Diary Bali 2004
Bali - Indonesien, 10.10. - 26.10.2004
Sonntag, 10. Oktober 2004
Wir entschließen uns
unseren lieben Michael schlafen zu lassen und selbst mit dem Auto nach Frankfurt
zum Flughafen zu fahren, um es dann im Büro Dreieich für die kommenden 15 Tage
zu parken.
Um
7:30h fahren wir nach Frankfurt, müde, etwas hungrig und mit den Gedanken noch
mehr zu Hause, als nach dem Neuen lechzend. Am Flughafen angekommen, checken
unser Gepäck ein, um dann nach Dreieich aufzubrechen. Die erste Überraschung des
Tages erwartet uns hier; das Büro Dreieich gibt es nicht mehr. Fassungslos, und
etwas bekümmert, beschließen wir in Frankfurt Niederrad zu parken.
Das
ungute Gefühl, das Auto einfach an der Strasse stehen zu lassen, wird Christian
den ganzen Urlaub nicht wirklich los lassen aber alles andere wäre zu
zeitaufwendig, denn der Abflugszeitpunkt naht. Ein Taxi bringt uns zum Flughafen
und wir genießen dank Christians FTL Card die Lufthansa Business Lounge. Dort
gibt es kühle Getränke und Knabbereien in angenehmer Atmosphäre. Christian führt
die letzten Telefonate mit Holger und seinen Eltern vor unserer Abreise, dann
wird es Zeit zum Boarding. Endlich sitzen wir im Flugzeug und das Gefühl der
Neugier auf das neue Land, das Kribbeln im Bauch beim Fliegen, das uns dort
hinbringen wird, steigt in uns auf. Wir beide sind etwas traurig, weil wir
keinen Fensterplatz mehr erhaschen konnten. Doch schon die nächste Überraschung
wartet auf uns. Einer der Passagiere ist nicht erschienen und sein Koffer muss
wieder aus dem Flugzeug entfernt werden, was zu einer erheblichen Verzögerung
führt. Dieser eine Passagier hätte genau neben uns am Fenster gesessen. Das mag
für manche banal klingen, Sabine nennt das, wie einen "Black Jack beim
Skatspiel" in einer voll besetzten Boeing 747. Wir haben jetzt also unseren
erträumten Fensterplatz. Doch gleichzeitig werden Christians schlimmste
Befürchtungen wahr: durch den fehlenden Passagier wir haben unseren
Timeslot verpasst und müssen voraussichtlich 2 Stunden hier in der Maschine
warten.
Oh
nein!! Doch dann wird überraschenderweise ein Slot frei und 15 Minuten später
geht es los in Richtung Singapur, in Richtung Abenteuer.
Wir werden von den Flugbegleitern und –Begleiterinnen sehr nett umsorgt und das
Essen ist reichlich und schmeckt sehr gut. Jetzt setzt sich leider eine
Passagierin auf unseren freien Platz, weil dieser besser ist, als ihrer. Es wird
also eng und es ist heiß und stickig und Sabine fühlt sich am Fenster
eingequetscht und die Folgen nahen. Der Kreislauf macht schlapp, Kopfschmerzen
und Übelkeit überkommen sie. Sie verschmäht sogar die 2. Mahlzeit und ist
heidenfroh, als das Flugzeug endlich landet. Nur ein Plätzchen mit frischer Luft
und eine Stelle zum Schlafen, das ist Sabines einziger Wunsch.
Sonnenblumenterassen, Business Lounges, die uns verschmähten und ein paar Coys
lagen auf dem Weg der Besserung durch das Schlafen and Christians Schulter auf
einer einfachen Bank. Es ist jetzt bereits Montag…
Montag, 11. Oktober 2004
Wir machen uns auf den Weg
zum Anschlussflug nach Bali. Ein Flug mit der Zeit; nach 2,5 Stunden landen wir
in Denpasar.
Das
Abenteuer beginnt. Nach kurzen Einreiseformalitäten bezahlen wir eine
Visumgebühr von US$ 25 pro Person und werden bereits von den Kofferträgern und
Moneychangers erwartet. Wir begeben uns mit unserem Gepäck nach Draußen und
lesen auf einem Schild auch schon unsere Namen. Ein Taxi mit einem deutsch
sprechenden Reiseführer wird uns zum Hotel bringen. Christian filmt begeistert
das wilde Treiben auf den Strassen. Eine Mischung aus unzähligen Mofas und
Autos, die die unglaublichsten Dinge transportieren, die in alle Richtungen zu
fahren scheinen füllen die Luft mit Abgasen und Staub. Menschen laufen am
Straßenrand entlang; sie arbeiten in den Reisterrassen, um ihren Lebensunterhalt
zu verdienen. Nach einer langen Fahrt kommen wir erschöpft im Hotel an. Nach
einem Willkommensgetränk und nach Jasmin duftenden warmen Handtüchern, die man
uns gibt, werden wir in unser Zimmer geführt. Treppen führen zu unserer Terrasse
hinauf, auf welcher zwei Stühle und ein Tischchen stehen. Der Bungalow, an den
drei andere grenzen ist sauber, kühl und im englischen Kolonialstil
eingerichtet.
Es
gibt so viele Besonderheiten hier, die uns sofort ein Gefühl des Wohlbehagens
vermitteln. Eine kleine Sitzecke mit Gläsern und einer Warmhaltekanne mit
Flechtwerk bezogen, Tee- und Kaffeekocher, ein Früchtekorb stimmen uns auf einen
schönen Urlaub ein. Im Schrank hängen zwei Morgenmäntel und Badesandalen für uns
beide. Das Bett ist groß, mit weissen Bettzeug bezogen. In der Mitte liegt eine
rote Blume. Wir gehen in den Badebereich hinaus und entdecken sogar eine
Naturdusche. Sogar die Toilette ist draußen. Die zart-orange farbenen Handtücher
sind sorgfältig drapiert und ebenfalls mit Blüten verziert. Unsere Reise, die
von Düsseldorf bis Candi Dasa 25 Stunden gedauert hat, hat sich also gelohnt!
Nach einem Duschbad beschließen wir uns auf Holzliegen mit weichen Auflagen, die wie unsere
Privatliegen zu
sein scheinen, weil sie gegenüber vom Bungalow aufgestellt sind, niederzulassen. Abends
besuchen wir das hoteleigene Restaurant und sind auch hiervon total begeistert.
Alle bemühen sich mit einer großen Herzlichkeit um uns, während Bambusspieler
unser leckeres Essen mit traditioneller balinesischer Musik untermalen.
Zufrieden und gesättigt gehen wir zu Bett.
Dienstag, 12. Oktober 2004
Frühstückszeit ist im Puri
Bagus Candi Dasa von 7:00h bis 10:00h. Doch wir erwachen erst um 10:30h… Wir
beschließen nach Candi Dasa Downtown zu laufen, um dort Bananen und Kekse zu
kaufen und um nach einem geeigneten und günstigen Tauchclub für Christian zu
suchen. Nach einer sich durch den Jungle schlängelnden asphaltierten Strasse,
auf der uns immer wieder Menschen grüssen, ansprechen ob wir ein Taxi benötigen,
erreichen wir Candi Dasa.
Nachdem
wir einige Tauchshops abgeklappert hatten, (Baruna beim Hotel hatte ja leider
geschlossen), entschließt sich Christian bei Dive Lite zu tauchen. Ein Japaner
betreibt diesen Laden; er ist jedoch gerade unterwegs – Imi, seine Angestellte
erklärt uns alles und wir vereinbaren für den nächsten Tag eine Tauchtour nach
Tulamben. Wir kaufen zwei Tücher, Bananen, Kekse und Getränke und laufen wieder
zurück zum Hotel. Jetzt gibt es erst mal ein verspätetes Frühstück, das aus
Bananen und Cola besteht. Ady ruft in unserem Zimmer an, er will uns ein paar
Dinge über das Land erzählen und wir besuchen ihn schließlich. Wir planen eine
Tour nach Tigga, die Ostküste, mit Schnorcheln in Vienna Beach und Ugung für
Donnerstag. Leider müssen wir erfahren, dass die Baruna Diving hier beim Hotel
wesentlich günstiger ist, als Dive Lite. Wir gehen also gleich zu Baruna und
Christian beschließt künftig bei ihnen zu tauchen. Dort treffen wir Eberhard.
Eberhard ist 66 Jahre alt, kommt ursprünglich aus Nürnberg, bereist seit 10
Jahren Bali und lebt seit Februar dieses Jahres hier. Christian frägt ihn ob er
mal Lust hätte mit ihm zu tauchen. Die beiden vereinbaren für Freitag einen
Tauchtag. Eberhard will Kaffee mit uns trinken und da führt er uns zu der
Familie Sarini, von der wir herzlich empfangen werden. Swini, der Vater des
Hauses und seine Frau führen Massagen durch, die wesentlich günstiger sind, als
im Hotel. Auf einer Bastmatte, die auf die oberste Treppenstufe des Hauses
gelegt wird nehmen wir Platz und werden mit heißem Tee und Gebäck versorgt. Nach
zwei Stunden, verabschieden wir uns und beschließen uns die nächsten Tage auch
mal massieren zu lassen. Abends essen wir im Hotelrestaurant und bitten die
Rezeption, uns um 7:00h am nächsten Tag zu wecken.
Mittwoch, 13. Oktober 2004
Wir stehen um 7:00h auf,
gehen frühstücken. Wir bestellen Tee, Orangensaft, Obst, Joghurt, Omelett,
Pancakes und Toast.
Alles
ist wunderschön zubereitet und schmeckt auch sehr gut. Um 8:45h werden wir von
Dive Lite abgeholt und nach kurzen Briefing in deren Tauchshop geht die Tour
nach Tulamben los. Wir fahren an unzähligen in sattem Grün gefärbten
Reisterrassen und Reisfeldern vorbei. In Tulamben tummeln sich bereits unzählige
Taucher und Händler, die T-Shirts und Ketten verkaufen möchten. Nach seinem
ersten Tauchgang, der einen Überblick über das Wrack der Liberty vermitteln
sollte, schnorchelt Christian mit Sabine und wird dabei etwas Seekrank. Somit
verschmäht er sein Mittagessen. Schon geht es los zum zweiten Tauchgang, diesmal
in das Wrack hinein. Um 16:00h sind wir wieder am Hotel und springen erst mal in
den Pool, um uns abzukühlen und uns zu entspannen. Abends speisen wir im Hotel.
Es gibt Nasigoreng mit Satayspießen und drei verschiedenen Saucen, Christian ist
ein Steak mit Erdnusssauce und Reis. Wir trinken Bintag und hinterher Arak,
einen Palmschnaps, der aus Palmenwein (Brem) hergestellt wird. Müde fallen wir
ins Bett.
Donnerstag, 14. Oktober 2004
Wir stehen wieder um 7:00h
auf; diesmal um mit Ady eine Tour zu unternehmen. Diesmal fahren wir in einem
klimatisierten Auto und steuern zunächst die könglichlichen Badeteiche in
Tirtagangga an.
1970
wurde diese wunderschöne Anlage, in der man auch Baden kann, der Öffentlichkeit
zur Verfügung gestellt, nachdem vor diesem Zeitpunkt nur die königliche Familie
dort zur Entspannung hinein durfte. Auf einem Markt kaufen wir Bananen,
probieren die Jackfruit und gekochte Erdnüsse. Weiter geht es nach Vienna Beach
zum Schnorcheln. An dieser schönsten Stelle, wie Sabine empfindet, die wir durch
ein kleines Hotel erreichen können treffen wir auf eine Oase des Grüns mit
schwarzem Lavastrand, Palmen und kaum Menschen. Christian und Sabine machen sich
also auf zum Schnorcheln und erleben eine wunderschöne Unterwasserwelt. 15 und
mehr Napoleonfische schwimmen an uns vorbei – ein sehr beeindruckendes Erlebnis.
Ein Tee wärmt unsere leicht ausgekühlten Körper wieder auf und wir machen uns
auf die Weiterreise.
Jetzt
fahren wir die Ostküste entlang Richtung Süden. Dort erwartet uns eine sehr
trockene und karge Landschaft, die eher einer Savanne, als dem Jungle gleicht.
Die Straßen sind schmal, holprig und kurvig. Endlich erreichen wir Ugung, einen
weiteren königlichen Wasserpalast, der ebenfalls sehr anmutig ist. Christian
zieht es zum Meer und so halten wir ein weiteres Mal an der Ostküste, um der
Brandung zu lauschen. Um ca. 15:00h wieder im Hotel angekommen, führt uns der
Weg zum Pool um zu relaxen. Am Spätnachmittag beschließen wir die Familie Sarini
aufzusuchen, um uns eine Massage zu gönnen. Wir werden sehr nett empfangen und
Christian wird vom Vater, Sabine von der Mutter massiert. Teilweise schmerzt es
sehr, doch danach sind wir beide müde und entspannt. Nach Tee und Bananenchips
kehren wir zum Hotel zurück, um uns für das Abendessen fertig zu machen. Morgen
müssen wir uns um 6:30h wecken lassen, da eine Tauchtour nach Amed ansteht.
Freitag, 15. Oktober 2004
Gesagt, getan. Los geht es
um 8:30h mit Eberhard und Darta, dem Tauchguide.
Nach
einer einstündigen Fahrt, auf der uns Eberhard viel über das Land und die
Menschen, die auf Bali leben erzählt, erreichen wir Amed Beach. Einheimische
tummeln sich dort, um frisch gefangenen Fisch zu verteilen.
Nachdem
alles für das Tauchen vorbereitet wurde, fahren die drei Taucher mit dem Boot
nach draußen, während Sabine eine Schnorchelrunde einlegt. Und es scheint fast,
als wäre ein Teil der Napoleonfische in diese Bucht geschwommen, denn Sabine
sieht erneut einen Schwarm dieser Meereslebewesen.
In der Mittagspause gibt es
echtes balinesisches Essen. Reis, auf dem ein Bananenblatt liegt mit
Fleischspiesschen und Gewürzen.
Heute
lehrt man uns dass traditionelle Essen mit der Hand: Man nützt den Zeigefinger,
den Mittelfinger, den Ring- und den kleinen Finger aneinandergedrückt als
Schaufel und mit dem Daumen schiebt man dann das aufgeladene Essen in den Mund.
Es klappt nach einigen Anfangsschwierigkeiten ganz gut. Der zweite Tauchgang
wird vom Ufer aus gestartet und ein Boot holt die Taucher dann ab. Auf dem
Heimweg besichtigen wir eine Saline in der aus Meerwasser Salz gewonnen wird.
Kinder versuchen uns gleich kleine Tütchen mit Salz zu verkaufen, die in
schmuckvollen Schächtelchen angepriesen werden.
Wieder zurück am Hotel lassen wir den Nachmittag mit Pool und Sonnenbaden ausklingen. Gegen 17:30h beschließen wir in Candi Dasa Wasser und Bananen einzukaufen. Abends essen wir im ruhigen Hotel Restaurant.
Samstag, 16. Oktober 2004
Die Rezeption weckt uns um
6:30h. Denn heute wollen wir mit Eberhard zum Black Beach gehen. Um 8:15h geht
es dann los.
Eigentlich
wollten wir an den Klippen entlang im Wasser dorthin gelangen, doch die Flut
steht bereits zu hoch. Daher gehen wir den kleinen Weg am Berg entlang, der uns
erst mal wieder durch den Jungel führt. Hier gibt es blaue Korallen und
Lavasand, an den Klippen befinden sich unzählige Kakteen. Nach einem ½-stündigen
Fußmarsch gelangen wir zu einem kleinen Unterstand auf dem man gemütlichen
liegen kann, der aus Kokosnussholz gebaut. Palmengeflechte, die schon älter zu
sein scheinen, schützen vor der Sonne. Die Brandung an diesem wunderschönen und
einsamen Platz ist rau und reizt besonders Christian zum Filmen. Gegen 14:00h
beschließen wir wieder aufzubrechen, doch der Weg, von dem wir kamen ist durch
starke Wellen versperrt. Die Flut hat sehr stark eingesetzt, so suchen wir den
Ausweg im nächsten Tal.
Wir
gehen ca. 2 Stunden in der glühenden Sonne, bis wir sehr viele Fischerboote
sehen. Dort geht der Weg nach links in ein Dorf. Bisher haben wir keine
Menschenseele gesehen. Wir sind begeistert von Ananasbüschen, die am Wegesrand
wachsen und Zicklein, Geflügeltier und Kühen, die überall umherlaufen. Nach
einiger Zeit kommen vernehmen wir einen angenehmen Duft nach Moschus – es ist
frisch geschnittenes Holz, das in einer Schreinerei verarbeitet wird. Auch einen
Handwerksbetrieb, der Ziegel herstellt sehen wir, bis wir dann an der
Hauptstrasse ankommen. Eberhard beschließt, dass wir mit dem Bemo nach Hause
fahren.
Nach
10-minütiger Fahrt mit Einheimischen sind wir wieder in Candi Dasa und
marschieren zurück zu unserem Hotel. Die Reise mit dem Bemo kostet übrigens für
Touristen den 10-fachen Preis, d. h. pro Person Rp. 10.000. Im Hotel angekommen,
werden wir mit Kuchen überrascht und genießen einen Tee auf unserer Terrasse. Um
18:00h marschieren wir dann zu Sarini und nachdem Christian Kampfhähne
fotografierte, die gerade einen Übungskampf ohne Klingen ausfechteten und
allerlei anderes Getier, wurden wir massiert. Wir treffen dort Eberhard und die
Familie lädt uns heute zum essen ein. Es gibt frische Kokusnuss und deren Saft,
sowie baliniesisches Essen mit Sojasprossen, Erdnüssen und in Bananenblättern
gekochten Reis, der ein bisschen so, wie Tofu schmeckte. Um ca. 21:00 h
verlassen wir die Familie wieder und gehen Richtung Hotel. Ein kleiner Arak kann
nie schaden und wir beschließen den Abend an der Bar ausklingen zu lassen.
Sonntag, 17. Oktober 2004
Wir stehen um 6:30h, denn
heute starten wir wieder in ein Tauchabenteuer hinein, Christian jedenfalls.
Wir
lernen Ronny und Ciska kennen, ein holländisches Pärchen, mit dem wir uns gleich
sehr gut verstehen. Tulamben ist erneut das Ziel, denn Christian möchte das
Wrack der Liberty noch weiter erkunden. Der zweite Tauchplatz befindet sich in
der nächsten Bucht und Darta führt Christian und Ronny eine Steilwand hinab.
Sabine entschließt sich Christian sein sehnlich erwünschtes Tulamben-T-Shirt zu
kaufen, nach dem sie endlos gehandelt hat. Abends sind wir wieder bei Sarinis
Familie zum Essen eingeladen. Es gibt frisch gebratenen Thunfisch, Reis und
Sojasprossensalat und als Nachtisch Bananen. Wir bedanken uns bei Sarini indem
wir ihr Salz in einem hübschen Flechtkörbchen mitbringen. Sarini frägt uns, ob
wir an einer Zeremonie teilnehmen möchten, es handelt sich um die Hochzeit ihres
Bruders. Das ist eine große Ehre für uns, schon deswegen, weil wir balinesische
Orignialtracht (Sarongs) ausgeliehen bekommen sollen und wir sagen dankend zu.
Gegen 21:00h verabschieden wir uns von der Familie, nehmen dankend die Geschenke
(Bananen) mit und marschieren wieder zu Hotel zurück, wobei wir an der Bar nicht
vorbeigehen können...
Montag, 18. Oktober 2004
Heute geht es zu einem
neuen Tauchplatz, der auch gut zum Schnorcheln geeignet sein soll. Nach
20-minütiger Fahrt kommen wir in Padang Bai bei der Blue Lagoon an.
Dies
soll noch ein Ort werden, an den wir uns lange zurückerinnern werden. Zum ersten
Tauch- bzw. Schorchelgang fahren wir mit dem Boot raus. Der Strand besteht hier
aus weißem Sand, was auch die Unterwasserwelt freundlicher erscheinen lässt. Als
Christian vom Tauchgang zurückkommt ist ihm immer noch bitterkalt, da die
Strömungen das kalte Wasser aus dem tiefen Meer hochspülen. Sabine ist es dann
besonders bei der Rückfahrt zum Strand bitterkalt, denn das Wasser spritzt sehr
stark hoch und die Sonne scheint uns kurzzeitig verlassen zu haben. Der zweite
Tauchgang war ähnlich kalt und Christian und Darta beklagten sich erneut über
die Kälte. Alle sind froh, als wir wieder zu Hause ankommen. Jetzt genießen wir
erst mal den Pool und schließlich wollten wir auch mal ein bisschen Farbe
abbekommen. Eberhard treffen wir am Baruna – er hat ein Geschenk für Sabine –
Palmzucker, der in einer Kokosnuss getrocknet wurde. Später auf dem Markt in
Singaraja sehen wir diesen Zucker noch in rauen Mengen. Heute ist es wieder Zeit
für eine Massage, deshalb kommen wir um 17:00h bei Sarini an. Sarini teilt uns
heute leider mit, dass die Zeremonie (Hochzeit ihres Bruders) erst am 23. ist
und da sind wir leider nicht mehr da. Etwas traurig gehen wir später zum Hotel
zurück, freuen uns jedoch auf unser Abendessen im Puri Bagus Restaurant.
Christian fühlt sich irgendwie kränklich.
Dienstag, 19. Oktober 2004
Christian hat sich eine
Erkältung eingefangen. Somit müssen wir den Tauchausflug – heute sollte es mit
dem Boot nach Tepekong gehen, absagen. Christian ist sehr traurig darüber, weil
es dort Großfische und Haie zu sehen gäbe.
Eberhard
kommt um 8:30h und Sabine und er beschließen im Hotelpool Tauchübungen zu
machen. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen erklärt Eberhard Sabine das Fluten und
Ausblasen der Maske, bis hin zum kompletten Aufsetzen und Ausblasen unter
Wasser. Weil das alles so gut geklappt hat, gehen wir wenig Zeit später ins
Meer, Eberhard und Sabine bepackt mit einer Flasche und zwei Automaten. Jetzt
wird geübt, den Automaten unter Wasser aus dem Mund zu nehmen, Maske ausblasen,
etc. Alles prima. Christian und Eberhard beschließen, dass Sabine am kommenden
Tag mit Eberhard tauchen gehen soll… Nach diesen Übungen verlässt uns Eberhard
wieder, denn er hat an seinem Haus noch so einiges zu erledigen. Wir essen zu
Mittag an der Bar und freuen uns schon darauf, am späten Nachmittag Eberhard in
seinem Haus zu besuchen.
Wir
machen uns also, wie ausgemacht auf den Weg durch den Jungle. Es ist sehr heiß
und unser Fussmarsch führt uns an vielen Shops und an einer Hühnerfarm vorbei.
Jetzt treffen wir Kedud (Eberhard hat schon viel von ihr erzählt) und sie führt
uns die letzten Meter den Berg hinauf, zu Eberhards beeindruckendem Haus. Gerade
ist der Nachbarsmann da und entfernt Honigwaben aus jeder Ecke von Eberhards
Haus und aus dem Inneren des Hauses ertönt, beruhigende sumatrasche Musik. Der
Garten ist wunderschön angelegt; dort wachsen Papayabäume, Palmen,
Papageienpflanzen und unzählige andere schöne Blumenarten in allen möglichen
Farben. Das Grundstück ist umgeben von Kokospalmen eingebettet in eine
Junglelandschaft. Christian faszinieren vor allem die Lavasteinsäulen im
balinesischen Stil, sowie die Sandsteinfront von Eberhards Hause.
Es
ist eine Oase des Frieden und der Meditation. Kedud und eine andere Frau kochen
für uns. Es gibt Suppe mit Reisnudeln und Klößen, gebratenen Fisch und selbst
gemachte Pommes. Wir Essen auf Eberhards Terrasse, denn dort steht eine
Sitzgruppe aus Bambus. Alles schmeckt wunderbar, vor allem die Markisas, die es
zum Nachtisch gibt. Als es schon dunkel ist, beschließen wir zu gehen. Eberhard
begleitet uns nach Hause und wir kommen an dem Gamelan-Orchester vorbei. Sabine
fühlt sich hoch geehrt, denn normalerweise darf niemand in den Raum, in dem das
Orchester spielt hinein und schon gar keine Frauen. Aber wir dürfen und lauschen
gespannt der klangvollen Melodien, die dort gespielt werden. Übrigens spielen
die Musikanten hier nicht nach Noten, sondern nur nach Gehör, was wir besonders
faszinierend finden. Wundervoll berührt von diesem ereignisreichen Tag kommen
wir am Hotel und danken Eberhard für alles.
Mittwoch, 20. Oktober 2004
8:30h – Abfahrt nach
Tulamben. Wir lernen die Australier Pat und Trish kennen, die uns begleiten.
Heute wird es ernst für Sabine - sie geht am Wrack der USS Liberty Tauchen.
Als
wir am Tauchplatz ankommen, ist der Din-Adapter für den Atemregler nicht da und
schiere Unruhe kommt auf. Schon deswegen, weil Sabine mit Christians Jacket und
Atemautomaten tauchen möchte. Zum Glück hat Eberhard schon einmal Revisionen für
Automaten durchgeführt. Nach langem Hin- und Hergeschraube von ersten Stufen,
Inflators, etc. passt dann alles und Sabine kann mit einer Komination von
Christians und Eberhards Equipment tauchen gehen. Hui, ganz schön schwer das
Jacket mit den integrierten Bleistücken, so ganz anders, als wenn man das
Gewicht in Form eines Gürtels direkt am Körpermittelpunkt trägt. Sabine und
Eberhard tauchen ab, um die Unterwasserwelt in Tublamben zu erforschen. Sabine
nimmt den Automaten aus dem Mund und flutet auch die Maske unter Wasser; nach 38
Minuten ist der Tauchgang beendet.
Der
zweite Tauchgang wird etwas dramatischer, da die Strömung stärker wird und
Sabine sich im Wrack verheddert. Zum Glück ist Eberhard bei ihr und befreit sie,
jetzt ist es aber an der Zeit bald aufzutauchen… Doch der Tauchgang war auch
ganz besonders schön, weil Eberhard Doktorfische anfüttert – ein beeindruckendes
Erlebnis. Wir erfahren, dass Christian den Din-Adapter wohl am Montag in Padang
Bai verloren hat, weil Baruna aus Denpasar an diesem Tag ebenfalls dort tauchen
waren und den Adapter gefunden haben. Zu kaufen bekommt man so einen Adapter
wohl nur in Denpasar, also was tun, als den Adapter nach Candi Dasa bringen zu
lassen? Rp. 120.000 bezahlt Christian dem Fahrer – ein teuerer Spass. Wir
beschließen uns von den Sarinis zu verabschieden, um dann mit Eberhard, Kedud,
Aju, Jürgen und seiner Frau aus Java im Puspa in Candi Dasa essen zu gehen.
Vorerst letzte Themen werden besprochen, Adressen ausgetauscht. Jetzt kommt der
Moment des Abschieds, denn wir reisen morgen nach Lovina ab. Etwas geknickt
gehen wir ins Hotel zurück.
Donnerstag, 21. Oktober 2004
Nach dem
Frühstück
und einem letzen Gespräch mit Ronny und Ciska, packen wir und reisen um 11:00h
nach Lovina ab. Unsere Reise geht über den Muttertempel in Besakih den Batursee.
Der Anstieg auf den Muttertempel ist sehr
anstrengend
aber der Moment den höchsten Punkt erreicht zu haben, lohnt sich. Die Aussicht
ist wunderbar. Weiter geht es durch die Junglelanschaft am Batursee vorbei. Dies
ist ein Kratersee, von wo aus man im Hintergrund den Vulkan Mount Batur sehen
kann. Beeindruckend sind auch die großen schwarzen Lavafelder von seinem
letzten Ausbruch im Jahre 1994 stammend. Dies ist eine der beeindruckendsten
Vulkan-Landschaften Indonesiens und von vielen Touristen besucht.
Dementsprechend viele Starssenhändler waren hier vertreten um ihre Souveniers zu
verkaufen.
Uns
rettete nur noch die Weiterfahrt! Eine Bildungslücke wurde in Sachen
Nelken und Kakao-Pflanzen geschlossen. Am Strassenrand hielten wir um Nelken von
einem Baum zu pflücken und eine Kakaofrucht (aus Nachbar's Garten) zu ernten.
Später
in Singaraja werden wir durch Zufall Zeuge einer Zeremonie. Es
handelte sich um eine Kremation bei der sowohl Gamelanspieler, als auch
Bambusspieler musizierten. Die Feierlichkeit beeindruckte durch bunte
Skulpturen, die für jede Zeremonie aufs Neue liebevoll hergestellt und
geschmückt werden. In Lovina angekommen, suchen wir erst mal die Tauchbasis und
machen die Tauchgänge für den kommenden Tag klar. Dieses Hotel ist viel
weitläufiger angelegt als das Puri Bagus in Candi Dasa. Zwischen den Bungalows
verlaufen riesige Rasenflächen, welche den ganzen Tag gesprengt werden, um nicht
zu vertrocknen. Abends essen wir im vornehmen Hotelrestaurant.
Freitag, 22. Oktober 2004
Um 6:30h heißt es
Aufstehen, denn die Reise soll heute in das entfernte Naturschutzgebiet
Menjangan an der nordwest Küste gehen.
Wayun
von der Tauchbasis besucht uns beim Frühstück und teilt uns mit, dass wir heute
nicht nach Menjangan fahren können, weil ein Taucher erkrankt ist und unser
Tauchguide Buda wegen einer Zeremonie erst ab 13:00h kommen kann. Wir planen
stattdessen zwei Tauchgänge am Nachmittag am Lovina Beach. Christian und Sabine
genießen so den Vormittag auf einer der superbequemen, überdachten Liegen im
Hotel. Später fahren wir dann nur ein paar Autominuten zum Lovina Beach, um dann
mit dem Boot rauszufahren und dort zu tauchen bzw. zu schnorcheln. Diesmal hat
Sabine einen Neoprenanzug von der Tauchbasis mitgenommen, weil sie nicht mehr
frieren möchte. Das Wasser dort ist sehr warm und ein Großteil der Korallen ist
abgestorben. Unterwasser befand sich eine Aufzuchtstation für Korallen, welche
allerdings nicht sehr erfolgreich war. Viele junge Korallen waren schon wieder
eingegangen. Grund ist die hohe Wassertemperatur in diesen flachen Gewässern die
durch El Nino verursacht wurden. Es ist sehr traurig und wir bereuen dort
hingefahren zu sein, wo doch eigentlich Menjangan auf dem Plan stand. Sabine
bemerkt nun auch schon ein Kratzen im Hals. Wir sind beide froh, als wir endlich
wieder im Hotel sind.
Samstag, 23. Oktober 2004
Heute ist der Tag gekommen
– wir fahren nach Menjangan.
Nach
1,5-stündiger Fahrt kommen wir endlich im Naturschutzgebiet an. Wir reisen mit
zwei Australiern zusammen. Nach einem kurzen Aufenthalt und Proviatbesorgung in
einem kleinen Restaurant geht es aufs Boot. Dort treffen wir zwei Französinnen
und ein Niederländisches Pärchen.
Eine
einstündige Fahrt liegt vor uns, bis wir am Ziel – einer wunderschönen
Schnorchelbucht ankommen. Christian und Buda fahren weiter, um ebenfalls einen
wunderschönen Tauchgang zu erleben. Es gab einen gelben Paper Fisch, einen
Krokodilfisch und riesige Lobster zu sehen. Beim Schnorcheln hat Sabine eine
Wasserschildkröte und zahlreiche Fische beobachtet. Nach einer Stunde ist die
erkältete Sabine ziemliche erschöpft und froh wieder an Land zu sein. Als die
beiden Taucher zurück kommen, fahren wir weiter um an einer anderen
Bucht
unser Mittagessen einzunehmen. Nach Ananas und Bananen lässt Sabine sich dort
nur noch die Sonne auf den Bauch scheinen, während Christian seinen nächsten
Tauchgang startet. Diesmal geht es an der Ostküste ins Wasser, wo eine starke
Strömung herrscht. Diese garantierte dann aber auch Haie und sogar einen großen
Eagle Ray. Die Tauchplätze hier sind schon beeindruckend. Und gut, dass man
dieses Island zum Nature Reserve erklärt hat und besonders schützen will. Nach
einer Stunde sind wir alle wieder komplett an Board unseres Bootes und es geht
in Richtung Heimat. Die Rückfahrt mit dem Boot ist sehr nass und die Autofahrt
anstrengend. Zum Glück sind wir wieder im Hotel! Abends gehen wir in ein
hotelnahes Warung zum Essen. Christian schmeckt es hier besonders gut, Sabine
weniger; die Preise sind hier zirka 1/3 niedriger, als im Hotel. Und somit ist
das Warung auch gut besucht.
Sonntag, 24. Oktober 2004
Heute schlafen wir etwas
länger.
Um
10:00h trifft Christian Buda, um sein Logbuch unterschreiben zu lassen. Dann
fahren wir mit dem Bemo nach Singaraja, um letzte Einkäufe zu tätigen. Wir
stöbern dort erst mal in einem Kaufhaus, dann wandern wir stadteinwärts um auf
einem richtigen
Einheimischenmarkt
zu gelangen. Dort gibt es Gewürze, Stoffe, Nahrungsmittel, Körbe, alles, was der
Balinese so zum täglichen Leben benötigt. Wir beschließen Gewürze, ein paar Sarongs und
eine Gamelan-CD zu kaufen und auch Wasser, um dann an den nahegelegenen Hafen zu
marschieren. Wir finden keine Wechselstube, d. h. das Geld für die Rückfahrt mit
dem Bemo wird knapp und nach einigem Hin- und Her kommen wir wieder am Hotel an.
Wir besuchen erst mal dort den Shop, um weiteres Wasser, Postkarten und
Briefmarken zu besorgen und auch um Geld zu wechseln.
Unser
einziges Ziel an diesem heißen Tag – der abkühlende Pool und ein kleines
Schläfchen! Heute ist unser letzter Abend des Urlaubs.
Wir
essen im Hotel – direkt am Pool, denn heute ist Satay-Night und da konnte
Christian nicht widerstehen. Satay, oder Saté sind zuvor in einer
Marinade aus Tamarinde, Knoblauch, Chili und Zucker eingelegte, dann auf
Bambusstäbchen gespießte und über Holzofenfeuer gegrillte Stückchen Hühnchen-,
Schweinefleisch oder Fisch. Diniert wurde an liebevoll und weitläufig
aufgestellten Tischen am Pool und Strand. Beeindruckend war wiedermal die
Freundlichkeit des Personals und die sehr angenehme Atmosphäre.
Montag, 25. Oktober 2004
Der Tag der Abreise. Nach
dem Frühstücken und Packen beschließen wir, uns noch einmal an den Strand zu
legen, um noch ein paar Postkarten zu schreiben und um unsere Reise ausklingen
zu lassen.
Um
15:00h sind wir geduscht und abreisebereit. Ein klimatisiertes Taxi holt und ab,
um uns nach Denpasar zu bringen. Christian und Sabine benötigen einen
Reisekaugummi, weil die Fahrt über die serpentinenreiche Strasse durch die
Kraterlandschaft, über die wir mit 80km/h dahin sausen, ihnen nicht bekommt.
Wir
halten später am Bratansee; hier gibt es an einer Aussichtsstelle unzählige
Äffchen; es ist unglaublich! Um 17:30h kommen wir in Denpasar an. Nach dem
Einchecken des Gepäcks, folgt ein letztes Shopping, um die restlichen Rp.
loszuwerden, bis wir dann zum Boarding aufgerufen wurden. Beide Flüge verlaufen
einwandfrei und zum Glück ist der 12-stündige Flug von Singapur nach Frankfurt
nicht voll besetzt, so dass wir etwas mehr Platz genießen dürfen. Endlich oder
leider wieder zu Hause? Während Sabine noch von Bali träumt, freut sich
Christian schon auf Mohnbrötchen. Wir beide jedoch haben mit Sicherheit einen
wunderschönen, abenteuerlichen Urlaub erlebt und soooo viele interessante Menschen
kennen gelernt. Dieser Urlaub wird für uns beide unvergesslich bleiben!