Afrika-Reise
Westsahara, 08.05. - 13.05.2014
Tau auf den Scheiben, eine ganz ungewohnte Erscheinung. Es ist Richtung frisch geworden. Bei nur noch 17°C mache ich mich auf den Weg zur Grenze. Als ich an der Bahnstrecke vorbei fahre habe ich Glück und neben mir fährt noch mal der schwerste Zug der Welt Richtung Nouadhibou. Vom letzten Polizei Checkpoint nehme ich einen Polizisten mit, der ebenfalls zur Grenze will. Gut dass ich die Fenster offen hatte... Nur die Fliegen hielten sich hartnäckig.
Auf
mauretanischer Seite geht dann alles sehr zügig. Ich wollte schon los fahren,
als doch noch jemand zur Fahrzeuginspektion kommt. Da war ich wohl zu langsam.
Aber auch dies geht recht zügig vonstatten und ich mache mich auf die extrem
schlechte Piste durch das Niemandsland.
Vor der Grenze zur Westsahara warten dann schon einige Lkw und es geht eine ganze Weile nicht weiter. Ich treffe den Schlepper wieder, der mir damals bei der Einreise nach Mauretanien geholfen hatte. Er erinnert sich auch sofort. Die weitere Zeit schlage ich mit Handeln bei den Geldwechslern tot. Dann geht es endlich langsam vorwärts. Die Zollabfertigung ist absolut chaotisch und jeder Beamte sagt etwas anderes, so dauert es über drei Stunden bis ich endlich vom Hof rollen kann.
Jetzt ist für eine Weile eintöniges Fahren
angesagt. Starker Wind, der mich damals nach Süden geschoben hatte, kommt mir
jetzt entgegen und es wird trotz langsamer Geschwindigkeit ganz schön laut und
der Diesel-Verbrauch klettert unaufhörlich.
Dann die Überlegung wo übernachten? Dakhla ist nicht so schön und windig. Lediglich am nördlichen Ende der Bucht mag es einen windgeschützten Platz geben. Dort hatte ich damals schon gestanden. Aber dort sind vermutlich viele Plastikbomber. Also fahre ich bereits in Porto Rico an den Strand. Hier ist es zwar auch windig, aber die Location ist genial und Blick auf’s Meer.
Position: |
N 23° 28' 44.8" W 15° 57' 6.5" |
Kilometerstand: |
36.638 km |
Es ist blöd, dass Marokko eine Stunde
Zeitverschiebung hat, so komme ich jetzt morgens immer erst später in die
Puschen. Eine gute Stunde ist es bis Dakhla. Die Polizeikontrollen winken mich
durch. Ich brauche nicht einmal einen Fiche. Dann ist es als wenn ich nach Hause
komme. Alles kommt mir bekannt vor. Nur menschenleer im Vergleich zum letzten
Mal, als noch tausende Urlauber hier ihr Winterlager aufgeschlagen hatten.
Nach dem Einkauf fahre ich wieder hinaus zum Parkplatz im Norden der Bucht. Hier hoffe ich etwas windgeschützt stehen zu können, was auch einigermaßen klappt. Es sind nur noch wenige hier. Ein deutsches Pärchen, die schon den ganzen Winter hier verbringen aber in den kommenden Tagen ebenfalls den Heimweg antreten wollen.
Relaxen und Strandwanderung stehen auf dem Plan für den Rest des Tages.
Position: |
N 23° 54' 2.2" W 15° 47' 14.7" |
Kilometerstand: |
36.764 km |
Da ich noch etwas zur Reparatur in der Stadt habe, fahre ich nach dem Frühstück wieder Richtung Dakhla. Leider ist es noch nicht fertig und ich muss am Nachmittag noch Mal her kommen. Also schlendere ich durch die Stadt, gehe etwas essen und fahre zur Westküste raus.
Aus dem Nachmittag wird dann später Abend und erst gegen halb elf bin ich zurück am Stellplatz.
Position: |
N 23° 54' 2.2" W 15° 47' 14.7" |
Kilometerstand: |
36.832 km |
Am frühen Morgen fallen schon die ersten Marokkaner mit einem Bus ein. Also packe ich meine sieben Sachen und mache mich auf den Weg. Doch als ich noch eine Info zu Fabian bringen will, verquatschen wir uns. Es wird Nachmittag eher ich los komme.
Mein Ziel ist der Strand südlich von
Boujdour. Die Einfahrt liegt gleich an der Polizeikontroll-Stelle. Der Polizist
ist sehr genau. Ich muss sogar meinen Pass holen und den Einreisestempel
vorweisen. Dann fragt er wohin ich wolle und erklärt mir dass ich nicht wie
geplant hier am Strand übernachten könne. Ich solle doch auf den Campingplatz in
Boujdour fahren.
Okay, also biege ich erst gar nicht ab sondern fahre weiter. Ein Stückchen weiter geht die Piste zum Strand. Hier versuche ich mein Glück. Leider ist der Strand hier mit Felsen übersät, so dass man nicht ins Wasser gehen kann. Also bleibt nur die Abendsonne beim Eintauchen zu beobachten.
Position: |
N 26° 1' 29.7" W 14° 29' 27.7" |
Kilometerstand: |
37.143 km |
Heute Früh werfe ich erstmal einen Blick auf die Marokko Karte. Welche Route bietet sich bei der verbleibenden Zeit an? Ist die Piste über Smara (alleine) fahrbar? Viele Fragen und keine abschließende Antwort. Also breche ich auf um heute bis kurz vor Laayoune zu fahren. Dort werde ich evtl. vorerst das letzte Mal am Strand stehen, denn hier gibt es Möglichkeiten ins Landesinnere abzubiegen.
In
Foum El Oued, dem Küstenort von Laayoune, stelle ich mich auf den Parkplatz
neben der Gendarmerie. Es kommt auch gleich ein freundlicher Gendarm zu mir und
legt mir nahe, doch nebenan auf den Parkplatz zu fahren, dort sei es viel
sicherer. Ich lehne dankend ab und kurz nachdem er mit einem Fiche gegangen war,
kommt ein anderer Gendarm, der mir nochmal nahelegt doch um zu parken,
es
sei hier über Nacht nicht sicher. Ich frage ob es gefährlich sei. Als er bejaht
gebe ich auf und nehme seine ‚Einladung‘ an und parke um.
Bevor ich zum Sonnenuntergang an den Strand gehe, operiere ich noch einen Nagel aus dem rechten Hinterrad, welchen ich nun schon eine ganze Weile mit mir herum fahre. Ich habe Mühe das Biest aus dem Gummi zu ziehen und bin fast erschrocken über die Menge Metall. Dann geht es zum Strand.
Position: |
N 27° 11' 28.9" W 13° 23' 16.1" |
Kilometerstand: |
37.331 km |