Panamericana
Mexiko, 18. - 20.02.2016
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Über 
Nacht geht es weiter nach Cozumel, einer zu Mexiko gehörenden Insel. Es gibt 
mehrere Piers für Kreuzfahrtschiffe. Sechs Schiffe liegen bereits hier. Wir und 
ein weiteres folgen. Somit wird die Insel mit zig tausenden Touristen 
überschwemmt. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen hier zum Tauchen zu gehen, 
doch zum Glück habe ich die Anmeldefrist an Bord verpasst und kann mir nun 
ansehen wie das Tauchangebot vor Ort aussieht. Die erste Tauchbasis macht einen 
sehr guten Eindruck, die Tauch-Ausfahrten sind aber bereits unterwegs und für 
den Tauchgang am Nachmittag hat sich bislang noch niemand eingeschrieben. Die 
anderen Tauchbasen wirken weniger überzeugend auf mich.
Als 
ich an der Küste entlang nach Süden wandere, komme ich schließlich zur Marina. 
Hier liegen die ersten Riffe an denen getaucht und geschnorchelt wird. 
Erschrocken und erleichtert stelle ich fest dass mehr Menschen als Fische im 
Wasser sind. Zwischen den Booten treiben Taucher und Schnorcheler umher. 
Schrecklich, was sich einige Menschen selbst antun und dafür noch bezahlen.
Ohne eigenes Boot muss ich die Marina auf Bitten des Security Guides wieder verlassen und darf hier auch keine Fotos machen. Es ist eh Zeit den Rückweg anzutreten, denn ich bin mal wieder viel zu weit gelaufen und nun heißt es alles wieder zurück.
Zum 
Schiff kommt man übrigens nur über eine Brücke zu der man durch die Shopping 
Mall muss. Ähnlich wie am Flughafen, wo man nur zum Gate kommt, indem man den 
Duty Free Shop passiert.
Im Gegensatz zu Grand Cayman Island wird hier zwar kein Pass kontrolliert, aber bei der Einreise werden alle Rucksäcke und Taschen von einem Hund auf Lebensmittel kontrolliert. Die Einfuhr von Essbarem ist wie in den meisten lateinamerikanischen Ländern und den USA strengstens verboten. Die Massen an Obst und Luch-Paketen zeigen davon wie viele Menschen bei den Durchsagen an Bord nicht zuhören und die vielen Hinweise in den Wind schlagen.
Die 
nächtliche Überfahrt nach Mahahual an der Costa Maya ist nicht lang und so 
kommen wir bereits vor Sonnenaufgang an. Es ist sehr windig und der Kapitän 
bugsiert sein ‚Baby‘ ganz behutsam an den Pier, wo drei etwas lethargische 
Mitarbeiter die Leinen befestigen. Der Hafen ist privat finanziert und 
ausschließlich auf Kreuzfahrtschiffe ausgelegt. Der gesamte Ort wurde für diesen 
Zweck erreichtet. Souvenirshops und ein Delphinarium sowie Restaurants – alles 
da. Mit Bussen Vans und andere Gefährten werden die Gäste zu den 
Sehenswürdigkeiten gekarrt. Ich habe mich auf einen gemütlichen Landausflug 
eingestellt, doch da es vor Ort wirklich nicht viel zu sehen gibt, lande ich bei 
einem Tour Anbieter, der eine Fahrt zu den Chacchoben Ruinen anbietet. 
Chacchoben heißt in der Maya Sprache so viel wie ‚Rotes Korn (Mais)‘, welches 
hier angebaut wird. Diese sind zwar auch auf dem Landwege gut erreichbar und 
diese Gegend steht irgendwann bestimmt noch auf meinem Reiseplan, aber dennoch 
lasse ich mich zu der Tour hinreißen. Der
ursprüngliche 
Preis ist wieder einmal utopisch, doch selbst als ich diesen um ¼ 
runtergehandelt hatte, habe ich vermutlich viel zu viel bezahlt, denn der 
Eintrittspreis macht keine 10% vom Tour Preis aus. Ein Guide kostet knapp 15%, 
somit bleibt ein gehöriger Teil für die 45 Minuten dauernde Fahrt mit dem 
Kleinbus über die doch recht gute Straße. Aber ich bekomme auch schon einen 
Vorgeschmack auf die berüchtigten mexikanischen Topes. Das sind ziemlich kurze 
und steile Geschwindigkeits-Barrieren auf den Straßen. Die Autos halten allesamt 
an jedem dieser Hindernisse an und ächzen dann über sie drüber.
Die Ruinen von Chacchoben wurden, nachdem die Region in den siebziger Jahren 
‚unabhängig‘ wurde, ab 1994 mit archäologischer Unterstützung der USA 
ausgegraben. Die Maya bedeckten nämlich ihre Tempel und Siedlungen typischer 
Weise unter einer Erdschicht, bevor sie sie verließen.
Dies 
sollte verhindern, dass andere Siedler sich ihren Ort zu Nutze machten. Man kann 
davon ausgehen, dass jeder Erdhügel in dieser ansonsten flachen Landschaft eine 
Ruine unter sich begraben hat. Insgesamt sind wohl noch über 2.000 solcher 
Stätten nicht ausgegraben. In Chacchoben wurden bislang lediglich 25% freigelegt 
und im Jahre 2004 den Touristen, die überwiegend mit dem Schiff hier her kommen, 
zugänglich gemacht.
Nicht 
unerwartet sind wir nicht alleine an den Ruinen. Doch ich habe Glück mit dem 
Guide Ismael, welcher selbst mit einer Maya Frau verheiratet ist und uns vieles 
zur Maya Kultur und den Ruinen erklärt. Dabei lässt er sich Zeit und ist extrem 
engagiert. So kommen wir erst zum Parkplatz zurück, als die meisten Busse 
bereits wieder abgereist sind.
Den zweiten Teil, einen Besuch eines Fischer Dorfes, schenke ich mir, denn ich habe eine gewisse Ahnung was mich dort erwartet. Stattdessen mache ich mich langsam auf den Weg zurück an Bord. Abends legen wir mit Ziel Miami ab.

Die 
Rückfahrt nach Miami nimmt 1½ Tage in Anspruch. Ein Tag auf See also um 
Reisebericht zu schreiben und die letzten Tage Revue passieren zu lassen. 
Irgendwie wird diese Art des Reisens wohl nicht die meine werden. Es sind 
einfach zu viele Menschen auf einem solchen Schiff und vom wahren Leben der 
Menschen in den besuchten Ländern bekommt man nichts mit.
Im Atrium zeigt ein Crew-Mitglied wie aus Handtücher die Tier-Figuren 
gefaltet werden, welche täglich neu das Bett dekorierten. Spannend zu sehen was 
man aus einem Stück Stoff so alles kreieren kann.
Leider 
komme ich etwas spät und sehe lediglich noch wie der Affe entsteht, der heute an 
einem Kleiderbügel hängend auf mein Bett herab schaut.
Ein Anruf aus dem Casino erinnert mich daran, dass ich einen Gutschein über 100$ abholen soll. Es gibt Chips zum Einlösen an den vielzähligen Automaten oder zum Spielen an den Casino-Tischen. Roulette ist das einzige Spiel was ich irgendwie beherrsche oder wenigstens im Groben kenne. Also setze ich in konservativer Art meine Chips, denn direkt in Cash einlösen geht mit diesen Chips nicht. Am Ende bleiben von den 100$ noch 65$ übrig. Der Rest geht an die Bank. Ich spiele nicht weiter um den ‚Verlust‘ nicht weiter auszuweiten. Aber es bestätigt, dass im Casino immer nur die Bank gewinnt. Außer heute J.
Weiter in die USA - Florida...