Afrika-Reise
Portugal, 14.10. - 28.10.2013
Eigentlich
wollte ich früh morgens los, aber mein Wecker hat mich nicht geweckt. – Lag es
an ihm oder vielleicht an mir? Man weiß es nicht. Gegen 9:20Uhr lichte ich den
Anker und fahre langsam Richtung Süden. An der Stelle unterhalb des Castellos
mache ich Halt um die Vögel zu fotografieren. Hier treffe ich auf einen
deutschen Hobby-Fotografen, der für drei Tage nur zum Fotografieren her gekommen
war. (Er arbeitet bei Lufthansa). Leider ist es noch sehr kühl und bedeckt.
Durch die fehlende Thermik bleiben die Künstler der Lüfte am Boden. Mit nur
wenigen Fotos ziehe ich weiter.
Auf
Rat des
anderen
Fotografen gehe ich noch zum Castello hinauf. Aber auch hier nur bedingt Erfolg.
Jetzt ist es schon fast Mittag und ich muss mich entscheiden ob ich noch einen
Tag hier bleiben und auf bessere Bedingungen am Nachmittag warten will oder
weiter fahre. Ich fahre weiter. In Caceres kaufe ich noch mal bei Lidl und
Carrefour ein. Das WLAN bei Mac Donalds funktioniert nicht wie gewünscht, also
fahre ich mit nur einem kurzen Gruß nach Hause weiter. Die Straße ist sehr gut
ausgebaut und am späten Nachmittag kommt die portugiesische Grenze näher. Der
Grenzübergang ist trostlos und verlassen. Hier möchte ich also nicht über Nacht
stehen. Es zeichnet sich mal wieder der abendliche Akt der Stellplatzsuche ab,
aber noch ist es hell und die Uhren gehen hier eine Stunde nach. (sowieso…).
Die
Straße führt durch den Ort Alpalhao der für mich überraschend mit
Kopfsteinpflaster auf der Hauptstraße aufwartet. Es fühlt sich fast wie Offroad
an. Die Bewohner scheinen alle samt bereits das Rentenalter erreicht zu haben
und schauen mir von ihrer Bank am Straßenrand aus zu. Dann kommt die
Schnellstraße, die mal mehr mal weniger gut ausgebaut ist. Es geht über einen
Staudamm und ich überlege ob ich hier übernachten soll. Nein, weiter. Dann kommt
die Autobahn A23. Laut ADAC Karte Maut-frei, doch ein Schild mit Toll: 1.85€
lässt mich Schlimmes erahnen. Gerade gestern hatte ich noch gelesen, dass das
Bezahlen der Maut in Portugal nicht ganz ohne Herausforderungen ist. Und
tatsächlich haben sie kürzlich auch hier die Maut eingeführt. An einer
Raststelle frage ich nach und kaufe für 5€ ein Ticket, welches ich per SMS
freischalten muss. Also sende ich mit Unterstützung der Kassiererin eine SMS,
warte jedoch vergebens auf die Confirmation. An der übernächsten Abfahrt fahre
ich von der Autobahn runter und nutze die Landstraße. Inzwischen ist es fast
dunkel und ich sollte mal einen Feldweg ins Visier nehmen. Kurz vor Constancia
liegt links ein breiter Zufahrtsweg mit genügend Stellfläche. Hier werde ich
meinen Hunger stillen und auf die aufgehende Sonne warten.
Position: |
N 39° 28' 51.4" W 8° 18' 45.6" |
Kilometerstand: |
17.365 km |
Dichter
Nebel hüllt mich ein. So rolle ich unauffällig aus meinem Versteck. Im nächsten
Ort Constancia hätte es auch einen offiziellen und einen ansprechenden
Stellplatz am Flussufer gegeben. Diese Locations findet man nur wenn man
Nebenstraßen und nicht Autobahn fährt.
Zwischenstopp
und Besichtigung der historischen Stadt Obidos. Von einer größtenteils
erhaltenen Stadtmauer umringt verbirgt sich im Inneren eine sehr schöne, aber
vollkommen auf Touristen ausgelegte, Altstadt mit vielen Souvenirläden und
kleinen Restaurants.
Vor Peniche gibt es dann noch mal für
einige Kilometer Highway-Feeling auf einer ausgebauten
Schnellstraße.
Gleich an einem der ersten Kreisverkehre sehe ich links in den Dünen die
Event-Location vom Ripcurl Surf Wettbewerb. Also eine Ausfahrt weiter gefahren
und schon da! Allerdings ist am Strand nix los. Zwei, drei verlorene Surfer
versuchen zu zeigen was geht. Die Wellen sind wohl nicht angemessen groß für die
Elite um aus ihren Lounge-Sesseln aufzustehen.
Ich fahre noch ein Stück weiter Richtung Norden, wo ich auf einem Parkplatz mit direktem Meerblick einen Stellplatz finde. Beim abendlichen Spaziergang amüsiere ich mich dann über solche EU-Baumaßnahmen wie im Bild: Ein Zebrastreifen über eine Sackgasse, wo auf der anderen Straßenseite nichts weiter geht.
Position: |
N 39° 22' 17.0" W 9° 20' 13.0" |
Kilometerstand: |
17.401 km |
Die
Nacht war kurz. Ich hatte ganz vergessen zu welcher Uhrzeit man nach Hause kommt
bzw. ins Bett (Auto) geht wenn man jung ist. Die Bar am Strand hatte bis kurz
vor Sonnenaufgang volles Programm. Jeder ‚Halbstarke‘ der vorbei kam musste erst
noch eine Kraftprobe an meinem Auto vollbringen. Außerdem dachten sich viele,
dass gerade mein Auto vor der letzten Düne einen hervorragenden Sichtschutz
für’s letzte Geschäft bietet und so pinkelten sie fleißig in meinen Vorgarten. –
Naja, wir waren alle mal jung…
So halb ausgeschlafen, halb übernächtigt stehe ich Dank der Zeitverschiebung relativ früh auf. Zu diesem Zeitpunkt waren viele Surfer aber schon weg. Vermutlich zum Frühstücken in irgendeinem Restaurant oder aber zu den Surf Championship nach Peniche. Egal, ich lasse es langsam angehen. Frühstück, E-Mails und dann Relaxen am Strand.
Während
ich da so im Sand liege beschäftigt mich die Frage warum ich eigentlich nicht
auch auf einem Brett stehe und über die Wellen Surfe? Also den Neoprenanzug raus
gekramt (wozu habe ich den sonst dabei?) und für 10€/2h ein Surfboard
ausgeliehen. Das Mädel von der Suftbude gab mir noch ein paar Tipps und lachte
innerlich dass ich noch nie gesurft sei und jetzt da Raus gehen will. – Ich bin
zuversichtlich!
Siehe da, der Anzug sitzt doch ganz gut.
Macht eine schlanke Figur so’n Ding. Ich gehe zwischen zwei Brecherzonen ins
Wasser, so komme ich recht leicht raus auf’s Meer. Jetzt wage ich mich erst an
die kleineren Ausläufer und schwimme dann recht bald weiter links rüber wo die
Wellen eine anständige Größe haben. Bevor man stehend auf einer Welle reiten
kann heißt es sie zum rechten Zeitpunkt mit Anlauf hinter sich zu bringen und
auf dem Brett zu gleiten ohne von der Welle gleich überrollt zu werden. Als das
Timing endlich stimmt, muss ich mich mit der Koordination und Gleichgewicht
auseinander setzen.
Einmal
stehe ich fast auf dem Brett, da ist die Welle schon weg. Ein anderes Mal gleite
ich zwar auf der Welle bis zum Ufer, komme aber nicht dazu mal aufzustehen. So
gelingen mir ein paar Läufe und es macht richtig Spaß. Allerdings ist es
ungleich schwieriger durch die brechenden Wellen wieder hinaus auf’s Meer zu
kommen. Her bekomme ich die ganze Kraft einer Welle zu spüren und werde
unzählige Male im Schleudergang durch die Waschmaschine gedreht. Nur gut dass
das Brett am Fuß befestigt ist, sonst würde ich nur noch hinter dem Brett her
schwimmen. Aber es bleibt genügend Zeit zwischen zwei Wellen um Luft zu holen
für die nächste Welle. Bereits bevor die zwei Stunden um sind bin ich auf und
bringe das Anfänger-Brett zurück. Nächstes Mal kommt das nächst kleinere Brett
dran J.
Auf jeden Fall hat es riesigen Spaß gemacht und kann ich jedem nur empfehlen mal
auszuprobieren.
Da keiner Fotos von mir gemacht hatte, will ich noch ein paar Fotos von den Anderen schießen. Es werden über 500 Fotos, die es jetzt zu sichten gilt.
Ich habe definitiv beschlossen die nächste Nacht wo anders zu verbringen, also fahre ich am Nachmittag zum Parkplatz am Veranstaltungsgelände. Hoppala, heute ist hier aber etwas mehr los. Zielsicher fahre ich in die Menge und am großen Parkplatz findet sich auch noch genügend Stellfläche am Rande des Flussufers.
Es
gibt eine kleine Brücke, die es ermöglicht zu Fuß in die Stadt zu gehen.
Allerdings ist dort nicht allzu viel zu sehen. Das Museum im Fort hat bereits
geschlossen und das Zentrum überwiegt durch leer stehenden Geschäften. Doch in
einem finde ich das offizielle 2013er Surf Championship T-Shirt, welches ich ab
heute natürlich haben und tragen muss. 3, 2, 1 meins. Auf dem Rückweg kaufe ich
noch ein Baguette. Hier lerne ich, dass man beim Bäcker eine Nummer ziehen muss
damit man dran kommt. Okay, ich bin ja lernfähig. Beim Bezahlen noch eine
freudige Überraschung, für das Baguette gibt es eine Promotion und es kostet
noch mal 25% weniger, also fast nix.
Kurz
vor dem Parkplatz sehe ich wie ein Pkw versucht zum Strand zu fahren. Nein, er
steht schon und zwei hektische Menschen versuchen mit drücken und Vollgas aus
dem Sand zu kommen. Ich helfe Schieben, doch das Bodenblech liegt schon im Sand
auf, da helfen die beigebrachten Fußmatten auch nicht mehr. Als ich eine
Sanddusche von durchdrehenden und eingelenkten Rädern abbekomme schlage ich vor
mein Auto zu holen. So kommt es in Portugal zu meiner ersten Bergeaktion von
einem Fiat Leihwagen in Peniche am Strand. Die beiden Touristen aus Deutschland
sind recht erleichtert. Doch als ich zurück komme hat sich bereits ein
französisches Pärchen auf meinem Platz breit gemacht, also stelle ich mich
daneben und habe jetzt sogar einen ebenen Platz für die Nacht.
Der heutige Tag war ganz passabel erlebnisreich.
Position: |
N 39° 21' 2.5" W 9° 21' 51.6" |
Kilometerstand: |
17.501 km |
Früh morgens füllt sich rasch der Parkplatz mit Autos von Besuchern des Festivals. Also mache auch ich mich auf den Weg an den Strand. Hier scheint es nicht nur einen Surf-Wettbewerb zu geben sondern auch eine Competition der Fotografen um das Objektiv mit der größten Brennweite. Die Gischt und das diesige Wetter hinterlassen jedoch auf jedem Foto einen nebeligen Schleier.
Erst sind es immer drei, später zwei Surfer
die gleichzeitig im Wasser sind. So langsam erschließen sich mir die Regeln mit
Prioritäten und Punkten. Jede Session dauert 30 Minuten, dann kommen die
nächsten dran. Es sind einige wirklich spektakuläre Sprünge zu sehen.
Die Surfer werden von der Security im Dauerlauf zum Wasser begleitet um die vielen meist jugendlichen Autogrammjäger fern zu halten. Ansonsten darf man sich hier aber überall frei bewegen und es herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre.
Nach einigen Stunden habe ich über 750
Fotos ‚geschossen‘ und auch die inzwischen immer mal wieder durchkommende Sonne
brennt ganz gut auf die Zuschauer hinab, so dass ich mich beim Auto in den
Schatten setze und relaxe und in meinem Buch über Marokko lese.
Erst abends kurz vor Sonnenuntergang gehe ich noch mal zum Strand. Das Festival hat erst jetzt sein Ende gefunden und die Zuschauer kommen mir in Scharen entgegen, sitzen am Strand oder chillen in der Lounge am Strand mit Sonnenuntergang.
Noch scheint die Sonne. Soll ich jetzt los
fahren bevor ich wieder eingeparkt werde oder bis abends bzw. morgen warten? Als
die ersten Arbeiter beginnen die Parkplatzeinzäunung zu entfernen ist mir klar,
dass heute keine Zuschauer mehr zu erwarten sind und ich erstmal zum Schwimmen
gehe. Den Strand habe ich dabei fast für mich alleine.
Eigentlich wollte ich Richtung Süden fahren
und nur kurz vorher noch etwas im Ort einkaufen. Doch als ich keinen Parkplatz
finde, fahre ich eher zufällig an der Felsküste entlang zum Leuchtturm am
westlichen Ende von Peniche. Auf dem Rückweg sehe ich einen schönen Patz auf
einer Landzunge oben auf den Klippen. Dort fahre ich hin und ertrage den
einsetzenden Regen.
Position: |
N 39° 22' 19.3" W 9° 22' 33.0" |
Kilometerstand: |
17.512 km |
Noch einen Besuch des lokalen Marktes in
Peniche um Brot zu kaufen und dann fahre ich los. Über Nebenstraßen Richtung
Süden. Unterwegs erblicke ich eine Service-Station für Wohnmobile. Die kommt wie
gerufen. Ich erledige das Notwendige und halte die Details zur erst 2012
errichteten Station in Bildern fest, denn ich will überprüfen ob sie schon in
der Stellplatz-Datenbank erfasst ist oder sonst die Informationen einreichen.
Als mögliche Stellplätze habe ich mir
einige Plätze bis zum Cabo da Roca, dem westlichsten Ende des europäischen
Festlandes, rausgesucht. Allerdings sind die alle so touristisch überlaufe, dass
ich auf keinen Platz bleiben will. Also komme ich zum Cabo da Roca. Der
Parkplatz ist nur für PKW und an der Zufahrtsstraße gibt es keine rechte
Parkmöglichkeit für 12t. Also drehe ich eine Ehrenrunde in der Busschleife,
vorbei an zig auf ihren Bus wartenden Touristen. Oh man! Unter den Augen der
Polizei fahre ich dann wieder raus. Erst erwäge ich einen zweiten Anlauf, lasse
dies dann aber sein, da es auch keine Wende- oder Überholmöglichkeit gibt. So
denke ich mir es ist doch schön mal hier gewesen zu sein und lasse diesen
überlaufenen Ort hinter mir.
An der Küstenstraße Richtung Carscais gibt
es zahlreiche Parkstreifen und auch einige Parkplätze. Die Zufahrtstraße zu
einem dieser Parkplätze (ca. 1km lang) hat man rechts und links mit ca. 1m hohen
Steinen eingefasst so dass niemand in die benachbarten Wälder und Dünen fährt.
Allerdings ist die Fahrbahnbreite gerade mal für PKW ausgelegt. Aber wie schön
heute zuvor an einer Ortsdurchfahrt, wo am Spiegel lediglich 2-3cm Platz zur
Hauswand blieben, sind die portugiesischen Autofahrer sehr gelassen und cool bei
solchen Manövern. Sie fahren ‚bis zum Anschlag‘ zur Seite oder quetschen sich
durch die kleinste Lücke an mir vorbei. Aber auch dieser Platz ist eine
Sackgasse mit einem privaten Parkplatz auf dem Übernachten verboten ist.
Auf einem offenen Parkplatz zwischen Restaurants und Ruinen ist ausreichend Platz. Dort bleibe ich für eine Nacht. Typisch für Portugiesen scheint es zu sein, dass sie nachts mit dem Auto auf einen Parkplatz fahren und dort eine Ehrenrunde drehen, etwas essen (nicht ohne den Müll da zu lassen), laut Musik hören oder eher gewöhnliche Dinge tun. Auf jeden Fall ist hier rund um die Uhr etwas los.
Position: |
N 38° 43' 40.2" W 9° 28' 30.7" |
Kilometerstand: |
17.637 km |
Weiterfahrt nach Lissabon. In Cascais ist
die Straße bereits mit Pylonen in zwei Richtungsstreifen eingeteilt. Am
Straßenrand sind Stände zur Wasserversorgung aufgebaut und in den Abzweigungen
der Seitenstraßen stehen Polizisten. Hier findet offensichtlich gleich ein
Marathon statt. Also schnell einen sicheren Stellplatz in Cascais aufsuchen. Ich
suche einen Parkplatz in der Nähe der Marina, doch dann die Beschränkung auf
3,5t und einem Polizisten der, auch wenn ich kein Portugiesisch kann,
unmissverständlich klar macht, dass ich doch gefälligst mal schnell hier raus
fahren soll. Also der Einbahnstraße folgend zurück auf die nächste Hauptstraße.
Hier befindet sich jedoch der Start- und Zielbereich, also weiter auf der
kleinen Straße zur nächsten Kreuzung und der Beschilderung „N6 Lisboa“ folgen.
Jetzt rausche ich an alle den Stellen vorbei, wo ich eigentlich mal anhalten
wollte. Estoril, vorbei. Die Küstenstraße ist zwar zweispurig für jede Richtung,
aber in der Mitte und zur Seite jeweils eine beachtlich hohe Betonkante. Zu den
Autos kommen dann noch die Radfahrer hinzu. Hier ist volle Aufmerksamkeit
gefragt.
Kurz vor Lissabon sehe ich links eine Art Parkplatz direkt am Schwimmbad. Hier parke ich und fahre mit dem MTB weiter in die Stadt. Ein Radweg führt am Wasser entlang bis ins Zentrum. Ich drehe so meine Runden und erkunde Lissabon. Auf dem Rückweg lerne ich Christine aus Bern kennen. Sie schreibt gerade an einem Buch und hat sich Lissabon als Ort ausgesucht an dem sie die ersten Kapitel verfassen will. Leider muss sie recht bald zurück und wir verabschieden uns.
Ich fahre noch eine Runde mit dem Bike.
Zurück am Auto will ich gerade Wäsche waschen, als die Security kommt und mich
bittet hier nicht zu übernachten. Also beginnt die Stellplatzsuche auf ein
Neues. Aber im Hafen hatte ich eine breite Straße gesehen, auf der ich stehen
kann. Dort kommt man allerdings nur über die IC17, eine Schnellstraße aus dem
Norden, hin. Also muss ich erst noch eine Runde raus aus der Stadt und dann über
die IC17 wieder rein. Die Auf- und Abfahrten sind s gebaut, dass man aus der
Stadt raus fahren kann oder wenn man rein kommt, von der IC17 runter fahren
kann. Aber nicht in die jeweils andere Richtung auf- bzw. abfahren kann. –
Pfiffig diese Portugiesen.
Ich parke also am Straßenrand vor dem riesigen freien Gelände der Hafenbehörde, zu welchem die Zufahrt jedoch offiziell verboten ist. Und ich will heute keine zweite Aufforderung bekommen meinen Stellplatz zu räumen.
Position: |
N 38° 41' 51.6" W 9° 13' 53.7" |
Kilometerstand: |
17.678 km |
Es ist an der Zeit mal wieder Reisebericht zu schreiben. Dann gehe ich vor zum Bahnhof und suche mir einen Hotspot. Es gilt E-Mails abzurufen und die Afrika-Karte als Extra-Download runter zu laden, etc.
Das heutige Projekt heißt Rückfahrkamera
wieder funktionsfähig zu machen, denn in beide Kameramodule ist Wasser
eingedrungen und zeigen somit keine verwertbaren Bilder mehr an. Ich
dokumentiere den Zustand für die Reklamation und öffne dann die Module um sie
trocken zu legen. In dem einen Modul befindet sich so viel Wasser dass es nach
dem Öffnen raus läuft. Sieht alles nicht gut aus da drin. Nach dem Trocknen der
Module baue ich sie wieder zusammen und dichte sie mit Killefit ab. Ich hoffe
das dichtet besser als die viel zu dünne Dichtung zuvor. Mit klebrigen Fingern
baue ich alles wieder zusammen und stelle ungefähr wieder den gewünschten Winkel
ein. Dann bringe ich das Modul am Heck an und probiere es aus. Nun, das eine
Modul ist okay, das andere lässt fast nichts erkennen und das Bild steht auf dem
Kopf. Hier habe ich beim Zusammenbau nicht darauf geachtet, dass es ein Oben und
ein Unten gibt, da die Module symmetrisch sind. Naja, das bleibt jetzt erstmal
so, denn das ‚lange‘ Modul funktioniert richtig. Eine Mail mit den Fotos an den
Lieferanten habe ich auch noch versandt.
Es ist extrem windig geworden und ab und zu
regnet es etwas. Zur Reinigung meiner Kamera brauche ich noch einen speziellen
Pinsel, den ich wohl bei Media Markt bekommen könnte, also fahre ich zum
nächsten Media Markt. Das liegt so in etwa auf dem Weg zur Brücken-Auffahrt.
Glücklicherweise gibt es neben dem Parkhaus auch noch einige wenige Parkplätze
draußen. Dort stelle ich mich hin. Nach dem Shoppen geht es dann in einem
Wirr-war an Straßen, und solche die es noch werden wollen, zurück auf die
Schnellstraße IC19. Jetzt sollte es doch ganz einfach sein, denke ich. Doch dann
lande ich irgendwie mitten im Zentrum von Lissabon. Rush-Hour! Aber mein Navi
fasst sich ein Herz und schlägt mir eine alternative Route vor, so geht es zügig
wieder hinauf zur Autobahn, welche die einzige Verbindung in den Süden
darstellt.
Dann kommt sie, die Brücke. Empfohlene Geschwindigkeit 40km/h, maximal 70km/h. LKW und Motorräder haben Überholverbot. Somit bleibt mir die rechte Spur – ohne Standstreifen! Mich trennt ein abenteuerliches Geländer von Meereshöhe Null. Und das bei dem Wind. Motorräder scheren mit 2m Abstand vor mir ein. Es ist eine kribbelige Fahrt, und ich muss mich zusammenreißen. Für einen Blick nach unten oder in die Ferne reicht es dabei leider nicht. Ich bin froh, als ich an der Südseite über die Dehnungsfug wieder auf festen Grund fahre. Hier gibt es einen Parkplatz – allerdings nur für PKW. Oh, da kommt einer für Busse. Shit - nur für Linien-Busse! Also zurück auf die Autobahn. Die nächste Ausfahrt ist meine. Dann wieder mal eine Extraschleife und da ich Autobahnen meiden will, führt das Navi mich durch die südlichen Stadtteile von Lissabon. Nur nicht über die Schnellstraße, wie gedacht, sondern dort entlang wo Geschäfte sind und die Straßenbahn fährt. Stop and Go und alle 100m ein Zebrastreifen. Na Glückwunsch.
Es beginnt bereits zu Dämmern und das heißt nichts Gutes. Endlich komme ich wieder an einer Autobahnauffahrt vorbei. Hier entspannt sich die Lage ein wenig. Jetzt zeigt das Straßenschild 6km Buckelpiste an. Na super. Zumindest geht es wieder durch’s Grüne. Plötzlich liegt rechts eine Landschaft wie ich mir die Serengeti vorstelle. Eine Alternative für heute Nacht. Ich fahre weiter und bei zweiter Gelegenheit fahre ich rechts in den Wald am Straßenrand und schlage mein Lager auf, denn im Dunkeln etwas zu finden ist unlängst schwieriger und ob das angesteuerte Ziel wirklich besser gewesen wäre, kann ich morgen noch in Erfahrung bringen.
Position: |
N 38° 29' 45.2" W 9° 9' 14.1" |
Kilometerstand: |
17.730 km |
Letzte Nacht hatte es ergiebig geregnet, was hoffentlich dazu beigetragen hat, dass ein Teil des Meersalzes wieder vom Auto abgewaschen wurde. Die Cockpit-Scheiben hatte ich gestern bereits geputzt, weil ich sonst nicht hätte losfahren können.
Als ich mich auf den Weg mache zu dem
Parkplatz den ich gestern Abend nicht mehr ansteuern wollte, stehe ich recht
bald vor einem 5,5t Schild. Auch der nächste Parkplatz ist für Fahrzeuge über
5,5t nicht zu erreichen. Also entscheide ich mich Kilometer zu machen und
steuere in Richtung IC1. Dann flux weiter Richtung Süden. Für den Strand ist
heute eh nicht das richtige Wetter. In Setubal komme ich an einem Lidl vorbei
und erledige einen Teil meiner Einkäufe. Für den anderen Teil will ich zum
InterMarche am nächsten Kreisverkehr. Doch dort gibt es nur überdachte
Parkplätze für PKW. Umdrehen geht auch nicht und weiter ist die Straße auf 3,5t
beschränkt.
Ich entscheide mich für die Flucht nach vorn, doch schon bald kommen
die Engstellen weswegen das dumme Schild dort stand. Neben den parkenden Autos
habe ich immer Sorge Dachziegel mit meinem Seitenspiegel herunter zu reißen. Es
bleiben wieder nur wenige Zentimeter auf jeder Seite. Dann eine Kreuzung. Das
Navi sagt rechts. Ein Blick in die Straße sagt „Niemals“. Also fahre ich links,
dort habe ich einen halben Meter mehr Platz... Irgendwann komme ich wieder an
einen Kreisverkehr, das ist ein gutes Zeichen für eine viel befahrene Straße und
schon bin ich wieder auf dem rechten Weg. Der nächste InterMarche ist an einer
Hauptstraße gelegen. Allerdings kann man den Parkplatz lediglich aus der
Gegenrichtung erreichen, also fahre ich rechts auf den Seitenstreifen. Mein Auto
bleibt abrupt stehen. Der Kies am Straßenrand war vom Regen nur lose aufgehäuft
und bremste mich aus wie eine Sanddüne. Mit etwas Kraft konnte ich mich aber
wieder auf festen Boden retten. – Das wäre es echt gewesen.
Die
Landschaft zeigt wieder mehr Ackerbau und Viehzucht. Viele Felder stehen jedoch
vom Regen unter Wasser – die Störche freut’s. Ich entscheide mich spontan noch
mal Richtung Norden auf die Landzunge nach Troia abzubiegen. Von Setubal aus
hätte man auch mit der Fähre hier her übersetzen können, aber mir scheint heute
zu wenig los zu sein als dass die Fähre überhaupt mal fährt. Dafür gibt es einen
fast verwaisten Parkplatz auf dem ich mich einrichte. Dann gehe ich zum Strand
und in der Brandung des Atlantiks schwimmen. Die Wellen haben hier eine größere
Kraft als in Peniche, da der Strand steiler ins Meer abfällt und so auch das
Wasser schneller zurück fließt und einen von den Füßen reißt.
Position: |
N 38° 22' 56.6" W 8° 48' 2.5" |
Kilometerstand: |
17.861 km |
Das Strandcafe hat ein offenes WLAN, das
nutze ich erst mal aus um mich mit der Welt zu synchronisieren. Als ich zum Auto
zurück kehre steht ein deutsches Wohnmobil neben mir. Kurz darauf kommen die
Besitzer und wir unterhalten uns, bis es beginnt zu regnen. Dann verzeihen wir
uns nach drinnen, wo ich mir mit einem Reiseführer bewaffnet, Gedanken zur Reise
in Marokko mache. Und so geht dieser Tag ganz entspannt zu Ende.
Es regnet immer wieder mal und so fahre ich
heute zügig weiter nach Süden. In Porto Cobo mache ich einen Ent- und
Versorgungsstopp, dann geht es gleich weiter, bevor der nächste Regen einsetzt.
Ziel ist Cobo da Vincente, der süd-westlichste Punkt Europas. Nach den
Erfahrungen am Cabo da Roca bin ich mal gespannt was mich hier erwartet. Doch
dann bin ich sehr angenehm überrascht. Beim Einparken kann ich eine große
Offroad-Schleife drehen und stehe fahrt-richtig zur StraßeJ.
Natürlich nicht ohne die Aufmerksamkeit der Touristen auf mich zu ziehen. Aber
lieber so, als die Wendeschleife am Cabo da Roca.
Es ist nicht viel los und so überlege ich, wie und wo ich einen schönen Platz für die Nacht finde, denn das gesamte Gebiet ist Naturschutzgebiet. Im Dunst am Horizont sehe ich sowas wie ein Auto auf einer Klippe stehe. Also route ich eine Strecke über Piste dort hin. Ob es genau der Platz ist oder ein anderer weiß ich nicht, aber ich finde einen schönen Platz auf einer Klippe.
Also ich gerade Siesta mache, werde ich auf
die vielen Mountainbike Strecken aufmerksam. Es gibt ca. 240km MTB Wege hier.
Also schnappe ich mir das Bike und fahre über genial flowige Pfade an der
Felsküste entlang. Eine Bucht ist schöner als die vorherige. Ich bin des Atems
beraubt. Genial! Ich könnte zu jedem dieser tollen Plätze umziehen und eine
Nacht dort verbringen.
Dann führt eine Piste hinunter zu einem
super schönen Strand. Hier haben sich bereits zahlreiche Surfer eingefunden. Ich
fahre bis in den Sand des Standes. Auch genial hier! Es sind auch wieder
vermehrt Deutsche Surfer anzutreffen. Ich überlege noch ob ich später zu dem
Strand umziehen soll, als ich sehe dass die GNR (Guardia National Republica)
ihre Visite abhält und bestimmt sicherstellt, dass hier niemand über Nacht
campiert.
Also zurück zum Auto. Dort steht inzwischen
ein Unimog neben mir. Eduard und Isabel mit Kids Nadja und Jacobo sowie Au-pair Paulina. Wir
quatschen und trinken später noch einen Wein zusammen. Isabel lädt mich zu ihnen
nach Hause in Spanien ein. Es liegt auf dem Weg, also nehme ich ihre Einladung
gerne an und werde das in meine Tour mit einplanen. Eine geniale Location.
Position: |
N 37° 2' 51.4" W 8° 58' 32.6" |
Kilometerstand: |
18.084 km |
Die ganze Nacht hindurch hat es geregnet.
Doch mit der Morgendämmerung hört es auf. Also packe ich mir ein Handtuch und
klettere zum Sandstrand hinab um in der Brandung ein erfrischendes Bad zu
nehmen. Es ist wie im Paradies, auch wenn keine Sonne scheint. Aber jetzt bin
ich wach!
Kurz darauf, ich bin noch nicht mit dem
Frühstück fertig, beginnt es bereits erneut zu regnen. Ich verabschiede mich von
Eduardo und seiner Familie, die mit den Kids auf den Campingplatz fahren um Alle
und Alles mal zu waschen. Ich weiß nicht so recht und fahre über eine schmale
Sandpiste erst mal nach Sarges. Die Piste ist rechts und links mit Büschen
bewachsen.
Die Spurbreite ist für PKW und so nehme ich ein paar grüne Andenken
mit aus dem Gelände. Auf einem Parkplatz stelle ich mein befriedigtes Auto ab
und warte den Regen ab. Als es aufhört, gehe ich mal den Ort besichtigen und
einen Hotspot zu finden. Dann kommt sogar sie Sonne heraus. Die Besichtigung des
Forts schenke ich mir und fahre zurück an die Küste um die für heute geplanten
Fotos auf den Klippen zu machen.
Die Piste ist inzwischen schön aufgeweicht
und teilweise überflutet. Mein Respekt gilt ganz denen, die hier immer noch mit
einem gewöhnlichen Leihwagen unterwegs sind. Dann ‚kämpfe‘ ich mit zwei
Radfahrern um die Wegerechte auf dem Weg zu der Stelle die ich gestern
ausgesucht hatte. Leider steht die Sonne etwas ungünstig, aber dafür steht das
Auto am Ende von Europa ganz gut da.
Anschließend fahre ich noch mal zu meinem letzten Übernachtungsplatz zurück, um ggf. eine weiter Nacht dort zu bleiben. Die Zufahrt ist auch für meinen 4x4 inzwischen eine Herausforderung geworden, da die Straße in eine Schlammpiste gewandelt wurde. Ich entscheide dann aber doch noch nach Lagos zu fahren und mache mich mit der Sonne im Rücken auf den Weg nach Lagos.
Position: |
N 37° 6' 56.4" W 8° 40' 41.8" |
Kilometerstand: |
18.137 km |
Der Stellplatz ist überschaubar und es ist
wenig los. Der Himmel hat eine fast ungewohnt blaue Färbung. Zeit zum Wäsche
waschen und für ein Großprojekt. Heute baue ich meine Notebook-Halterung für’s
Cockpit. Wie die Konstruktion werden soll habe ich schon seit längerem im Kopf.
Jetzt wird endlich die sperrige Holzplatte zersägt, die mir schon seit geraumer
Zeit im Weg liegt. Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden. Das Problem mit dem
ständig abbrechenden GPS-Signal scheint wohl am Stecker des Garmin Gerätes zu
liegen. Das wird jetzt wieder schwierig zu tauschen. Aber der Tisch für das
Notebook funktioniert gut.
Anschließend gehe ich in die Stadt. Ich bin
positiv überrascht über die Ordnung und Sauberkeit in den vielen schönen Gassen.
Unzählige kleine Geschäfte und ebenso viele Straßenhändler säumen meinen Weg.
In
einem Laden finde ich fast alles was schon ewig auf meiner Einkaufsliste steht.
Hier gibt es eine Hundeleine und Napf, Nachfüllkartuschen für Feuerzeuge,
Karabinerhaken, rot-weißes Absperrband, schwarz-matter Sprühlack für meine neue
Notebook-Halterung und vieles mehr, was man gebrauchen kann. Zum Beispiel gibt
es den 32er Maul- und Ringschlüssel für 7,70€ neben dem Glätteisen für die
Dauerwelle. Kinderspielzeug neben Badelatschen und Grillanzünder neben
Damenwäsche. Es gibt fast alles hier. Dies ist der ultimative Laden für ein
Männerbastelwochenende.
An der Hafenausfahrt schleppen Motorboote
die Kids mit ihren Optimisten hinaus auf’s Meer. Mehrere dutzend kleine
Segelboote nutzen den nachmittaglichen Wind zum Segeln. Ich flaniere durch die
Marina zurück zum Auto. Doch zuvor denke ich mir in einem Italienischen
Restaurant zu essen. Allerdings war ich von der Pasta nicht wirklich begeistert
und sie liegt mir so schwer im Magen, dass das Abendessen heute ausfällt.
Um die neue Notebook-Halterung zu testen,
fahre ich heute noch nach Portimao. Eine halbe Stunde Fahrt. Alles läuft gut,
bis mal wieder die Verbindung zum GPS abbricht.
Das Navi will mich quer durch
die doch um einiges größere Stadt als Lagos führen. Ich erinnere mich dass die
Hauptstraße bis fast ans Meer und dann links bis zur Marina führt. Dann sehe ich
noch ein einheimisches Wohnmobil und hänge mich dran. Er fährt genau wie ich es
mir dachte und wir haben auch tatsächlich beide das Ziel des großen Parkplatzes
an der Marina. Unterwegs sehe ich links noch einige Wohnmobile auf einem Platz
stehen, der liegt allerdings an der Hauptstraße und dort wollte ich nicht
stehen.
Für 2,50€ pro Nacht ist der Platz gut gelegen und bietet Platz ohne Ende. Ich habe mich gerade eingefunden, schon ertönen drei aufeinanderfolgende Hupsignale. Ich bewaffne mich mit der Kamera und sehe die MS Europa auslaufen. Es gibt nur ein Schiff davon, aber das habe ich inzwischen schon einige Male gesehen. Bei herrlichem Sonnenuntergang ergibt sich ein tolles Licht für schöne Fotos. Die am anderen Ufer liegenden Häuser und die rot-braunen Felsen sehen toll aus.
Jetzt wird es Zeit für ein Feierabend-Bier im Fleze-Sessel.
Position: |
N 37° 7' 12.5" W 8° 31' 50.4" |
Kilometerstand: |
18.161 km |
Sonntags ein Sonntags-Frühstück. Es wird
ausgiebig gefrühstückt, dann plane ich ein wenig die nächsten Etappen zurück
Richtung Spanien. Anschließend erkunde ich noch ein wenig den südlichen Strand
und den Pier an der Hafenausfahrt. Es ist zwar eine schöne Gegend, aber mir hat
es hier zu viele Touristen. Somit tröste ich mich darüber hinweg, dass ich heute
weiter fahre.
Über die N125 und die N270 geht es parallel
zur Autobahn im gemütlichen Sonntagsverkehr nach Vila Real. In Loule sind sich
QuoVadis und Navi mit der Routenführung nicht ganz einige. Ich habe auf das Navi
gehört und werde durch die zentrale Hauptstraße geleitet, an der zwischen den
beiden Fahrspuren im Grünstreifen Cafes und Restaurants angesiedelt sind.
Dadurch dass die Fahrspuren getrennt sind, parken rechts und links Autos. Es
passt, aber viel Platz bleibt oft nicht. Als ich auf der linken Seite dicht an
einem MB Vito vorbei fahre, löst wohl mein dröhnender Auspuff die Alarmanlage
aus. Noch mehr Aufmerksamkeit kann man kaum bekommen.
Neben den allgegenwärtigen Bumpern an den Zebrastreifen, die ich jeweils nur im 4ten Gang befahren kann, sind die Geschwindigkeits-Brems-Ampeln nervig. Wenn man im Ort auch nur einen Hauch über 50km/h fährt, wird dies von Sensoren gemessen und die Ampel geht auf Rot. Eine Ampel ohne jegliche Kreuzung oder weiteren Zweck wohl gemerkt. Runterbremsen, anhalten und schon wird es wieder Grün. Leider sehr effizient, aber mit allgemeiner Verkehrsführung, geschweige denn Umweltschutz, hat das wenig zu tun.
Ich möchte gern im Grünen stehen und nicht auf den offiziellen Platz in Vila Real fahren müssen. Also fahre ich eine Stichstraße früher ab und komme zu einem relativ großen Parkplatz. Auf dem angrenzenden Wiesen-Parkplatz steht schon ein deutscher Unimog, also stelle ich mich gesellig dazu. Albert und Lydia sind auch auf dem Weg nach Marokko. Wir quatschen bis zum Dunkelwerden, was heute nicht so lange dauert, da ja vergangene Nacht die Zeit umgestellt wurde. Ich passe die Uhren nicht an, da ich morgen plane wieder nach Spanien einzureisen, wo die Zeit dann wieder um eine Stunde verschoben ist.
Position: |
N 37° 9' 30.1" W 7° 32' 45.7" |
Kilometerstand: |
18.266 km |
Heute Nacht habe ich mal wieder schlecht
und wenig geschlafen. Also stehe ich früh auf.
Das heutige Projekt schließt an
das gestrige an, denn der Notebook-Halter ist zu lackieren. Bei dem Wind
trocknet der Lack schnell – auch an den Fingern.
Anschließend steht ein Fußmarsch in den Ort an. Ich muss zumindest etwas Brot einkaufen. In einem kleinen Supermarkt finde ich Brot, Paprika und Bananen für zusammen 1,59€. Das nenne ich mal ein Schnäppchen.
Gleich um die Ecke finde ich einen offenen
WLAN Hotspot und schicke meine E-Mails ab und lade einige Treiber nach, die seit
dem Windows 8.1 Update nicht mehr aktuell waren. Anschließend gehe ich Richtung
Strand nach Monto Roto. Ein Urlaubsort der zu dieser Zeit recht ausgestorben
ist. Über einen großen Womo-Stellplatz und dem dahinter liegenden Strand gehe
ich zurück zum Auto. Auf dem Weg komme ich noch an einem lustigen Schild vorbei,
welches mir so ungefähr sagt: "No Robots".
Zusammen mit Lydia und Albert heizen wir den Grill ein und knuspern ein leckeres Abendessen zurecht. Lecker. Später gesellt sich noch Mark aus Sachsen zu uns, der mit seinem Bike von der Provence an der Küste entlang nach Barcelona fährt. Aktueller Kilometerstand 4.500km nach 58 Tagen. Da freut er sich heute mal auf einem von uns gestellten Camping-Stuhl sitzen zu dürfen.