Antares

Verschiffung Panamericana

1. Hamburg nach Montevideo

Ich habe Antares im Oktober/November 2014 per RoRo mit Grimaldi von Hamburg nach Montevideo verschifft. Die Fähre war die Grande Francia. Aktuelle Fahrpläne findet man hier: http://www.net.grimaldi.co.uk/webdata/Published_Sched_Fleetpos/sched_sa.htm?TS=2...

Die aktuellen Positionen der Fähren lassen sich über AIS verfolgen. Z.B.: http://www.marinetraffic.com/de/ais/home/centerx:-10.46379/centery:40.22777/zoom...

Nachfolgend der Ablauf der Formalitäten und weitere Informationen zur Verschiffung bei Abgabe in Hamburg und Auslösung des Fahrzeuges in Montevideo.

 

1.1 Hamburg

1.      Abgabe in Hamburg

Die Abgabe in Hamburg ist recht schnell erledigt. Nach der Anmeldung im Terminal zu Schuppen 48 wird das Fahrzeug elektronisch vermessen und gewogen. Anschließend stellt man das Fahrzeug in der zugewiesenen Spur ab und es findet eine detaillierte Bestandsaufnahme von vorhandenen Schäden statt, die dokumentiert werden. Das ganze dauerte bei mir keine Stunde.

 

1.2 Montevideo

In Montevideo liegen alle Büros, die man besuchen muss recht nah zusammen, so dass man alles fußläufig erreichen kann.

1.      Migraciones

Misiones 1513, Montevideo
Hier holt man sich eine Einreise-Bestätigung ‚Certificado de Llegada‘. Diese benötigt man später beim Zoll für das Fahrzeug.
Kosten: 160 Peso.
Zeitaufwand, je nach Wartezeit: 20-30 Minuten.
Öffnungszeiten: 9:00 – 15:00h

2.      KMA Uruguay - die „Grimaldi-Agentur“ in Montevideo

Office 1001 (10. Etage)
Rincon 602
Montevideo
Erst wenn das Schiff vollständig abgefertigt ist, ist es der Reederei erlaubt die BL (Bill of Lading) auszustellen und zu unterschreiben. Hier werden die lokalen Kosten der Reederei beglichen. (Nur Barzahlung in US$ möglich).

3.      Universal Shipping

3rd Floor  (erste Tür links von der Treppe kommend)
Colon 1498
Montevideo
Hier bekommt man einen weiteren Stempel auf die Frachtdokumente.
Zeitaufwand: 5 Minuten inkl. Smalltalk.

4.      Aduanas (Zoll)

Rambla 25 de Agosto de 1825
Montevideo
S34.904780 / W56.211205
Das große Gebäude links neben der Hafeneinfahrt ist das Zollgebäude. Hier geht man durch den seitlichen Eingang, die Treppe rauf und rechts zu einem Schalter. Hier beginnt dann der Zoll-Prozess. Dazu benötigt man:
-      Frachtpapiere
-      Stock Number (Lagerplatz des Fahrzeugs. Am besten schon bei KMA erfragen.)
-      Kopie vom Reisepass
-      Fahrzeugschein
-      Certificado de Llegada
-      Das ausgefüllte Zoll-Formular, welches man hier bekommt.
Nachdem alle Dokumente abgegeben wurden, dauert es etwa 2h bis alle Stationen im Zoll durchlaufen sind. Man holt seine Papiere dann wieder hier ab.

5.      ANP (Administration National de Portes)

Jetzt gilt es die ‚Infrastruktur-Kosten‘ für den Hafen zu begleichen. Diese richten sich nach Fahrzeugwert und Gewicht, welches bereits in Hamburg ermittelt wurde und somit feststeht.
Das riesige ANP Gebäude befindet sich süd-westlich auf der anderen Straßenseite. Das zuständige Büro ist in der großen Halle hinten rechts.
Wer z.B. Fahrzeugwert in US$ / Fahrzeuggewicht in Tonnen < 1.000 hat, muss mit ca. 21US$/Tonne rechnen. Wer darüber liegt zahlt 42US$/Tonne. Wer weit darunter bzw. darüber liegt, zahlt viel weniger bzw. mehr. Hier die Preisliste: http://www.anp.com.uy/inicio/institucional/cifras/montevideo/tarifas/montevideo_...
Mit der Quittung geht es zum Buquebus, wo sich die Zoll-Abteilung für die eigentliche Einreise befindet.

6.      Buquebus (Aduanas)

Der Zoll befindet sich im alten Terminal Gebäude am Buquebus Fähranleger.
Sollten die Schalter nicht besetzt sein, kann man in der Halle hinten rechts klingeln. Das Aduanas Büro befindet sich im Obergeschoss.
Evtl. muss man noch einmal zurück zum vorherigen Aduanas und sich im Zimmer 006 eine Kontrollnummer holen. Das war etwas chaotisch.

7.      ATM S.A.

Mit den Unterlagen geht man nun zum Parkplatz, wo die Fahrzeuge abgestellt sind. Fußweg ca. 30 Minuten am nördlichen Ende des Hafengeländes. In einem gelben Container bekommt man von der Firma ATM gegen Quittung seinen Schlüssel.
Alle Fahrzeuge sind ohne erkennbare Schäden und bei mir fehlt lediglich die Warnweste, die im Fahrerhaus lag.

8.      Buquebus (Aduanas)

Mit dem Fahrzeug jetzt zurück zum Zoll im Buquebus Gebäude. Hier bekommt man den einzig wichtigen Zettel ausgestellt, den man für die Ausreise benötigt. Dann kann es los gehen. (Eine Fahrzeugkontrolle hat nicht stattgefunden). – Gute Fahrt.

Das alles geht ohne Agent. Man muss auch nicht perfekt Spanisch sprechen, das Meiste geht mittlerweile auch mit Englisch. Und ein bisschen Spanisch brauchen wir hier sowieso.

Später habe ich andere Reisende getroffen, die ihr Auto ebenfalls nach Montevideo verschifft hatten und von Buenos Aires mit der Buqebus-Fähre nach Uruguay eingereist sind. Für sie wurde vom angeheuerten Agenten ein vereinfachtes Verfahren verwendet und so mussten sie keine Hafen-Gebühren bezahlen. Außerdem soll man sich angeblich die oben beschriebene Prozedur ersparen, wenn man mit dem Fahrzeug einreist, denn dann findet die Abwicklung direkt bei der Einreise am Zoll statt und kann vom Schiff aus gleich weiter fahren. Leider kenne ich dies nur von Erzählungen, aber die Kosten für die Schiffspassage wären so teilweise wieder eingespart.

 

2. Cartagena nach Miami (Port Everglades)

2.1 Vorüberlegungen (12/2015)

Die Verschiffung um das Darien Gap ist bei einer Panamericana-Reise unumgänglich. Jedoch bieten sich viele Varianten an. Zum einen die Frage nach der Art der Verschiffung. Hier stehen sich Fähre, Container, Flatrack und RoRo gegenüber. Zum anderen die Wahl der Strecke bzw. die Wahl der Häfen und davon abhängig die Wahl der Reederei.

Die große Hoffnung dass es wie in der vergangenen Saison wieder einen Fähr-Service gibt, zerschlagen sich einige Tage vor der geplanten Abfahrt der reservierten Fähre. Diesen Service wird es wohl so bald nicht wieder geben. Das wäre der Traum eines PanAm-Reisenden für diese Darien-Gap-Herausforderung - kostengünstig, sicher und schnell.

Für Antares kommt also nur Flatrack oder RoRo in Frage. Bei Flatrack sehe ich die Nachteile, dass das Fahrzeug auf dem Schiff immer oben auf steht und den Naturgewalten wie Salzwasser ausgesetzt ist. Hinzu kommt die riskante Verlaung 'am Haken'. Dafür hingegen spricht, dass man das Auto verladen und den Schlüssel behalten kann. Außerdem blickt von der Brücke meist jemand auf die Ladung und an den obersten Container kommt man nicht so leicht ran wie das bei RoRo der Fall ist. Bei RoRo ist die Verladung weniger riskant und das Fahrzeug ist unter Deck vor äußeren Einflüssen geschützt. Bietet jedoch weniger Schutz vor 'Langfingern', die unter Deck u.U. ungestört wirken können. Im Hafen hingegen unterschieden sich die Varianten nicht merklich.

Bei der Wahl der Reiseroute ist meist die Wahl, ob Flatrack oder RoRo, bereits eingeschränkt. Je nach Angebot der Reedereien kommt dann noch die Frage hinzu ob man sein Auto begleiten und auf dem Schiff mitfahren möchte. Spätestens hier ergeben sich Limitationen über Start-Land/-Hafen und Ziel der Verschiffung. Diese haben auch bei mir die Wahl des Zielhafens mit beeinflusst, denn von Cartagena nach Panama kann man derzeit nicht mitfahren, da es bei der RoRo-Variante über Kuba geht und dort wohl keine Passagiere an Board sein dürfen. Nach Mexiko darf man auf dem Seewege (zumindes so wie das Auto) nicht einreisen. Beim Anbieter des Flatrack ist Mitreisen generell nicht möglich.

Die Auswahl der Reederei bei RoRo beschränkt sich auch dadurch, dass einige Reedereien keine Fahrzeuge befördern, die persönliche Gegenstände enthalten. Dies ist ein generelles Problem in Bezug auf Haftung für diese Gegenstände und deren Verzollung. Daher verbieten einige Gesellschaften persönliche Gegenstände in den Fahrzeugen, was bei Reisenden natürlich unmöglich ist zu umgehen. Diese Gesellschaften gilt es daher 'auszuklammern'.

Ein Besuch Zentral-Amerikas ist sowohl von Panama nordwärs, als auch von den USA aus südwärts möglich. Auf Grund der Jahreszeit hätte ich für eine entspannte Reise von Panama bis in die USA kaum genügend Zeit. Also bietet es sich an, diesen Teil in der kommenden Saison von Norden her zu besuchen.

Die Einreise in die USA (auf dem Seewege) setzt eine Genehmigung der EPA (Environmental Protection Agency) für das Fahrzeug voraus, sollte dieses keine Abgas-Zertifizierung für die USA besitzen. Europäische Fahrzeuge habe diese in der Regel nicht. Das EPA Approval ist maximal ein Jahr gültig und wird ggf. bei einer Ausreise aus den USA auf Überschreitung hin überprüft.

Nachfolgend einige Kontaktdaten und Infos zu den kontaktierten Reedereien bzw. Agenten:

Reederei / Agent Kontakt Bemerkung
Blue Water Shipping comercial@bwscolombia.com Agent bietet RoRo Service von Cartagena nach Port Everglades mit Hoegh zu günstigen Konditionen an.
Enlace Caribe Ltda. Luis Ernesto La Rota R.
info@enlacecaribe.com
Relativ schnell agierender und bemühter Agent. Bietet verschiedene Services und Reedereien an. U.a. MOL und SC-Line.
Ferry Express
(Ferry Xpress)
  Service wurde nicht wieder aufgenommen wie angepriesen. Eine regelmäßige Fährverbindung bleibt wohl weiterhin der Traum der PanAm-Reisenden.
KLine America Matt.Parsons@us.kline.com
Connor.Meehan@us.kline.com
US based. Leider kam nach einer ersten Anfrage kein Feedback vom Süd-Amerika Team der KLine zurück.
Manfred Alwardt manfred.al@gmx.net Deutschsprachiger Agent in Cartagena. Bietet Services für verschiedene Reedereien und den Prozess im Hafen an.
MOL www.molpower.com  
NYK Lines www.nykline.com Bieten Routen auf pazifischer Seite zu günstigen Preisen an.
Leider keine Reaktion auf meine Anfrage.
Von anderen Anfragen/Reisenden weiß ich jedoch, dass von NYK nur leere Fahrzeuge verschifft werden. Für Overlander daher nur bedingt geeignet.
SC Line j.delcarmen@scline.es Bekannter RoRo Anbieter am Darien Gap. Leider haben sich die Termine und Bedingungen (anderes Schiff und somit keine Passagierfahrten mehr) öfters geändert. Der Preis ist hier relativ hoch, jedoch günstiger als Flatrack.
Die Passage führt derzeit immer von Cartagena aus über Florida, Mexiko nach Panama. Entsprechend lange dauert ein Übersetzen nach Colon.
Jessica spricht gutes Englisch und bedient ihre Kunden sehr schnell mit angeforderten Informationen.
Sea Board Marine www.seaboardmarine.com
Natalia.Sarabia@seaboardcolombia.com.co
Anbieter für Flatrack von Cartagena nach Manzanillo, Panama. Überfahrt in 1-2 Tagen. Jedoch relativ hohe Kosten, u.a. wegen der aufwenigeren Verladung im Hafen.
Professioneller Umgang bei Kontaktanfragen.
Wallenius Wilhelmsen Vanessa.Olomski@2wglobal.com Konnte keinen direkten Service von Cartagena aus anbieten. Verweis an den Agenten Enlace Caribe (s.o.)

 

2.2 Cartagena

Mit all den angestellten Vorüberlegungen habe ich letztlich bei SC-Lines eine RoRo-Verschiffung für Antares und mich von Cartagena nach Port Everglades, Miami, gebucht. Ich werde den Guten also begleiten.

demnächst mehr hierzu...

 

3. Halifax nach Antwerpen

Gebucht bei ACL über Seabridge.

3.1 Halifax

Agent ist Atlantic Custom Broker in Halifax

Ansprechpartner:

Adresse

Hafen, rechte Spur.

tbd.

 

3.2 Antwerpen

tbd.