Silvester 2007
Krimmler Tauern - Österreich, 29.12.-01.01.2008
Silvester auf einer Hütte in den Bergen zu verbringen und eine Schneeschuhtour zu machen ist wohl das Größte was man zu dieser Jahreszeit erleben kann.
Samstag 29.12.2007
Holger kommt mit Tanja zum Frühstück nach München. Dann lassen wir uns überreden mit nach Kiefersfelden zu kommen, dort zu übernachten und am nächsten Tag nach Krimml zu fahren, wo wir bereits unsere Silvester-Unterkunft gebucht haben.
Also fahren wir nachmittags kurzentschlossen los. In Holzkirchen leihen wir uns bei 'Bergzeit' Schneeschuhe für unsere Tour aus und fahren dann über Land weiter nach Kiefersfelden, wo wir in einer Pension einchecken. Am Hechtsee treffen wir wieder auf Tanja und Holger. Der See ist zugefroren und an einer Bar wird Glühwein ausgeschenkt. Schnell wird es dunkel und wir beschließen ein Restaurant aufzusuchen und zu Abend zu essen. Wir landen im Kieferbachstüberl.
Ein Alleinunterhalter baut seine Musikanlage auf
und macht echt schräge Musik während wir uns über unsere Wiener Schnitzel - oder
besser Schnitzel Wiener Art - her machen. Später kommt Dirk alias 'El' noch zu uns ins Restaurant und
überredet uns kurzer Hand auf einen Drink wo anders hin zu fahren. Also bringen
wir unser Auto zur Pension und fahren mit Dirk zum Italiener.
Sonntag, 30.12.2007
Gegen 8:00 Uhr gehen wir zum Frühstück in die Stube. Wir werden mit einem
sehr ausgiebigen Frühstück für diese einfache Pension positiv überrascht.
Anschließend brechen wir auf in Richtung Krimml. Auf einem Parkplatz stellen wir
das Auto ab und machen uns zu Fuß auf den Weg zu den Krimmler Tauern.
Wir machen unsere ersten Gehversuche mit den Schneeschuhen auf den eingeschneiten Wegen. Unweit vom Parkplatz ist das erste Highlight zu bewundern - die unterste Stufe der Krimmler Wasserfälle. Das Eis der Wasserfälle schimmert bläulich und hängt wie ein Vorhang am Fels.
Der Aufstieg folgt dem Wanderweg in nicht enden wollenden Serpentinen zum mittleren und oberen Wasserfall. Unterwegs machen wir eine Brotzeit mit allerlei Leckereien.
Als wir den Anstieg hinter uns gebracht hatten, öffnet sich vor uns ein
weites Tal. Hier geht angenehm es über einen verschneiten Weg weiter, der von
einer Pistenraupe planiert und angenehm fest gefahren ist. Am späten Nachmittag
liegt dann nach unzähligen Kurven und kleineren Hügeln die Tauern Hütte (1631m)
vor uns. Sie liegt in einem flauschig-weißen Bett aus Pulverschnee. Licht
strahlt aus den kleinen Fenstern in die abendliche Dämmerung.
Wir freuen uns
auf die warme Stuben.
Die Hütte ist recht große und wird fast so komfortabel bewirtschaftet wie ein Berghotel. Jedoch ist unsere Unterkunft ein typisches Lager mit sieben Doppelstockbetten und Geschnarche.
Montag, 31.12.2007
In einer der großen Stuben gibt es Frühstück mit Blick in die Bergwelt. Da
schmeckt es doppelt gut.
Wir machen uns nach einigen Überlegungen und
Beratungen mit der Hüttenwirtin auf den Weg und gehen Tour 511 zum Rainbachsee auf 2400m üNN
an. Mit den Schneeschuhen geht es erst noch über einen breiten Weg und später
über einen zugeschneiten Pfad durch die unberührte Schneelandschaft. Die vom
Hüttenwirt vor Tagen gezogene Loipe ist größtenteils durch Neuschnee bedeckt und
nur noch zu erahnen. Doch ab und an bestätigen uns die gelben Schilder oder
rot-weiße Stocke, dass wir auf dem rechten Weg sind.
Es herrscht absolute Stille so dass wir die herrliche Natur ganz für uns
alleine haben. Immer wieder halten wir an und genießen den ungestörten Ausblick.
Lediglich einige Tiere haben ihre Spuren im Schnee hinterlassen.
Langsam
zieht es sich zu und beginnt zu Schneien. Auf einer Höhe von 2248m wird das Schneetreiben
stärker und unsere Spuren im Schnee werden hinter uns sehr schnell verwischt.
Aufgrund dessen und der schlechten zu erwartenden Sicht weiter oben am
Rainbachsee beschließen wir umzukehren. Vor der Umkehr machen wir noch noch eine Rast
und stärken uns mit einer Brotzeit. Ich
schnalle einen Schneeschuh ab um mich darauf zu setzen und versinke sofort im
Schnee. In den paar Minuten schneit unser Rucksack komplett ein.
Weiter unten wird das Wetter wieder
besser und wir können entspannt absteigen. Leider knicken wir immer wieder mit
den Füßen seitlich weg, was nicht selten mit einem Bad im Schnee endet. Doch es
macht riesigen Spaß.
Gegen 15:00 Uhr
sind wir zurück am Tauernhaus. Als wir gerade in der Stube Platz genommen haben
können wir draußen einen so heftigen Schneesturm beobachten, dass man kaum noch etwas von den Bergen
erahnen kann. Wir sind froh, dass wir rechtzeitig wieder zurück gekommen sind.
Abends bestellen wir Essen nach typischer Halbpension und sitzen mit Brigitta & Eddie in Durchgangszimmer.
Alle anderen Gäste wählen das 8-Gänge Silvester-Menü für 45€. Die Menge hätten
wir nie runter bekommen. Dafür ist es bei uns aber definitiv am lustigsten!
Da wir uns in einem Nationalpark befinden ist jedes Feuerwerk verboten. Lediglich Wunderkerzen
sind erlaubt. Dazu gibt es Champagner von Susanne um auf das neue Jahr
anzustoßen. Gegen
1:00 Uhr geht's dann ins Bett.
Als wir gerade eingeschlafen waren poltern die
anderen Gäste ins Zimmer. Dem nicht genug muss ich auch noch mal klarstellen, dass das
Fenster auf bleibt um nicht zu ersticken! - Von Hüttenerfahrung oder Rücksicht
keine Spur.
Dienstag, 01.01.2008
Das neue Jahr begrüßt uns mit blauem Himmel und Sonnenschein. Nach dem Frühstück
unternehmen wir eine Tour ins Tal hinauf. Es gibt keine Spuren mehr im Schnee ab der Abzweigung ins Tal westwärts
bei der Außerunlaßalm. Obwohl es sehr anstrengend ist, genießen wir diesen
phantastischen Tag in der verschneiten Berglandschaft in vollen Zügen.
Gegen 12:00
Uhr kehren wir um zum Tauernhaus, wo wir gegen 13:00 Uhr ankommen. Hier packen
wir unsere Sachen und stärken uns noch mal bevor wir Richtung Tal aufbrechen.
Doch der Weg zieht sich und wir kommen erst am späten Nachmittag an den
Serpentinen bei den Wasserfällen an. Für die Landschaft bleibt wenig Zeit. Im Wald wird es
inzwischen so dunkel, dass wir unsere
Stirnlampen raus holen müssen um noch den Weg zu erkennen.
Gegen 17:30 Uhr
kommen wir wieder am Auto an und machen uns erschöpft auf den Heimweg.
Alles
in allem eine super schöne Tour, die wir bestimmt mal wieder in ähnlicher Form
wiederholen werden.