Afrika-Reise
Senegal, 21.03. - 06.04.2014
Recht
zeitig fahren wir los. Dann geht es am Damm entlang. Die Piste führt inzwischen
primär unten am Damm entlang, da auf dem Damm selbst die Schlaglöcher dermaßen
ausgefahren sind, dass dort kaum noch jemand fährt. Das ist so ein Prinzip hier
in Afrika,
wenn
etwas nicht mehr gut ist, baut man daneben etwas Neues, statt das Ursprüngliche
wieder instand zu setzen. Aber Dank des hohen Fahrerhauses von Antares kann ich
auch von der unteren Piste aus in den Park blicken und zahlreiche Tiere
Beobachten. Primär sieht man Vögel inklusive Flamingos und Pelikanen. Es ist
eine Schande so ‚schnell‘ hier durch zu fahren. Aber die Piste hat nur eine
Fahrspur und somit ist Parken auch bei wenig Verkehr schnell hinderlich.
Außerdem wollen wir heute über die Grenze nach Senegal.
Kurz
hinter der Zahlstation für den Nationalpark kommen wir an die Grenze. Hier ist
es beschaulich, denn außer der Piste über die wir gekommen waren, geht es
lediglich zu ein paar kleinen Ortschaften im Park, ansonsten gibt es praktisch
keinen Grenzverkehr. Trotzdem wissen die Beamten wie man sich bereichert. Auf
mauretanischer Seite hat sowohl der Zoll, als auch die Polizei die Hand
aufgehalten – ohne Quittung versteht sich. Und man fragt auch nicht nach lokaler
Währung, sondern nach Euros. Klares Anzeichen dass diese Gebühr primär von
Touristen erhoben wird. Der Zoll hat uns dann noch aufklären wollen dass es ja
nicht sein könne dass unsere Autos für 30 Tage in Mauretanien gewesen sein
durften. Das hätte der Zoll in Nouadhibou falsch gemacht und so ginge das ja
schließlich nicht. Zum Glück waren wir mit zwei Autos und beide die gleiche
Situation. Außerdem ist das Visum ebenfalls 30 Tage gültig. Es gab also einen
Eintrag in den Pass und dann durften wir ausreisen. Das Schmiergeld war ihm wohl
wichtiger als uns dort stehen zu lassen.
Hier
treffen wir auf drei Deutsche, die mit dem Motorrad aus dem Senegal
zurückkommen. Ihre Laune und Berichte über Korruption im Senegal stimmen uns auf
eine anstrengende Zeit ein. Aber darum geht es ja auch, solche Sachen zu
erleben. Nachdem wir also die drei mauretanischen Schranken einzeln durchfahren
hatten, geht es nun über den Staudamm auf die senegalesische Seite. Hier wird
für die Überfahrt des Damms gezahlt.
Dann zur Polizei. Hier werden von mehreren Leuten gleichzeitig Pass, Führerschein und Fahrzeugschein eingesammelt. Diese werden dann in einem Büro in das ‚heilige Buch‘ eingetragen. Zwischenfragen werden dann in die Runde gestellt. Es muss also jeder auf jeden warten, eine Reihenfolge gibt es nicht. Um seine Papiere zurück zu bekommen muss man die Polizei bezahlen. Als nächstes zum Zoll. Von den Motorradfahrern hatten wir bereits gehört dass das Carnet de Passage en Douane (CPD) hier nicht abgestempelt wird und wir nur für 2 Tage ein Passavant bekommen und alles Weitere beim Zoll in Dakar im Hafen erledigen müssen. Und genau so kommt es. Lange Diskussionen helfen nichts. Zum Glück ist heute Freitag und so haben wir bis Montag um die Einfuhr der Autos in Dakar zu erklären. Hier gibt es dann angeblich auch den Stempel ins CPD.
Noch
schnell etwas Geld und eine Schirmmütze getauscht und dann geht es nach Saint
Louis. Ich hatte schon mehrfach von "Mister 5000" gehört, der an der Brücke nach
Saint Louis von jedem (Touristen) 5000 CFA abkassiert. Aber vielleicht geht
unsere Strategie an einem Freitag einzureisen jetzt auf, denn ohne weitere
Gängelei kommen wir in die Stadt. Mitten durch die Haupt-Einkaufsstraße drängeln
wir uns durch bis auf die erste der zwei Inseln, auf der Saint Louis gelegen
ist. Dort stellen wir die Autos ab und gehen in den Ort. Es ist angenehm ruhig,
aber nicht so ausgestorben wie es um diese Gebetszeit in Mauretanien der Fall
wäre. Wir bekommen sogar in einem Restaurant etwas zu essen und das erste Bier
seit Langem. Anschließend verabschiede ich mich von David und Rupal, mit denen
ich die letzten Wochen gemeinsam gereist bin. Wir wollen mal wieder auf eigene
Faust los ziehen.
Zu
Fuß schaue ich mir noch das Treiben zwischen den anlegenden Fischerbooten am
Strand der äußersten Insel an. Hier landen die Fischer mit ihren Booten an und
verkaufen ihren Fang. So weit das Auge reicht liegen Fischerboote am Strand.
In
beide Richtungen. Die Menschen, insbesondere die Frauen, sind hier weniger
verschleiert als im streng moslemischen Mauretanien.
Da es bereits später Nachmittag ist, fahre ich noch ein paar Kilometer bis zur Zebrabar. Dann muss ich mir einen Plan für die nächsten Tage machen. Gern würde ich länger hier bleiben, aber Dakar ist noch über 200 km entfernt.
Position: |
N 15° 51' 52.8" W 16° 30' 43.3" |
Kilometerstand: |
27.232 km |
Heute unternehme ich einen
Strandspaziergang um ein paar Vögel zu sichten. Das Teleobjektiv dürfte bei den
scheuen Tieren mal wieder eine etwas größere Brennweite haben. Aber es ist auch
schön sich die Natur einfach nur anzusehen. Zurück an der Zebrabar lerne ich
Patrick kennen. Ein Fotograf aus Dakar. Er ist schon weder im Aufbruch um in den
Nationalpark unweit der Grenzstation von Diama zu fahren.
Den musste ich aus
Zeitgründen leider auslassen. Aber er hat noch ein paar Tipps auf Lager und die
nehme ich gerne an.
Unerwartete Tiere in der Zebrabar sind Affen. Sie räumen meinen Müll aus Mülleimer und verteilen den Inhalt schön im Gelände. Also erstmal wieder Ordnung schaffen. Dann unternehme ich noch eine Erkundungstour in den Ort, der jedoch recht überschaubar ist und so komme ich zeitig zurück um etwas zu lesen und bei einem kühlen Bier den Sonnenuntergang zu genießen.
Es ist super gemütlich mit dem Vogelgezwitscher wach zu werden. So oder so ähnlich muss es wohl im Paradies zugehen. Leider muss ich mich heute in Richtung Dakar auf den Weg machen. Also fasse ich nochmal Wasser und verabschiede mich von Martin und der Zebrabar.
Über die gute Wellblechpiste fahre ich
südwärts. Nach wenigen Minuten lege ich den ersten Stopp ein, als ich am
Wegesrand einen ausgemusterten Feuerwehrwagen mit deutschem Kennzeichen sehe.
Eine Gruppe von sechs Leuten inklusive Kindern hat sich auf den Weg Richtung
Uganda gemacht. Wir tauschen gerade ein paar Infos und Erfahrungen aus und dann
mache ich mich wieder auf den Weg.
Die Piste ist gar nicht so schlecht.
Allerdings haben die Senegalesen gegen die Raser auch gleich gescheite Bumper in
die Straßen eingebaut. Diese Dinger gibt es also nicht nur aus Teer, sondern
auch aus Beton auf den Pisten. Somit wird jede Ortsdurchfahrt zum
Aufmerksamkeitsspiel, denn Hinweisschilder fehlen erwartungsgemäß und in dem
Sand sind die Huckel kaum auszumachen. Dummerweise besteht die Hälfte der
Strecke aus Ortschaften. Also ziemlich blöd. Auf die Orten und Menschen kann ich
mich somit kaum konzentrieren.
Doch irgendwann komme ich wieder auf eine
Teerstraße und auf die Nationalstraße. Im Senegal wie auch anderswo in West
Afrika fahren viele Menschen per Anhalter. Also bringe auch ich mich in dieses
Sozialgefüge ein und nehme eine Anhalterin mit. Sie will nach Dakar, also die
richtige Richtung. Sie spricht etwas Englisch, ich etwas Französisch und so
bringt sie mir ein paar Brocken Wolof bei, das ist die einheimische Sprache des
hier ansässigen Wolof Volkes. Leider muss ich meine Anhalterin wieder frei
lassen, als ich von der Hauptstraße in Richtung Lac Rose oder Lake Retba
abbiege. Auch die Nebenstraße ist erst noch geteert, wird dann zur Piste und
führt mich in den nächsten Ort. Hier findet gerade ein großer Markt im Bereich
der Kreuzung zweier Hauptstraßen statt. Ich drängele mich also fast wie auf der
Kirmes zwischen den Menschen, Eselkarren und Taxen hindurch. Alle haben Geduld
und keiner stresst. Hinter der Kreuzung liegt dann eine nagelneue zweispurige
Straße vor mir. Hier braucht es die Bumper auch, denn sonst würden die Locals
wohl mit unverminderter Geschwindigkeit durch die Ortschaften brettern.
Ich biege wieder in eine schmale Gasse ab. Jetzt bin ich fast auf der finalen Piste angekommen, die mich zum See bringen soll. Die Menschen schauen mich ziemlich verwundert an. Mir fällt auf, dass die Menschen hier nicht mehr so bereitwillig zurück winken wie das noch in Mauretanien der Fall gewesen war. Aber ich denke nicht dass das von den vielen Touristen kommt die sich hier her verirren...
Am See angekommen fahre ich die Piste am
westlichen Ufer bis zum südlichen Ende. Hier ist das Campement
Gite du Lac und eine Ranch
mit viel Platz, wo ich stehen bleiben darf. Der Besitzer ist Franzose und ist
vor acht Jahren selbst mit einem Unimog hier her gekommen. Jetzt hat er eine
wirklich tolle Anlage geschaffen. Leider plagen mich Kopfschmerzen, so dass ich
mir erstmal Ruhe gönne statt die Gegend zu erkunden. Schade eigentlich, denn
morgen bleibt wenig Zeit bevor ich nach Dakar aufbrechen will.
Position: |
N 14° 50' 36.3" W 17° 14' 3.4" |
Kilometerstand: |
27.452 km |
Es war eine frische Nacht mit sehr viel
Luftfeuchte. Somit war das Auto am Morgen klatschenass. Ich glaube gegen das
Salzwasser muss ich bald mal wieder etwas unternehmen. Aber heute steht erstmal
die große Reise nach Dakar an. Leider ist mein Gastgeber nicht im Hause und so
mache ich mich ohne persönliche Verabschiedung auf den Weg. Zum Unterhaltung
nehme ich wieder einen Local mit. Aber mein Wolof ist noch nicht gut genug für
eine lange Strecke. Allerdings steigt er nach zwei Dörfern auch schon wieder
aus. Kurz darauf geht es auf die Autobahn. Richtig, dieses Gebilde mit den
separaten Fahrspuren und ohne Schlaglöcher. Allerdings mit Mautstelle.
Zweimal
muss ich auf dem Weg nach Dakar bezahlen. Wenn ich mir jedoch den Verkehr auf
den Parallel-Straßen ansehe, bin ich froh gezahlt zu haben. Doch dann hatte ich
mich zu früh gefreut, denn in der Stadt führen die Straßen zusammen und der Stau
setzt sich auf meiner Route fort. Aus drei Fahrspuren machen die Senegalesen
vier bis fünf. Jeder muss auf seine Spiegel selbst aufpassen. Nur scheine ich
der einzige zu sein der sich um seine Spiegel Sorgen macht. Was in Mauretanien
die MB 207er waren, sind hier die MB 508er. Fast jeder Bus ist von diesem Typ.
Ab heute habe ich auch kein schlechtes Gewissen mehr ohne AdBlue zu fahren, denn
die hiesigen Kutschen fahren mit Abgasnorm Euro Nullkommanix. Es stinkt
bestialisch und das Atmen fällt wirklich schwer. Die Stadt liegt schon morgens
unter einer Dunstwolke von Abgasen.
Ich wundere mich dass dies die Zufahrt zum
gesamten Hafen ist. Der gesamte Schwerverkehr muss hier durch. Ich finde recht
„schnell“ die Einfahrt zur Mole II im Port Sud. Der Beamte lässt mich nach
kurzer Erläuterung mit Antares in den Hafen einfahren. Hier stelle ich ihn ab
und treffe David und Rupal wieder, die mit einem Fahrer hergekommen waren.
Dieser hatte sich erkundigt und meinte zum Zoll müsse man fahren. Also steige
ich mit ins Auto und wir fahren ein wenig herum, halten, schauen und drängen
dann doch darauf wieder in den Hafen zur Mole II zu fahren. Hier ist dann auch
wie erwartet der Zoll. Das CPD bekomme ich innerhalb einer halben Stunde. Super
Service vom ‚obersten Chef‘ des Zolls.
Da Antares den besten Parkplatz der Stadt
genießt, gehe ich zu Fuß ins Zentrum. Hier lauern schon wieder die
Straßenverkäufer und Taschendiebe. Die Stadt gibt mir nicht viel, jedoch komme
ich mit einem neuen Haarschnitt und sehnsüchtig vermissten Lebensmittel aus dem
teuren Supermarkt zurück zum Auto. Ich gehe noch eine Runde durch den Hafen, wo
u.a. ein französischer Flugzeugträger und kleinere Landungsboote mit Panzern
liegen. – Nur nicht zu nahe ran gehen.
Ich will mehr von Dakar sehen. Also nehme
ich mein Stadt-Auto und mache mich über die Corniche an der Küste entlang auf
den Weg. Stellenweise denke ich auf Mallorca eine Uferstraße entlang zu fahren.
Schön bunt bepflanzt und nett. Aber auch ebenso eng und tief hängende Bäume.
Hier ist schon länger kein Overlander-Truck mehr entlang gefahren. Ich komme
recht zufällig an der Botschaft von Mali vorbei. Also halte ich an um mal Hallo
zu sagen. Nein, das Visum kann ich erst wieder Morgen beantragen. Also weiter.
Auf dem Weg liegen die ‚Phare des Mamelles‘ und das umstrittene ‚Monument de la
Renaissance Africaine‘. Hier lege ich einen kurzen Stopp ein, auch um einen
Stellplatz auszukundschaften, allerdings liegt der hinter einem stark bewachten
Zaun. Also weiter. Ich fahre bis an das westlichste Ende in Almadies. Hier stehe
ich zwischen der amerikanischen Botschaft, Imbiss Buden und Touristen
Veranstalter.
Auch kein Platz der Träume wahr werden lässt. Aber zumindest habe
ich mal einen Blick vom westlichsten Punkt Afrikas auf den Atlantik geworfen. In
Portugal ist mir das ja leider nicht geglückt. Also weiter. Angeblich soll man
in einer Appartement-Anlage in Ngor stehen dürfen. Hier verlangt der Gute jedoch
den Preis für ein Zimmer mit Frühstück. Also nochmal weiter. Etwas zuvor hatte
ich noch ein Schild mit Campingzelten drauf gesehen. Hier werde ich fündig.
Inzwischen kompromissbereiter, willige ich auch bei einem üppigen Preis recht
schnell ein.
Ein Spaziergang entlang der nahe gelegenen Einkaufsstraße ist zur Abwechslung ganz unterhaltsam. Hier gibt es einen Bäcker mit Kuchen wie in Deutschland und Preisen mindestens ebenso hoch. Naja, das ist in Afrika wohl eine ziemlich einmalige Gelegenheit. Jetzt geht es zurück zum Camping und die Nachtwächter noch mal kurz auf die Nacht einstimmen.
Position: |
N 14° 45' 8.4" W 17° 30' 9.5" |
Kilometerstand: |
27.536 km |
Nach einer gut überstandenen Nacht in Dakar mache ich mich noch vor dem Frühstück auf den Weg zur Botschaft von Mali. Und das ist auch gut so, denn dort werde ich gewahr, dass am kommenden Tag Feiertag ist in Senegal und die Visa-Ausgabe zwei Tage dauert statt einen Tag. Mit Charme und gutem Zureden schaffe ich es jedoch dass mein Visum bereits am selben Tag nachmittags fertig ist. Ich habe mich für das einfache 15 Tage Transitvisum entschieden, welches erheblich günstiger ist als das Multi-Entry. Für die Rückreise bräuchte ich also wieder ein neues Visum.
Die Wartezeit habe ich mit E-Mails schreiben überbrückt. Im nahegelegenen Sea-Center gibt es kostenlosen Internet Zugang und den gilt es zu nutzen.
Anschließend
geht es über eine Alternativroute, damit ich noch etwas mehr von der Stadt sehe,
raus aus Dakar. Kurz hinter der Stadt endet die Autobahn auch schon und es geht
über Landstraße weiter südwärts. Ich biege nach Popenguine ab, in der Hoffnung
hier einen Stellplatz zu finden. Stattdessen finde ich einen riesigen
Wallfahrtsort vor.
Hier
gibt es zwar zahlreiche Parkplätze, aber schön sind die nicht. Also schaue ich
mir die Grotte und die offene Gebets-Halle an und ziehe etwas weiter zum
Terre d'Afrique, einer Auberge
und
Camping. Die Einfahrt ist eng. Sowohl seitlich als auch herabhängende Kabel von
oben. Aber es passt. Senegal ist so dicht besiedelt, dass es schwer fällt einen
Platz am Meer zu finden der nicht bewohnt ist. Dafür gibt es hier neben dem
sauberen Strand einen Pool und ein Restaurant und alle drei werden heute noch
benutzt.
Position: |
N 14° 34' 37.0" W 17° 8' 16.2" |
Kilometerstand: |
27.628 km |
Eigentlich wollte ich weiter fahren, war
dann aber doch zu faul und die Location ist ganz nett. Also ist heute Relaxen
und Kleinkram angesagt. Das war es auch schon.
Heute ist noch mal Entspannung angesagt. Es bietet sich die Gelegenheit Antares ein wenig von deiner Salzkruste zu befreien und ansonsten ausgiebig den Pool und Strand zu nutzen um Kraft für die kommenden Touren zu tanken.
Für
den Besuch des
Naturreservats Bandia wird der frühe Morgen oder Abend empfohlen. Da ich
aber erst am Vormittag los komme und einige Zeit über die Piste dahin holpere,
komme ich natürlich zur Mittagszeit am Eingang des Parks an, wenn die Sonne am
höchsten steht und die meisten Tiere sich zur Ruhe gelegt haben. Aber ich bin
schon mal froh, dass Antares durch die beiden Tore am Parkeingang passt. Der
Park ist so groß, dass er nur mit einem Auto befahren werden darf und aussteigen
ist aus Sicherheitsgründen verboten. Um das zu kontrollieren und dem Besucher
denn richtigen Weg über die unzähligen Pisten zu zeigen, ist ein Guide
obligatorisch.
Es
gibt keine Einwände mit einem ernsthaften Busch-Auto wie Antares durch den Park
zu fahren. Dem Guide, Yalli, gefällt es auch den Giraffen mal in die Augen sehen zu
können. Wir machen beide regen Gebrauch von der Dachluke, durch die ich viele
Fotos mache.
Irgendwie
sagt mein Guide hätte ich heute sehr viel Glück bei den Tieren, denn wir sehen
alle im Tier heimischen Arten und beide hier lebenden Nashörner. Bei diesen
Genossen habe ich schon ein wenig Respekt. Mit vier Tonnen Lebendgewicht können
sie bei schlechter Laune schon einiges anrichten. Es gibt nur zwei Stück von
ihnen im Park - und beide vor meiner Nase :-)
Es
ist zwar verboten auszusteigen, aber nicht verboten auf dem Dach spazieren zu
gehen und so gelingen aus sicherer Entfernung und ohne Zaun dazwischen einige
tolle Aufnahmen. Auf der 2½ stündigen Tour treffen wir nur zweimal auf andere
Fahrzeuge. Das bedeutet ich kann überall so lange anhalten und mir die Tiere
anschauen wie ich will. Außer wenn es den Guide dann doch zu langweilig wird
J
Der
Manager des Parks ist Deutscher und ein Namensvetter von mir. Leider ist er
gerade nicht da, also warte ich auf ihn, denn ich will ihn fragen ob ich im Park
übernachten darf. Außerdem spekuliere ich auf eine Abendsession im Park.
Leider
kommt Christian heute nicht zurück, ich kann dennoch im Park bleiben und lerne
so die halbe Mannschaft kennen. Jetzt wo die Tagestouristen weg sind, kommt eine
lockere Atmosphäre auf und wir haben viel Spaß. Bin mal gespannt welche Tiere
hier heute Nacht so vorbei kommen. Assa von der Security, sagte mir, dass man die Antilopen
schmatzen hört wenn sie am Zaun entlang gehen und fressen. Mal sehen.
Position: |
N 14° 33' 31.7" W 17° 0' 39.5" |
Kilometerstand: |
27.675 km |
Ich
spendiere noch ein wenig Zeit im Park und treffe am Morgen zahlreiche Krokodile,
Schildkröten und später eine Schaar Affen an.
Mittags wird es wieder sehr heiß und es
bleibt nur eine Ruhepause übrig. Leider warte ich vergebens auf Christian und so
entschließe ich
mich
schweren Herzens am Nachmittag weiter zu fahren ohne ihn getroffen zu haben. Es
gibt noch ein Abschiedsfoto mit meinem Guide Yalli, der sich sehr engagiert hat
und um mein weiteres Bleiben bemüht war. Dann ziehe ich los.
Der
nächst größere Ort ist die Stadt M’bour, hier kaufe ich noch etwas Baguette ein
und wimmele eine Hand voll Telefonkaten-Verkäufer ab. Wie erwartet ist entlang
der Küstenstraße alles bebaut. Zahlreiche Hotels und Auberges sorgen für
ausreichend Gäste bei den klassischen Tourismus-Anbietern entlang der Straße.
Eine Piste geht rechts von der Straße ab und zieht meine Neugierde auf sich.
Keine Häuser und noch kein Wellblech, also recht neu alles. Die Piste führt
direkt bis zum Strand. Teile des Strandes sind mit Palmen und Hecken bepflanzt
und stehen zum Verkauf. Hier dehnt sich also die Tourismus-Meile weiter aus.
Aber bis es so weit ist, soll dies Meins sein. Zumindest heute.
Ich lerne ein paar Locals kennen, die hier aufpassen dass Niemand den zu verkaufenden Strand klauen. Andere sammeln Feuerholz und machen dabei leider auch vor gesunden Bäumen keinen Halt. Nun ja, wer will ihnen verübeln dass auch sie etwas kochen wollen?
Position: |
N 14° 18' 13.4" W 16° 55' 54.2" |
Kilometerstand: |
27.708 km |
Die vergangene Nacht hat mir noch mal
aufgezeigt, dass ich mich dem Thema Mückenschutz noch mal intensiver zuwenden
muss. Die gesamte Kabine Mücken-frei zu halten ist illusorisch. Auch wenn ich
immer die Mückenrollos geschlossen halte, kommen sie doch irgendwie rein und
werden nachts trotz Mücken-Scheuche und NoBite-Spray aktiv. Wenn man sie
bemerkt, ist es meist schon zu spät. Also werde ich wohl doch das Moskitonetz
installieren müssen. – Ein neues Projekt.
Ich bin gerade mit dem Frühstück fertig, als ich Stimmen höre. Drei Jungs haben mich entdeckt. Leider spricht nur der ältere Französisch. Die beiden kleinen lediglich Wolof. Zur Schule gehen sie alle drei nicht. Somit kann ich sie auch nicht mit Buntstiften und Malaufgaben erfreuen. Aber der letzte Tennisball kommt gut an. Nach ein paar Wurfübungen wird der Ball zum Fußball. Über drei Stunden hält die kleine Mannschaft durch, dann muss der ‚Weiße‘ für Essen und Trinken sorgen. Also falls mich jemand hört, schickt mir einen Eimer voll Tennisbälle!
Als
ich diese Zeilen schreibe zeigt mein Computer plötzlich an dass er ein WLAN in
Reichweite hat. Ich bin erstaunt als ich ein WLAN Namens „BEACH“ empfange.
Sollte sich hinter dem nächsten Busch die Zivilisation versteckt haben? Ich
unternehme einen Strandspaziergang um die Gegend zu erkunden.
Richtung
Norden komme ich nach einer halben Stunde Fußmarsch an eine verlassene Hotel
Anlage. Ich schätze dass sie vor zehn bis 15 Jahren aufgegeben wurde. Später
erfahre ich, dass es nur neun Jahre gebraucht hat um sie in den heutigen Zustand
zu versetzen. Aber das WLAN-Signal kommt wohl nicht von hier und auch anderswo
finde ich nicht die Quelle des Netzes. Vermutlich handelt es sich um eine
Überreichweite durch besondere Umgebungsbedingungen oder es ist eine
Fatamorgana.
Auf meiner Runde entdecke ich weitere verlassene Hotels und nur eines welches noch in Betrieb, aber auch in bedauerlichem Zustand ist – ebenso wie deren Gäste, meist ältere Frauen, die glauben mit viel Bräunung die Schatten zu retuschieren und so ein attraktives senegalesisches Abenteuer anzulocken. Zumindest ist die Petit Cote dafür bekannt.
Irgendwie komisch, aber in letzter Zeit haben die Einheimischen immer eine Machete bei sich wenn ich sie antreffe. So auch heute Morgen, als jemand an der Tür klopft und mir etwas davon erzählt dass das ja mal sein Land wäre und ich ihm gefälligst Geld geben dafür geben solle dass ich hier auf der neuen Straße stehe. Vermutlich ein Problem im Raum-Zeit-Kontinuum, aber ich nehme es ihm auch nicht übel und gebe ihm etwas für die nächste Mahlzeit. Kurz darauf mache ich mich auf den Weg. Es ist an der Zeit Neues zu entdecken.
Mein
Weg führt mich südwärts. Erst noch über eine Teerstraße und dann über eine
schlechte Piste, die gerade mal einen Meter höher liegt als der Wasserspiegel
oder die sumpfigen Ebenen um mich herum. Es ist als fahre ich auf einem Steg.
Das Land, bzw. das Wasser um mich herum, wird weiter und ruhiger.
Autos
fahren hier kaum noch. Kurz hinter Palmarin treffe ich an einer abgelegenen
Stelle zufällig David und Rupal wieder. Obwohl sie sich in die Büsche geschlagen
hatten, sind wir dieselbe Abzweigung rein gefahren um einen Stellplatz zu
suchen. Ich bleibe jedoch nicht hier, sondern fahre zurück bis nach Palmarin, wo
ich einen Platz finde, der der hiesigen Gegend angemessen erscheint.
Hier gibt es mehr verlassene Hotelanlagen als aktuelle Gäste. Das schlägt sich auch auf die Gastfreundschaft der Einheimischen nieder. So recht wohl fühle ich mich hier nicht und mache auch unschöne Erfahrungen. Deshalb schmiede ich schon mal einen Alterativplan für Morgen.
Dieses Video spricht mir aus der Seele und ich glaube ich muss mal nach Bhutan…
Position: |
N 14° 1' 28.2" W 16° 46' 5.9" |
Kilometerstand: |
27.778 km |
Über
die Piste und teilweise die Nebenstrecke über den Salzsee mache ich mich auf den
Weg zurück. Recht bald komme ich auf eine Teerstraße, doch die hat einige
gehörige Schlaglöcher. Daher freue ich mich las ich auf die Nationalstraße
komme. Hier wird alles gut, so denke ich, doch zwischen Fatrick und Kaolack ist
die Straße in so erbärmlichem
Zustand,
dass ich stellenweise vor den Schlaglöchern anhalten muss und ganz langsam
hindurch rangiere. Das Reisetempo verlangsamt sich entsprechend. So mache ich
auf diesem Stück bereits die Mittagspause. Dazu halte ich auf der parallel
verlaufenden Piste und prompt hält ein Pickup neben mir. Ein ‚Offizieller‘
steigt aus. Er stellt sich als Captain der Feuerwehr von Kaolack vor. Er wollte
nur sehen ob ich eine Panne habe und ob alles in Ordnung sei. Total nett. Er
macht mir Mut, denn hinter Kaolack soll die Straße besser werden. Und das wird
sie auch.
Kaolack
selbst ist ein wenig einladender Ort. Hier werden unmengen von Salz
umgeschlagen, welches durch Verdunstung in den flachen Gewässern gewonnen
werden. Die LKW werden so gut es eben geht beladen. Oder besser gesagt
überladen.
Gegen 18:00 Uhr bei einer Temperatur von 40°C suche ich mir etwas abseits der Hauptstraße einen Platz im Busch. Leider gibt es hier keine Stichstraßen, die es erlauben würden sich weiter von der Straße zu entfernen. Und wenn es solche gibt, dann sind diese Spurweite Eselkarren.
Es dauert nicht lange und die ersten Burschen kommen mit ihren Eselkarren vorbei. Sie sind auf dem Weg Feuerholz zu holen. Wenig später erscheinen sechs hübsche Mädels aus dem Dorf, zu denen sich die Nachricht bereits rumgesprochen hat, dass hier jemand zu Besuch ist. So schnell geht das. Undercover – unmöglich.
Position: |
N 13° 58' 12.9" W 15° 4' 31.7" |
Kilometerstand: |
28.026 km |
Es
war zwar viel Lärm von der Straße zu vernehmen, aber zumindest hat es in der
Nacht erfrischend abgekühlt. Als erster begrüßt mich am Morgen der Knabe mit dem
Eselkarren, er hatte bereits eine Ladung Holz geholt und wollte wissen wie ich
geschlafen habe. Wir kommen auf da Thema Brot zu sprechen und so schenke ich ihm
eine Konserve Vollkornbrot. Zögerlich probiert er es, ist sich wohl noch nicht
sicher ob er es mag, will es aber auch nicht mehr hergeben. Es schmeckt bestimmt
besser als das ewige Baguette was es hier gibt und gesünder ist es auch.
Das
heutige Projekt heißt Moskitonetz. Ich habe mir eine Technik überlegt die eine
unsichtbare Befestigung des Moskitonetzes mit halbautomatischer Spannvorrichtung
erlaubt :-). Nach einer Stunde ist es geschafft und das Netz hängt. Jetzt mache
ich mich wieder auf den Weg. Die Straße hält immer wieder mal unvermittelt
Schlaglöcher für mich bereit. Schnell fahren geht also nicht. Aber irgendwann
komme ich in Tambacounda an. Hier gibt es ein Camp mit Pool und bei 40°C sieh
das auch sehr verlockend aus, aber preislich werden wir uns nicht einig und so
fahre ich zum Tanken und dann weiter in den Niokolo Koba Nationalpark.
Durch
einen Zufall werde ich auf das
Campement Wassadou aufmerksam, welches 3,5km von
der Straße entfernt liegt, wo der Nieri Ko in den Gambia River fließt. Super
abgelegen und eine schöne Anlage. Nur sind sie auf so große Fahrzeuge nicht
eingestellt. Die größten Hindernisse sind halt von Menschenhand gemacht.
Nachdem ich einen Stellplatz gefunden habe, geht es mit der Kamera bewaffnet zum Gambia. Hier wartet schon ein Flusspferd darauf von mir abgelichtet zu werden. Am anderen Flussufer kommt ein Rudel Affen zum Trinken ans Wasser. Um mich herum ziehen unzählige bunte Vögel vorbei. Wenn ich jetzt noch die beißenden und stechenden Tiere ausblende ist es traumhaft hier.
Position: |
N 13° 20' 57.0" W 13° 22' 41.1" |
Kilometerstand: |
28.252 km |
Es
ist sehr heiß. Inzwischen hat sich auch die gut isolierende GFK-Kabine dermaßen
aufgeheizt, dass sie nachts auch nicht mehr abkühlt. Ich verbringe noch einen
Tage hier am Camp. Die aufgespannten Hängematten unter den Bäumen sind der
ideale Ort zum Entspannen.
Als
ich beim Abendessen im Restaurant sitze, kommen Julia und Andy vorbei. Die
beiden sind auch mit einem Lkw unterwegs und gerade mit dem Motorrad hier um
eine Bootstour für den kommenden Tag zu buchen. Wie immer geht es auch um den
Austausch von Informationen zu lohnenswerten Zielen und natürlich
Straßenzustände.
Um
nicht zu viel bei der ganz großen Hitze fahren zu müssen will ich für meine
Verhältnisse früh los. Die Straße ist in passablem Zustand und so komme ich gut
voran. In Dar Salam ist der Eingang zum Nationalpark. Zwar hatten Andy und Julia
mir schon berichtet wie teuer es ist, aber ich wollte mir mal selbst ein Bild
davon machen. Leider denke ich nicht allzu viel Neues zu sehen zu bekommen und
ich müsste bei einem 24-stündigen Aufenthalt im Park (eine Übernachtung) zwei
Tage Guide bezahlen, der dann ‚auf mich aufpasst‘. Frei bewegen ist dann nicht
und die Fotos vom Camp Lion zeugten auch eher von größeren Touristen-Massen,
also nicht wirklich reizvoll. Außerdem sind die drei bis fünf Elefanten irgendwo
in diesem riesigen Park und die Löwen ebenso. Die Chance diese Tiere zu sehen zu
bekommen sind sehr gering und somit hat es für mich wenig Reiz hier zu bleiben.
Als ich über eine Bergkuppe komme, sehe ich einen riesigen Greifvogel auf der Straße über einem Vogelkadaver sitzen. Leider macht er sich davon bevor ich auch nur anhalten kann. Das Warten auf seine Rückkehr zahlt sich in diesem Fall nicht aus.
Etwas
später ein Parkplatz am Gambia River. Hier mache ich Pause. Dann geht es weiter
durch den Ort Kedougou. Die Sonne brennt und somit sind kaum Menschen auf der
Straße. Ich fahre über eine nervige Wellblechpiste Richtung Süd-West. Das
Thermometer steigt auf 45°C.
Jede
unnötige Bewegung wird vermieden. So wie der Guide in Wassadou sagte wird es in
Mali noch etwas heißer. Das lässt mich nachdenklich werden, ob ich wirklich
weiter in den Osten und Süden fahren will, wenn ich bei den Temperaturen nichts
mehr unternehmen kann. Ich denke über Alternativen nach, als ich mich neben der
Piste in den Schatten eines Baumes gestellt habe.
Position: |
N 12° 25' 42.3" W 12° 16' 28.7" |
Kilometerstand: |
28.458 km |
Man,
was ein Tag! Die Nacht war wie erwartet sehr warm und an Schlaf war vor den
Morgenstunden nicht zu denken. Also will ich zumindest den Vormittag für meinen
Ausflug zum Wasserfall nutzen, bevor es wieder zu heiß wird. Vor 9:00 Uhr
erreiche ich den Ort Segou. Hier und in Dindefellou gibt es Wasserfälle. In
Segou geht auch eine Piste nach Guinea weiter, daher ist in diesem Nest ein
Checkpoint eingerichtet. Als ich hier halte kommt nicht etwas der Zollbeamte,
sondern mein Guide.
Ohne
ihn hätte ich den Weg auch wohl nie gefunden. Zuerst fahren wir auf der Piste
Richtung Guinea. Hier ist ohne Allrad und guter Bodenfreiheit kein Durchkommen.
Es scheinen aber auch schon länger nur noch wenige Fahrzeuge hier entlang zu
fahren und im Moment ist die Grenze wegen der Ebola-Fälle in Guinea ganz
geschlossen. Wir biegen zu einem Campement ab. Als wir dort ankommen fragt der
Scherzkeks mit ob der Platz gut sei. Nun, ich muss mich bei Aussteigen gut
festhalten um nicht von den Stufen zu fallen so schräg ist der Platz. Aber für
die Tour von 15 Minuten wird es reichen hier zu parken. Dann geht es los.
Von
den Mangobäumen an denen wir vorbei kommen holt
Bacary noch unseren frischen Proviant. Anschließend geht es lange durch
die Savanne und dann durch Schilf bevor wir in dichter bewachsenen Wald kommen,
der etwas Abkühlung schafft. Hier hören und sehen wir Schimpansen. Doch bevor
ich meine Kamera im Anschlag habe und ich eine Lücke im Dickicht gefunden habe,
sind die Stammesgenossen schon weiter gezogen. Während wir uns Computer
ausgedacht haben, haben die Schimpansen sich angeeignet wie man sich zügig im
Wald fortbewegt. Heute waren sie mir gegenüber ganz klar im Vorteil. Trotzdem
toll, diese Tiere, wenn auch nur aus der Ferne, mal in freier Wildbahn gesehen
zu haben.
Mittlerweile
führt der Bach auch schon Wasser und wir folgen dem Ufer. Irgendwann laufe ich
vorweg und der Guide folgt mir. Plötzlich bewegt sich etwas zwischen meinen
Füßen. Eine Schlange. Wir machen beide einen großen Sprung, als wir einander
bemerken. Aber wieder ist die angepasste Schlange von ca. 1,5m Länge schneller
zwischen den Steinen verschwunden als ich die High-Tech Maschine zum
Fotografieren parat habe.
Wir
kommen zum ersten der zwei Wasserfälle. Das Wasser fällt etwas 20m in die Tiefe.
Es ist sehr angenehm hier, da das spritzende Wasser die Luft kühlt und den Ort
wie eine Oase wirken lässt an der man sich bei Temperaturen bis zu 44°C gerne
aufhält. Wir machen noch einen Abstecher zu dem anderen Wasserfall. Hier ist
schon ein wenig Klettern angesagt, dafür ist die Enttäuschung auch größer, denn
hier fließt kaum Wasser.
Wir
kehren um, denn die Zeitangabe von 15 Minuten war gemeint wenn man denn rennt.
Wir sind insgesamt 4 Stunden unterwegs und mein Getränkevorrat war wirklich nur
für 15 Minuten ausgelegt. Da hilft auch keine Mango. Auf dem Rückweg kommen uns
bereits viele Dorfbewohner entgegen, denn heute findet am Wasserfall ein großes
Fest statt. Es wird gekocht und gegrillt und gefeiert. Die Ziege muss den Weg
zum Wasserfall selber laufen. Jedoch nicht zurück. Ansonsten trägt jeder etwas
und als wir an fast allen vorbeigekommen waren, hat man einmal das Buffet
inklusive Stereoanlage gesehen, die für die nötige Party-Stimmung sorgen soll. –
Es ist schon lustig hier. Und ein sehr starker Zusammenhalt der Dorfgemeinde.
Zurück
am Auto, muss ich erstmal wieder von dem steinigen Campement rückwärts runter
rangieren. Dann geht es zurück in den Ort, wo ich mich von meinem Guide
verabschiede und noch ein paar frische Mangos kaufe. Hinter dem Ort Segou
probiere ich eine schmale Piste aus, ob ich dort zum Gambia River komme oder
aber einen schattigen Stellplatz finde. Leider wird die Piste eng und sehr
schlecht, so dass ich mich zum Umkehren entschließe, so lange es noch geht.
Die Sonne brennt, und es ist am angenehmsten wenn man fährt. Also fahre ich zurück nach Kedougou. Beim Zoll erkundige ich mich ob er mir das CPD abstempelt oder ob es noch einen Zoll-Posten direkt an der Grenze gibt. Der Beamte schickt mich zur Grenze. Polizei müsste ich im letzten Ort vor der Grenze noch mal prüfen. Also weiter. In Kedougou kaufe ich noch Getränke ein, denn mein Konsum ist in den letzten Tagen enorm angestiegen. Die Preise übrigens auch – hilft aber nix.
Dann verlasse ich die letzte nennenswerte Stadt auf dem Weg nach Mali. Die Straße ist in sehr gutem Zustand, da erst kürzlich neu ausgebaut. Kurz hinter der Stadt erblicke ich wieder einen dieser ebenfalls neu errichteten Brunnen an einer Schule. Hier kann ich mit Antares an den Brunnen heran fahren und frage ob ich Wasser tanken darf. Der Mann, ein Minen-Kipper-Fahrer in der nahe gelegenen Gold-Mine, sagt es sei kein Problem und er hilft mir sogar mein Pumpen, denn das Wasser muss erstmal hoch gepumpt werden und dann aus einem Eimer mittels Pumpe in den Tank gefüllt werden. Zu zweit haben wir für einen Tank schon ein wenig zu Pumpen. Inzwischen haben sich auch die Kinder des Dorfes eingefunden und der Direktor der Schule. Er lädt mich ein, ihn doch beim nächsten Mal in der Schule zu besuchen – heute ist ja Samstag und es ist mittlerweile spät geworden. Also verabschiede ich mich von allen und suche mir etwas weiter, kurz hinter der Brücke über den Gambia einen Stellplatz im Grünen. Jetzt brauche ich dringend eine Rast.
Position: |
N 12° 36' 43.0" W 12° 6' 38.3" |
Kilometerstand: |
28.503 km |