noch ein abhanden gekommenes Dinghy.

Abends in der Tavern zum Essen.

 

 

Montag, 18.01.2010

Das Frühstück gibt es im Restaurant direkt neben dem Pool. Es sind viele Leute hier und das ganze vermittelt ein wenig den Eindruck einer Kantine. Es gibt ein sehr gutes Omelette und leckere Muffins. Das Buffet an sich ist sehr ansprechend.

Leider ist der Hotel-Pool bereits mehr als überbelegt und somit ziehen wir , den Strand vor. Hier finden wir noch freie Liegen und einen unabdingbar wichtigen Schirm gegen die Sonne. Hier verbringen wir den Tag und relaxen extrem. Am Nachmittag wird es leicht bedeckt und dadurch etwas angenehmer.

Schnell wird es hier dunkel. Es dämmert bereits als wir uns aufmachen, um nach unserem Abendessen Ausschau zu halten. Zahlreiche Restaurants stehen zur Auswahl. Leider ist das präferierte Seafood Restaurant bereits früh ausgebucht. Somit ziehen wir weiter zum Italiener. Sowohl die Speisekarte als auch die Weinkarte sind gut sortiert. Pizza sucht man hier vergebens. Nach 10 Minuten Wartezeit bekommen wir einen Tisch ganz vorne am Wasser und mit Blick in den Hafen, echt toll. Und dann das Essen, es mundet uns richtig gut und wir ärgern uns auch nicht mehr über die hohen Preise, die hier halt überall üblich sind.

Dienstag, 19.01.2010

Früh morgens versuche ich bei Sonnenaufgang ein paar schöne Fotos vom Balkon aus zu machen. Allerdings liegen noch ein paar Wolken vor der Sonne, so dass ich noch einmal wieder ins Bett zurückgehe.

Nach dem Frühstück sind der Strand und weitere Erkundungen der Insel-Angebote angesagt. Wegen des anhaltenden Sonnenbrandes ist Sonnenbaden erst ein Mal ausgeschlossen.

Computer. Strand. Essen im Sails. Wok of the day. (hot). Wein auf Balkon.

Mittwoch, 20.01.2010

Der Himmel ist leicht bewölkt, was es uns erlaubt, die Insel zu erkunden. Es ist zwar trotzdem noch recht warm, aber in der Sonne liegen ist auch keine gute Idee. So besuchen wir die Kirche, in der viele Trauungen stattfinden. Von hier aus hat man einen tollen Blick über die Bucht, das Wasser und den Strand.

Den Berg weiter hinauf führt der Weg zum One Tree Hill. Hier bietet sich einem der Blick über den nördlichen Teil der Insel, die primär mit privaten Bungalows bebaut ist. Hier fährt auch der kostenlose Inselbus, mit dem wir zurück zum Hafen fahren. Dort wollen wir ein Motorboot mieten. Jedoch gibt es lediglich Dinghis zu mieten. Größere Boote gibt es nur mit Skipper und das für viel Geld. Schade, aber die Vermieter haben angeblich zu viele schlechte Erfahrungen und Schiffbruch erlitten und bieten solche Boote nicht mehr in Charter an.

Für den Abend reservieren wir uns wieder einen Tisch bei Romanos, dem Italiener mit der hervorragenden Küche. Auf dem Rückweg zum Hotel erkunde ich noch den südlichen Teil der Insel inklusive Flughafen, dessen Startbahn ins Wasser hinein gebaut ist und der auch per Fähre zu erreichen ist.

Auf dem Weg durch das Buschland begegne ich erneut einem Lissard. Diese Tiere sind jedoch so scheu, dass man sie fast nicht fotografieren kann. Meist verstecken sie sich dann so gut im Unterholz, dass sie kaum noch zu erkennen sind. Erst wenn sie sich bewegen machen sie selbst auf sich aufmerksam.

Donnerstag, 21.01.2010

Nach dem Frühstück haben wir uns für heute eine Wanderung zum Peak vorgenommen. Von dort oben hat man einen beinahe Rundumblick über die Insel. Der Anstieg auf den 293m hohen Hügel fordert trotz Schatten durch Bäume so manche Schweißperlen. Leider ist die Sicht durch Dunst etwas eingeschränkt, doch gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Dann wird es auch schon Zeit für den Rückmarsch, denn das mitgenommene Trinkwasser neigt sich schnell dem Ende zu.

Nach der Rückkehr nehmen wir eine erfrischende Dusche und gehen an den Strand. Hier verbringen wir relaxend den Nachmittag. Später finden wir sogar noch einen freien Liegeplatz am Pool. Standesgemäß genießen wir Mai Tai und Pinacolada zum Sonnenuntergang. Dann heißt es Packen für die Abreise.

Heute Abend essen wir im Pool Terrace Restaurant des Hotels. Für 55 AU$ gibt es ein reichhaltiges Buffet mit Prawns, Lachs, Fisch, Lamm, Rind, etc. Das Dessert bietet eine reichhaltige Auswahl an Kuchen und Eis. Lediglich von der leckeren Creme hat man uns nichts übrig gelassen.

Freitag, 22.01.2010

Unser letztes australisches Frühstück wartet auf uns und dann um 9:45 Uhr verlässt unser Bus das Hotel zum Flughafen. Wie erwartet, können wir mit Jetstar nur bis Melbourne und nicht bis nach Deutschland durchchecken. Aber die Zeit in Melbourne sollte trotzdem ausreichen. Der Flug dauert ca. 2,5 Stunden mit einer Billigfluglinie.

 Leider bekommen wir trotz Nachfrage auf den Langstreckenflügen lediglich die vorreservierten Sitzplätze 68J und 68K. Gleiche Sitzplätze auf beiden Flügen. Mit 45 Minuten Verspätung starten wir dann in Richtung Singapur.

In der Abenddämmerung fliegen wir mit zahlreichen Turbulanzen im Gepäck über das Rote Zentrum. Unter uns liegt eine Wüste, die aussieht wie ein Kartoffelacker. Gleichmäßig sind Furchen in Nord-Süd Richtung in die Landschaft gezogen. In den Tälern sind zahlreiche Salzseen zu erkennen, die zum Teil kürzlich noch Wasser von den erheblichen Niederschlägen bekommen hatten. Desto tiefer die Sonne steht, desto kräftiger werden die Farben und deutlicher die Konturen. Vom Boden aus konnte man die Ausmaße dieser schier unendlichen Landschaft nicht so erkennen.

Bevor wir die Nordküste erreichen, schieben sich Wolken in meine erstklassige Aussicht und die Dämmerung läßt uns in die dunkle Nacht abtauchen.

In Singapur haben wir nur einen kurzen Aufenthalt, dann geht es weiter mit dem bereits wartenden Flieger. Somit kommen wir pünktlich wieder auf heimischem Boden an.